Montag, 23. Juli 2018

Tulamben - USS Liberty


Tulamben ist ungefähr eine Viertel Stunde Fahrt von Amed und der Tauchbasis Amed Scuba – Bali entfernt. Es ist ein ehemaliges Fischerdorf im Nordosten Balis und befindet sich direkt an der Durchfahrtsstraße von Denpasar nach Singeraja. Es gibt hier sowohl günstige Reise-Unterkünfte als auch einige Hotels und Bungalowanlagen auf der Strandseite. Ruhiger wohnt man jedoch im nur wenige Kilometer entfernten Amed. In Tulamben kann man drei Tauchplätze direkt vom Strand aus betauchen. Bei starkem Wellengang kann der Einstieg etwas schwierig werden, da der Strand aus Steinen besteht, die unter den Füßen weg rollen können. Man sollte am Strand also unbedingt Tauchstiefel tragen, um nicht auf den Steinen auszurutschen.

1. U.S.A.T. Liberty - Schiffswrack
Ladekammer in der Liberty, Amed Scuba Bali
Die U.S. Liberty ist einer der besten Tauchplätze dieser Erde und damit wohl der bekannteste Tauchplatz auf Bali. Amed Scuba taucht in dem ca. 15 Minuten von der Basis entfernten Schiffswrack möglichst früh am morgen, da das Wrack zu dieser Zeit noch meist nicht überlaufen ist. Aber auch Nachttauchgänge in dem vom Strand aus zu betauchenden Schiffswrack haben einen hohen Reiz. Der Frachter hatte ursprünglich eine Länge von 125 Metern und eine breite von 16 Metern. Das Schiff wurde am 11. Januar 1942 von einem japanischen U-Boot in der Straße von Lombok torpediert. Da es militärische Fracht geladen hatte, versuchte die Besatzung das Boot bis in den Hafen nach Singeraja auf Bali in Sicherheit zu bringen. Da es aber immer schneller Wasser zog, entschloss sich die Besatzung das Schiff aufzugeben und setzten es in Tulamben an den Strand, wo die Ladung von den unverletzt gebliebenen Besatzungsmitgliedern geborgen werden konnte. Hier lag das Schiff am Strand von Tulamben, wo der Rost langsam an ihm nagte. Die Lava des 1963 ausgebrochenen Vulkans Agung hat es dann komplett wieder ins Meer zurück geschoben. Das Wrack
Die Liberty liegt mit dem Deck zum offenen Ozean, Amed Scuba Bali
ist vom Strand aus sehr gut schwimmend zu erreichen und lässt sich sehr einfach von innen und von außen betauchen. Daher ist dieser Tauchgang auch Anfängern zu empfehlen. Hier sieht man viele Großfische wie Barrakudas, Napoleon Barsche, Büffelkopfpapageienfische oder verschiedenste Kaiserfische, Doktorfische und riesige Schwärme von kleineren Rifffischen, die im Rumpf ein sicheres Zuhause vor Fressfeinden gefunden haben. Das Schiff ist großartig mit Hart- und bunten Weichkorallen bewachsen Auch für Schnorchler ist das Wrack, das bereits in 3-5 m Tiefe beginnt und seine tiefste Stelle bei ca. 32 Metern findet, gut zu betauchen. Der Sicherheitstop erfolgt dann in einem interessant zu beobachtenden Aal-Garten und mit vielen zu beobachtenden Nacktschecken auf dem Weg zurück zum Strand.

2. Tulamben Steilwand
Am südlichen Ende der Bucht von Tulamben beginnt der Tauchgang vom Strand aus. Man gerät
US. Liberty in Tulamben mit Amed Scuba Bali Tauchzentrum
zunächst in einen riesigen Makrelen Schwarm. Die Fische haben sich in einer großen Gruppe zusammengefunden, um so getarnt, nicht einzeln von ihren Feinden angegriffen zu werden. Sie schwimmen daher in der Bucht in einem Kreis, in deren Mitte mitunter andere Fische Schutz suchen. Weiter schwimmt man zu der Steilwand, die im flachen Wasser beginnt und bis auf über 70 Meter abfällt. Hier entdeckt man neben einem beeindruckenden Hartkorallenbewuchs auch Weichkorallen, riesige Gorgonien Fächer, große Tonnen Schwämme und vieles mehr. Interessant
ist die Artenfülle der Kaiserfischfamilie (z.B. Imperator Kaiserfisch, Blaustirn Kaiserfisch, Pfauen Kaiserfisch,
Kleiner Anglerfisch, Amed Scuba Tauchzentrum
Zwergkaiserfisch). Hier findet man auch Blaustreifen Snapper. Bei dem Drop Off handelt es sich um einen einfachen Tauchgang, bei dem man nur seinen Tiefenmesser im Auge behalten muss, da man bei fantastischer Sicht im glasklaren Wasser die Tiefe oft nicht richtig einschätzen kann. Ansonsten taucht man die Wand in ca. 20 Meter Tiefe in südlicher Richtung entlang und lässt sich bei halber Flaschenfüllung im flachen Wasser von der sanften Strömung langsam gemütlich in die Bucht zurück treiben. Den Sicherheitsstop macht man am Anfang der Wand in der geschützten Bucht, wo man immer noch viele kleine Tiere in einem Korallengarten beobachten kann.

3. Tulamben Coral Garden
Direkt vor den Hotels erstreckt sich ein flaches Saumriff in der Bucht von Tulamben.
Geisterpfeiferfisch, Amed Scuba Bali
Dieses eignet sich auch hervorragend zum Schnorcheln, da es in zwei Meter Tiefe beginnt und bis in ca. 15 Meter Tiefe abfällt. Der Korallengarten wird von zahlreiche bunten Rifffischen, dem spektakulären Hart- und Weichkorallenbewuchs und ab und an von Schwarzspitzenriffhaien bewohnt. Besonders interessant anzusehen sind die wunderschönen schwarzen, blau und gelb gefärbten kleinen Geistermuränen oder der Fetzen- oder Geisterpfeifenfisch, dazwischen schwimmen kleine Igel- oder Kofferfische. Einheimische haben ein Gestell aus Eisen in Form eines Flugzeugrumpfes zusammengeschweißt und versenkt. Hier finden sich zahlreiche größere und kleinere Rifffische ein. Dieses Gebiet in Tulamben eignet sich auch hervorragend für Einführungstauchgänge und Kurse.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Du zusammen mit uns in Bali abtauchst!
Dein Amed Scuba Team in Bali



Fluoreszenz Tauchen (Ultraviolett Tauchgänge)

Eine neue naturwissenschaftliche Unterwassertechnik ist die Fluoreszenztechnik! Neu und inspirierend, wirft sie viele neue Fragen zum Leben im Riff auf. Entdeckt mit Amed Scuba etwas Magisches unter Wasser und taucht ein mit uns in eine neue Welt des Nachttauchens, wie Ihr sie in dieser Art noch nicht gesehen habt. Fluoreszenz-Tauchgänge sind im Grunde nichts anderes als Nachttauchgänge, welche mit einer Lampe, die Licht im blauen bis ultravioletten Bereich ausstrahlt, durchgeführt werden. Manche UW-Lebewesen, besonders Korallen, reflektieren Licht mit einer anderen längeren Wellenlänge, wenn sie mit blauem bis UV-Licht (für uns unsichtbares Licht) angeleuchtet werden. Die so entstehende Farbenpracht ist eine völlig neue Erfahrung und noch nicht vollständig erforscht.

Einfach ausgedrückt, versteht man unter dem Begriff "Fluoreszenz" das Leuchten mancher Meeresbewohner unter dem Einfluss von blauem oder ultraviolettem Licht.

Phosphoreszenz sollte nicht mit Bio-Lumineszenz verwechselt werden. Fluoreszenz ist die Absorption einer Wellenlänge vom Licht (oder von Farbe) und die Re-Emission des Lichtes einer völlig anderen Wellenlänge und / oder Farbe. Ein fluoreszierendes Objekt unter weißem Licht zeigt seine wahre Farbe. Unter UV-Licht Beleuchtung absorbiert es jedoch das Blauspektrum und gibt eine andere fluoreszierende Farbe wieder zurück ab. Das Blau leuchtet dann in einer viel helleren leuchtenden anderen Farbe zurück. Das Licht wird in eine andere Wellenlänge verwandelt und reflektiert. Somit haben Meerestiere, die fluoreszieren, die Fähigkeit, eine Farbe in eine völlig andere Farbe anderer Wellenlänge umzuwandeln!
Wozu könnte das gut sein? Zum Beispielt ist bekannt, dass Korallen ihre in ihnen lebenden Zooxanthellen schützen. Damit diese in ihnen lebenden Algen optimal Photosynthese betreiben können und für die Koralle Sauerstoff und Zucker produzieren können und dabei nicht vom UV-Licht verbrannt werden, schützt die Koralle ihren Symbionten die pflanzliche Zooxanthelle. Zum einen stellt sie eine Art Sonnenschutzmittel bereit und zum anderen hilft sie beim verschieben des Absorptionsspektrums, damit die Alge optimales Licht für ihre Fotosynthese erhält. Zurückgespiegelt wird dann eine ganz andere Bandbreite an Licht, die die Muster auf der Koralle entstehen lassen. Die Alge nutzt das zur Verfügung gestellte Licht, um damit dann optimal zu arbeiten. Die Fluoreszenz bietet somit sowohl den Koralllenpolypen als auch den Zooxanthellen, die in den Polypen sitzen Schutz. Denn wenn die Koralle im Rahmen ihrer Fluoreszenz UV-Licht absorbiert, verhindern sie gleichzeitig das Eindringen dieser schädlichen Strahlung bis ins das Innere des Korallenpolypen. Besonders wenn das Wasser besonders klar ist, benötigt der Korallenpolyp diesen Sonnenschutz, da er in dieser Zeit sehr anfällig ist, gerade bei hohen Wassertemperaturen. Dann kommen zwei Stressoren für die Koralle zusammen - erhöhte Wassertemperatur und UV-Licht, was die Koralle besonders empfindlich macht. Fluoreszenz kann also bevorzugt dem Schutz der Koralle dienen und stellt eine Anpassung an den Lebensraum dar. „Es wurde schon häufiger gezeigt, dass die Fluoreszenz eine effiziente, von vielen Organismen genutzte Möglichkeit ist, den schädlichen UV-Anteil des Sonnenlichts herauszufiltern“, schreiben Willy Daney de Marcillac von der Sorbonne Universität in Paris und seine Kollegen.

Somit haben Korallen und andere Meerestiere, die fluoreszieren, die Fähigkeit, eine Farbe in eine völlig andere Farbe anderer Wellenlänge umzuwandeln! Dr. Charles Mazel Ph.D. führender Bio-Fluoreszenz-Forscher und Erfinder der Fluotechnik: "Die Wahrscheinlichkeit, dass du ins Wasser gehst und etwas findest, ein fluoreszierendes Tier siehst, das niemand sonst in der gesamten Geschichte des Universums je gesehen hat, ist wahrscheinlich über neunzig Prozent! Einfach, weil überall auf der Welt so wenige Leute das bisher ausprobiert haben... "

1994 wurde GFP erstmals geklont und bringt in Laboren rund um den Globus alle nur denkbaren Pflanzen und Tiere zum Leuchten. Plattwürmer, Algen, E. coli, Pygmeenseepferdchen, Eidechsenfische... haben fluoresziert.
Die Bedeutung von GFP wurde erst 2008 erkannt, als das Nobel-Komitee Osamu Shimomura, Martin Chalfie, und Roger Tsien mit dem Nobelpreis in Chemie „für die Entdeckung und Entwicklung des grün fluoreszierenden Proteins - GFP“ auszeichnete.

Wie funktioniert dies nun konkret?
Verantwortlich für die Fluoreszenz ist ein winziges Protein mit dem Namen GFP (Grün fluoreszierendes Protein) dieses Protein lässt sich zum Beispiel in den Fotozellen der Qualle Aequorea victoria nachweisen. Eine Proteinform namens Aequorin bindet Calcium und gibt dabei blaues Licht ab. Dieses blaue Licht wird dabei vom GFP aufgesogen und strahlt dadurch angeregt für uns sichtbares grünes Licht ab.  
Der Mensch ist nur in der Lage drei verschiedene Farbe-Kanäle beim Sehen zu nutzen und er sieht zweidimensional, während ein Fangschreckenkrebse (Mantis Shrimp) über zwölf Farbkanäle und eine dreidimensionale Sicht verfügt. Ein viel breiteres Spektrum, das dem Aufwachsen und dem Leben in einem bereits dreidimensionalen Raum geschuldet ist.
Warum GFP so populär ist, liegt das vor allem daran, dass es als das Mikroskop des 21. Jahrhunderts angesehen werden kann. Durch den Einsatz von GFP kann gesehen werden, wann Proteine entstehen und wie sie sich entwickeln. Dies ist durch die Verbindung von GFP Genen mit dem Gen des gewünschten Proteins möglich. Das bedeutet, sobald ein Protein hergestellt wird, hat es GFP an sich. Da GFP fluoresziert, kann man nun die Zelle anleuchten und das charakteristische fluoreszierende Grün erscheint. Fluoreszierende Proteine finden sich in über 125 Spezien. Was aber ist ihre Funktion? Lukyanov und sein Team fanden heraus, dass GFP als Elektronenspender dienen können wenn sie angeregt werden. Ihrer Theorie, welche im Nature Chemical Biology veröffentlicht wurde, spendet das angeregte grüne     Chromophor (GFP) ein Elektron an einen Elektronenakzeptor und formt eine kurzlebige Zwischenreaktion. Ist kein Elektronenakzeptor verfügbar, bleibt das Protein dauerhaft gebleicht. Kommt es jedoch zur Reaktion, errötet das GFP.
Fluoreszierende Proteine sind in der Regel als passive Licht-Absorber bekannt und Emittenten erzeugen Biolumineszenz. Lukyanov hingegen vermutet, dass es die natürliche Funktion des GFP
sei, ein durch Licht aktivierter Elektonenspender zu sein. - ähnlich wie z.B. Chlorophyll Elektronen bei der Photosynthese spendet. 
Nicht nur, dass wir in Bali einige der schönsten und teilweise immer noch unberührten Riffe der Welt antreffen, so haben wir auch eine Verpflichtung, diese Riffe zu schützen und beim Wachstum zu unterstützen. Ob ein Riff gesund ist und ob dort Eier und Spermien wachsen, deren Wachstum anhand der Proteinzunahme zu verzeichnen ist, lässt sich mit diesere Fluoreszenz nachweisen und auch sehen. Vertile Eier können abgesammelt, befruchtet, vermehrt und wieder ausgepflanzt werden. Dies kann hier in Bali entdeckt und erforscht werden. Es ist magisch all die verschiedenen Meereskraturen zu beobachten, die hier in Amed an der Küste zu finden sind. Amed Scuba zeigt unseren Gästen die schönsten Tauchplätze dieser Insel und führt ein, in die faszinierende Unterwasserwelt der Insel. Fluo-Tauchgänge zeigen dabei noch ein erweitertes Spektrum dieser wundervollen, magischen Unterwasserwelt. 

Der wahre Grund für die Fluoreszenz in Korallen ist heute noch nicht geklärt und bei komplexeren Lebewesen noch völlig unklar. Das Thema Fluoreszenz erweitert alle Grenzen des Verständnisses und bleibt auch in der Wissenschaftsgemeinschaft so umstritten wie es faszinierend zugleich. Dient diese Fluoreszenz der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Arten? Was sehen andere Meerestiere in den fluoreszierenden Merkmalen?  Wie erkunden und sehen andere Meerestiere diese visuellen Systeme, dienen sie der Tarnung, entziffern Fische hier irgendwelche Botschaften? Farben und Muster verändern sich, um Emotion und Stimmung auszudrücken und dokumentieren Veränderungen im Tagesablauf. Doch welche Rolle spielt die Fluoreszenz im täglichen Leben der Meerestiere? Grünen Blennies werden z.B. plötzlich rosa. Das uns bereits vertraute Hausriff beginnt in anderen Farben zu leuchten und begeistert mit leuchtenden Organismen wie Weichkorallen, Steinkorallen, Fischen, Schnecken und anderen Arten. Einige Korallen scheinen zu erglühen, während andere derselben Spezies keine Veränderung zeigen; einige Hartkorallen zeigen sogar unterschiedliche Muster innerhalb der einzelnen Koralle selbst! Eine wirklich coole Entdeckung war, dass die Pygmäen-Seepferdchen Fluoreszenz zeigen und sich leicht von der Fächerkoralle farblich abheben! Es gibt noch so viel mehr zu erforschen und noch keine ausreichende Erklärungen für diese Phänomene. Neue Entdeckungen werden gemacht, doch mit jeder Antwort scheinen nur noch mehr Fragen aufzukommen. In einer Umgebung, die von Blau dominiert wird, werden helle Farben schnell in nur wenigen Fuß absorbiert, aber Fluoreszenz ist eine Möglichkeit, helle Farben zu erhalten. 
Die Bereiche Farbsehen und Sehverhalten, Farbwechsel und Farbsignale dienen der Kommunikation der Tiere untereinander. Sie dienen der Tarnung genauso wie den Hinweisen für andere Tiere. Doch was genau wollen sie damit ausdrücken? Eine fremde Sprache lässt die Tiere vielleicht durch die Farbe miteinander sprechen. Ein ähnliches Phänomen, wie es zum Beispiel auch die Blüte mit ihren Bestäubern aufrecht erhält, indem sie ihnen leuchtende Saftmale zur Verfügung stellt, um einen Weg zu dem süßen Necktar zu finden. Könnte es hier unter Wasser ähnliche Funktionen haben? Ein farbenfrohes Tier wird früher gesehen, soll es ein Hinweis sein, dass die Koralle kein Futter darstellt und als Warnung für mögliche Angreifer dienen? Korallen benutzen Fluoreszenz als Teil ihres Farbkommunikationskanals. Es könnte eine Art sein, noch bunter zu sein als bunt und  sofort ins Auge zu fallen?