Mittwoch, 22. Juli 2015

Muränen (Muraenidae)

Im flachen Wasser schwimmen mein Buddy und ich in Tulamben im Korallengarten. Die Korallen
Geistermuränenpaar mit Amed Scuba, Zwei Weibchen in einem gemeinsamen Versteck
sind hier zum Großteil leider bereits zerstört, so dass der Name Korallengarten, wenn man ehrlich ist, ein wenig irreführt. Jedoch beherbergt dieses kleine flache Tauchgebiet, was aus Geröllschutt besteht und das sich zwischen der Steilwand in Tulamben und zwischen dem Schiffswrack der US Liberty befindet, unglaublich viele kleine und interessante Critter. Hier befindet sich also ein  kleines Muckdiving Paradies. Oft trifft man hier auch auf zwei Schwarzspitzenriffhaie, die hierher zum "Fischeinkauf" vorbeischauen, aber vor allem sieht man hier die verschiedensten Arten von Muränen. Muränen gehören zu den Aalartigen mit zehn Gattungen und mehr als 100 Arten. Charakteristisch bei den Muränen ist die durchgehende Rücken- und durchgehende Afterflosse, die jeweils zu einem langen Flossensaum verbunden sind. Im Gegensatz zu anderen Aalartigen besitzen Muränen hingegen keine Brustflossen.
Geistermuräne, älteres gelbes Weibchen, Amed Scuba
Wir gleiten den Hang im Korallengarten entlang und deutlich gefärbt, springen uns im flachen Wasser zwei Geistermuränen ins Auge. Geistermuränen erreichen eine Größe von bis zu 120cm. Ob es sich wohl um eine Mutter mit ihrer Tochter handelt, oder warum leben hier zwei Weibchen zusammen? Nur ihre Köpfe schauen heraus aus ihrem Versteck, um kleine Fische zu ergattern. Bei der Art der Geistermuräne oder in englisch auch Ribbon eel genannt, handelt es sich um einen protandrischen Hermaphroditen. Das heißt, die Jungtiere erreichen ihre Geschlechtsreife als schwarzes Männchen und wechseln später ihr Geschlecht, um Weibchen zu werden. Während des Geschlechtswandels wechseln sie dabei auch die Farbe. Das männliche schwarze Jungtier wird zunächst zum leuchtend blauen geschlechtsreifen Weibchen mit einem deutlich gelben Rückenflossensaum. Ältere Weibchen werden hingegen gleichförmig gelb. Handelt es sich also bei unsern beiden Geistermuränen um ein altes Päärchen, bei dem ein
GEistermuräne, geschlechtsreifes blaues Weibchen, Amed Scuba
geschlechtswandel eingesetz hat?
Direkt vor den Hotels in Tulamben erstreckt sich ein flaches Saumriff in der Bucht von Tulamben. Dieses eignet sich auch hervorragend zum Schnorcheln, da es in zwei Meter Tiefe beginnt und bis in ca. 15 Meter Tiefe abfällt. Der Korallengarten wird von zahlreiche bunten Rifffischen bewohnt. Besonders interessant anzusehen sind die wunderschönen schwarzen, blau und gelb gefärbten kleinen Geistermuränen, aber auch der Fetzen- oder Geisterpfeifenfisch, dazwischen schwimmen kleine Igel- oder Kofferfische. Einheimische haben ein Gestell aus Eisen in Form eines Flugzeugrumpfes zusammengeschweißt und versenkt. Ebenfalls wurden hier weitere Strukturen wie Buddhafiguren oder Kästen versenkt, die den Rifffischen Schutz in dem zum größten Teil abgestorbenen Korallengarten bieten. Hier finden sich zahlreiche größere und kleinere Rifffische ein. Zwischen den Steinen findet man verschiedenste Muränen. Imposant jagen sie vor allem in der Nacht. Geht die Sonne unter verlässt die Muräne ihre
Netzmuräne, Honeycomb muray, Amed Scuba
Spalte und schwimmt im freien Wasser umher, um nach Beute zu jagen. Die phänomenale Manövrierfähigkeit sowohl im Vorwärts- wie auch im Rückwärtsschwimmgang wurde durch die Entwicklung besonders zahlreicher (bis zu 260) Wirbel ermöglicht. Wie ein Gymnastikband bewegt sich zum Beispiel eine Geistermuräne im Wasser vorwärts. Ihr Körper ist von einer Schleimschicht umhüllt, die ihnen das Gleiten durch Höhlen und entlang von Steinen erleichtert.
Tagsüber ruhen die Muränen zumeist in ihrer Höhle. Ständig öffnen und schließen sie ihren Mund, um auf diese Art und Weise frisches Wasser über ihre Kiemen zu leiten, um zu atmen. Die Kiemenöffnung befindet sich weit hinten im Kopf und der Kiemenapparat ist lang und schmal und wirkt wie eine Pumpe, die das durch das Maul aufgenommene Atemwasser durch die permanente Atembewegung durch die hinten liegenden Kiemen presst. Die Nase ist mit hervorstehenden Röhrchen versehen, die das gut ausgebildete Geruchsorgan der Muränen darstellt. Sehen können Muränen nämlich nicht sehr gut, dafür riechen sie um so besser, wenn sie zwischen den Felsen mit ihrem Schleim ummantelten Körper entlang gleiten, um kleine Fische und Krebstiere zu jagen.
Amed Scuba Tauchzentrum # Aus Liebe zum Tauchen

Das Team von Amed Scuba würde sich freuen, mit Euch zusammen abzutauchen, um Euch die Vielfalt der Unterwassertiere zu zeigen. Unsere Hausbiologin erklärt auf Ihren Balirundreisen mehr über das Leben der Tiere. Je mehr wir über das Leben unter Wasser wissen, desto mehr sehen wir!
Das Gebiet in Tulamben eignet sich hervorragend für Einführungstauchgänge und Kurse. Nicht verpassen sollte man auch einen Tauchgang in der US. Liberty in Tulamben.
Wir freuen uns schon darauf, mit Dir zusammen in Bali abzutauchen!

Samstag, 4. Juli 2015

Alles was ich über die Korallenriffe auf Bali wissen muss

Abtauchen in ein tropisches Riff. Glasklares Wasser und eine Fülle an Farben und Formen zaubern eine atemberaubend vielfältige und bunte Unterwasserlandschaft. Form, Struktur und Verteilung der Riffe ist gepeprägt von der Geologie der Riffregion, der Lage in Bezug auf die Nähe vom Land, der Tiefe und Form des Meeresbodens, der geologischen Geschichte und der Existenz fossiler oder alter Korallenriffe auf dennen die neuen Riffe aufsetzen. Auch die Schwankungen des Meeresspiegels haben einen Einfluss auf das Wachstum und die Form des Riffes, vorherschende Strömungen und Strömungrichtung bestimmen die Verteilung der Korallen ebenso wie Erosionsmechanismen, denen die Riffe ausgesetzt sind. Nach Entstehung und form sowie der lage zum Land unterscheidet man Saumriffe, Barriereriffe, Plattformriffe und Atolle. Korallen in unterschiedlicher Gestalt und Größe tauchen in diesen Riffen vor uns auf und doch besitzen sie alle den gleichen Grundbauplan.
Unterschiedlich in Form und Größe, weisen die Korallen den gleichen Grundbauplan auf. Amed Scuba Bali
Dieser Grundbauplan ist identisch mit allen Coelenteraten oder auch Hohltiere genannt. Die Hohltiere gehören zu der Tiergruppe, die zum Unterreich der Vielzeller gehören. Ihren Namen verdanken sie der Ausbildung eines Hohlraumes, der nur in dieser Tiergruppe anzutreffen ist. Dieser Hohlraum, der genauer Gastralraum heißt, dient den Tieren sowohl zur Verdauung als auch zur Abfallbeseitigung in einem. Nur eine einzige Körperöffnung steht nach außen hierfür zur Verfügung. Ein weiteres für die Tiergruppe der Coelentaraten charakteristisches Merkmal ist deren Radärsymetrie. Das bedeutet, jedes Tier, jeder Polyp kann in unendlich viele radiale Symmetriemuster unterteilt werden, entsprec hend den Radien eines scheinbar vorhandenen Kreises. Die Jungtiere sind freischwimmend und setzen sich an einem Ort fest, den sie dann nie wieder verlassen werden. 
Amed Scuba, Diving in Gili Selang

Neben diesen gemeinsamen Merkmalen hat der Stamm der Cnidaria (Nesseltiere ) - zu denen auch die Korallen gehören - eine weitere gemeinsame Struktur, die Polyp genant wird. Der Polyp stellt die Grundeinheit der Koralle dar.
Der Ausdruck Koralle selber ist ein wenig irreführend, da er oft nicht wissenschaftlich verwendet wird und alle Formen der Korallen mit einschließt, Madreproaria, die echten riffbildenden Steinkorallen, aber auch Hornkorallen, Hydrozeoen, Moostierchen... Der Begriff Koralle sollte daher nur für Arten, die der Gattung Corallium angehören, verwendet werden. Dazu zählen alle Hohltiere (Coelenterata) des Stammes Nesseltiere (Cnidaria). Hierzu gehören alle die Organismen, die in ihrer Gesamtheit zur Welt der Korallen gezählt werden (Weichkorallen, Feuerkorallen, Gorgonien, Schwarze Korallen usw.) An der Bildung der Korallenriffe sind sie überwiegend jedoch nicht beteiligt. Riffbildend sind vor allem die Steinkorallen (Madreporaria).
Sie alle haben Polypen als Grundbaueinheit. Diese Polypen sind eine sackartige Struktur, die fest mit dem Boden verhaftet und mit ihrer Öffnung von einer unterschiedlichen Anzahl von Tentakeln umgeben sind.
Diese Tentakeln sind sehr wichtig für die Einteilung der Gruppe der Blumentiere (Anthozoa).
Eine Anzahl von acht Tentakeln oder einer Vielzahl davon, findet man bei der sogenannten Unterklasse der Octocorallia. Eine Anzahl von sechs Tentakeln oder einer Vielzahl davon findet man bei der Unterklasse der Hexacorallia.
Die Steinkorallen (Madreporaria) gehören in die Unterklasse der Hexacorallia.

Eine andere Definition teilt die Korallen in hermatypische, riffbauende Korallen und ahermatypische Korallen ein.Ein typischer Vertreter der ahermatypischen Korallen ist die Gorgonie, denn sie gehört zu den Hornkorallen mit flexiblen, hornartigen Skeletten. Ebenfalls die Weichkorallen sind Vertreter der ahermatypischen Korallen.
Schauen wir uns hier einmal die Riffbildenden Korallen und die verschiedenen oben genannten Rifftypen an:
Das Saumriff ist die am meisten verbreitete Riffart. Ein Saumriff säumt die Küste und ist ihr unmittelbar benachbart. Wie steil der meeresboden abfällt bestimmt dabei die Ausdehnung des Riffes nach Außen. Auch die Intensität des Korallenwachstums bedingt durch verschiedene Faktoren wie Salinität, Temperatur oder Sedimente im Wasser bestimmen die Ausdehnung des Saumriffes und des Korallenwachstums. Dabei können Saumriffe eine Ausdehnung von mehreren hundert Metern Breite und viele Kilometer Länge entlang der Küste erreichen. Es entsteht zunächst als schmaler Riffsaum am Ufer und wächst von der Niedrigwassergrenze langsam seewärts, wobei die Korallen dicht unter der Wasserlinie verbleiben und die Riffkante weit ins Meer vorgeschoben sein kann. Ausgelöst durch Erosion, die durch hereinbrechende Wellen, Wasserbewegung oder Sandablagerungen gebildet wird, entsteht eine Eintiefung entlang der Küste, die eine Lagune bildet. Es handelt sich dann um ein Lagunensaumriff.
Ein Barriereriff ähnelt sehr stark einem Lagunensaumriff, es ist jedoch wesentlich größe! Bei einem Barriereriff kann eine Lagune eine Breite von vielen Kilomenter und eine Tiefe von über 30 Metern bis 70 Metern erreichen. Der Unterschied geht bereits zurück auf die Entstehung. Eine Riffbarriere weit vor der Küste hat sich bereits bei der Entstehung genau an dieser Stelle befunden und hat sich nicht vom Ufer aus langsam seewärts geschoben. Ein Barriereriff ist vielmehr einer Absenkung des Untergrundes bzw einer Hebung des Meeresspiegels zu verdanken. Die Entstehung geht zurück auf die Geologie der Riffregion. Ein spezieller geologischer Prozess, der über einen langen Zeitraum verlief, führte zur Bildung dieses Rifftypes. Aus diesem Grund ist die Zahl der Barriereriffe viel gerninger als die von Saumriffen.
Ein Plattformriff ist von allen Seiten von gleich tiefem Wasser umgeben und kann sowohl auf dem Kontinentalschelf oder aber im offenen Ozean liegen. Das Plattformriff wächst von allen Seiten, also zweidimensional  und ist daher zumeist länglich oder oval. Ein Plattformriff kann überall dort entstehen, wo der meeresgrund woweit zum Wasserspiegel aufragt, dass bei den lokalen Verhältnissen ein riffbildendes Korallenwachstum möglich ist.

Freitag, 3. Juli 2015

Anpassung an den Lebensraum Korallenriff

Das Verhalten von Fischen ist von ihrem Habitat beeinflusst. Das Korallenriff ist ein Raum der
Amed Scuba, Anpassung an das Korallenriff
Konkurrenz um Ressorcen. Nahrung und Raum steht im nährstoffarmen Riff nicht immer zur Verfügung. Tiere schüzten sich, indem sie sich einen Schutzraum suchen. Nahrung und Schutz word von der Koralle gestellt und die Koralle beeinflusst dadurch die Fische, die in der jeweiligen Koralle Schutz und Nahrung suchen.
Zwei typische, hier abgebildete Korallenkolonien, die eine schirmartig und die andere verzweigt, bi8ldet die Heimat für typische Fische.
Unter der Tafelkoralle finden Fische Schutz wie der Fähnchen Falterfisch, Drückerfische, Großdorn-Husar oder auch der Korallenwächter.
Unter eher verzweigten Korallen wie der Elch-Koralle finden sich hingegen eher Fische wie der Mondsichel-Junker, Falterfische, Lippfische oder Papageienfische, die die Koralle auch anknabbern.
Die Vielfalt und der Überfluß im Riff lebender Fische und Organismen wachsen mit dem Abwechslungsreichtum des Korallenlebensraumes. Der Indomalayische ARchipel beheimatet ungeführ 2000 Fischarten Diese Artenvielfalt ist ein gutes Beispiel für den Begriff Biodiversität. Was ermöglicht diese Artenfülle? Sicher gibt es Überschneidungen bei der Ausnutzung von Nahrungsquellen und Raum. Eine Korallenspalte kann am Tage die nachtaktiven Fische beherbergen und bietet den tagaktiven Fischen Zuflucht während der Nacht.
Das Korallenrifff kann wie ein Mosaik betrachtet werden. Dieses entwickelt sich nicht nur innerhalb der drei räumlichen Dimensionen, sondern auch mit der Zeit. So trifft der Taucher die relativ standorttreuen Rifffische zu bestimmten Tageszeiten an, während zu anderen Zeiten andere
Fische an der selben Korallenformation anzutreffen sein werden.