Samstag, 4. Juli 2015

Alles was ich über die Korallenriffe auf Bali wissen muss

Abtauchen in ein tropisches Riff. Glasklares Wasser und eine Fülle an Farben und Formen zaubern eine atemberaubend vielfältige und bunte Unterwasserlandschaft. Form, Struktur und Verteilung der Riffe ist gepeprägt von der Geologie der Riffregion, der Lage in Bezug auf die Nähe vom Land, der Tiefe und Form des Meeresbodens, der geologischen Geschichte und der Existenz fossiler oder alter Korallenriffe auf dennen die neuen Riffe aufsetzen. Auch die Schwankungen des Meeresspiegels haben einen Einfluss auf das Wachstum und die Form des Riffes, vorherschende Strömungen und Strömungrichtung bestimmen die Verteilung der Korallen ebenso wie Erosionsmechanismen, denen die Riffe ausgesetzt sind. Nach Entstehung und form sowie der lage zum Land unterscheidet man Saumriffe, Barriereriffe, Plattformriffe und Atolle. Korallen in unterschiedlicher Gestalt und Größe tauchen in diesen Riffen vor uns auf und doch besitzen sie alle den gleichen Grundbauplan.
Unterschiedlich in Form und Größe, weisen die Korallen den gleichen Grundbauplan auf. Amed Scuba Bali
Dieser Grundbauplan ist identisch mit allen Coelenteraten oder auch Hohltiere genannt. Die Hohltiere gehören zu der Tiergruppe, die zum Unterreich der Vielzeller gehören. Ihren Namen verdanken sie der Ausbildung eines Hohlraumes, der nur in dieser Tiergruppe anzutreffen ist. Dieser Hohlraum, der genauer Gastralraum heißt, dient den Tieren sowohl zur Verdauung als auch zur Abfallbeseitigung in einem. Nur eine einzige Körperöffnung steht nach außen hierfür zur Verfügung. Ein weiteres für die Tiergruppe der Coelentaraten charakteristisches Merkmal ist deren Radärsymetrie. Das bedeutet, jedes Tier, jeder Polyp kann in unendlich viele radiale Symmetriemuster unterteilt werden, entsprec hend den Radien eines scheinbar vorhandenen Kreises. Die Jungtiere sind freischwimmend und setzen sich an einem Ort fest, den sie dann nie wieder verlassen werden. 
Amed Scuba, Diving in Gili Selang

Neben diesen gemeinsamen Merkmalen hat der Stamm der Cnidaria (Nesseltiere ) - zu denen auch die Korallen gehören - eine weitere gemeinsame Struktur, die Polyp genant wird. Der Polyp stellt die Grundeinheit der Koralle dar.
Der Ausdruck Koralle selber ist ein wenig irreführend, da er oft nicht wissenschaftlich verwendet wird und alle Formen der Korallen mit einschließt, Madreproaria, die echten riffbildenden Steinkorallen, aber auch Hornkorallen, Hydrozeoen, Moostierchen... Der Begriff Koralle sollte daher nur für Arten, die der Gattung Corallium angehören, verwendet werden. Dazu zählen alle Hohltiere (Coelenterata) des Stammes Nesseltiere (Cnidaria). Hierzu gehören alle die Organismen, die in ihrer Gesamtheit zur Welt der Korallen gezählt werden (Weichkorallen, Feuerkorallen, Gorgonien, Schwarze Korallen usw.) An der Bildung der Korallenriffe sind sie überwiegend jedoch nicht beteiligt. Riffbildend sind vor allem die Steinkorallen (Madreporaria).
Sie alle haben Polypen als Grundbaueinheit. Diese Polypen sind eine sackartige Struktur, die fest mit dem Boden verhaftet und mit ihrer Öffnung von einer unterschiedlichen Anzahl von Tentakeln umgeben sind.
Diese Tentakeln sind sehr wichtig für die Einteilung der Gruppe der Blumentiere (Anthozoa).
Eine Anzahl von acht Tentakeln oder einer Vielzahl davon, findet man bei der sogenannten Unterklasse der Octocorallia. Eine Anzahl von sechs Tentakeln oder einer Vielzahl davon findet man bei der Unterklasse der Hexacorallia.
Die Steinkorallen (Madreporaria) gehören in die Unterklasse der Hexacorallia.

Eine andere Definition teilt die Korallen in hermatypische, riffbauende Korallen und ahermatypische Korallen ein.Ein typischer Vertreter der ahermatypischen Korallen ist die Gorgonie, denn sie gehört zu den Hornkorallen mit flexiblen, hornartigen Skeletten. Ebenfalls die Weichkorallen sind Vertreter der ahermatypischen Korallen.
Schauen wir uns hier einmal die Riffbildenden Korallen und die verschiedenen oben genannten Rifftypen an:
Das Saumriff ist die am meisten verbreitete Riffart. Ein Saumriff säumt die Küste und ist ihr unmittelbar benachbart. Wie steil der meeresboden abfällt bestimmt dabei die Ausdehnung des Riffes nach Außen. Auch die Intensität des Korallenwachstums bedingt durch verschiedene Faktoren wie Salinität, Temperatur oder Sedimente im Wasser bestimmen die Ausdehnung des Saumriffes und des Korallenwachstums. Dabei können Saumriffe eine Ausdehnung von mehreren hundert Metern Breite und viele Kilometer Länge entlang der Küste erreichen. Es entsteht zunächst als schmaler Riffsaum am Ufer und wächst von der Niedrigwassergrenze langsam seewärts, wobei die Korallen dicht unter der Wasserlinie verbleiben und die Riffkante weit ins Meer vorgeschoben sein kann. Ausgelöst durch Erosion, die durch hereinbrechende Wellen, Wasserbewegung oder Sandablagerungen gebildet wird, entsteht eine Eintiefung entlang der Küste, die eine Lagune bildet. Es handelt sich dann um ein Lagunensaumriff.
Ein Barriereriff ähnelt sehr stark einem Lagunensaumriff, es ist jedoch wesentlich größe! Bei einem Barriereriff kann eine Lagune eine Breite von vielen Kilomenter und eine Tiefe von über 30 Metern bis 70 Metern erreichen. Der Unterschied geht bereits zurück auf die Entstehung. Eine Riffbarriere weit vor der Küste hat sich bereits bei der Entstehung genau an dieser Stelle befunden und hat sich nicht vom Ufer aus langsam seewärts geschoben. Ein Barriereriff ist vielmehr einer Absenkung des Untergrundes bzw einer Hebung des Meeresspiegels zu verdanken. Die Entstehung geht zurück auf die Geologie der Riffregion. Ein spezieller geologischer Prozess, der über einen langen Zeitraum verlief, führte zur Bildung dieses Rifftypes. Aus diesem Grund ist die Zahl der Barriereriffe viel gerninger als die von Saumriffen.
Ein Plattformriff ist von allen Seiten von gleich tiefem Wasser umgeben und kann sowohl auf dem Kontinentalschelf oder aber im offenen Ozean liegen. Das Plattformriff wächst von allen Seiten, also zweidimensional  und ist daher zumeist länglich oder oval. Ein Plattformriff kann überall dort entstehen, wo der meeresgrund woweit zum Wasserspiegel aufragt, dass bei den lokalen Verhältnissen ein riffbildendes Korallenwachstum möglich ist.

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