Samstag, 25. Juni 2016

Balis Artenvielfalt - Wallace - Linie (Biodiversität)

Amed Scuba - Tauchen in Bali
Zwischen Indonesien, Papua New Guinea, Australien und den Philippinen liegt die wohl reichste, aber auch empfindliche Riffregion dieser Erde. Zwei Kontinente bereichern Balis Artenvielfalt über und unter Wasser. Zu den einflussreichsten Gewässern gehören die Javasee, die Bandasee, die
Seepferdchen, Amed Scuba
Celebes See, die Molukken, die Sunda-Inseln, die Sulusee und Australien. Und über Wasser trennt ebenso die sogenannte Wallace Linie, die zwischen Bali und Lombok verläuft, zwei Kontinente voneinander -die Eurasische Platte von der Australischen Platte. Hier findet man die unterschiedlichen Klimazonen vom tropischen Gürtel über die subtropischen Gebiete.

Kontinentalverschiebungstheorie (Epeirophorese, Theorie Wolfson 1948)
Vor rund 200 Millionen Jahren gab es auf unserer Erde nur einen einzigen Kontinent, eine riesige zusammenhängende Landmasse, die Pangaea genannt wird. Pangaea spaltete sich vor ca. 180 Millionen Jahren längs des heutigen Nordatlantischen und Indischen Ozeans in einen nördlichen Großkontinent Laurasia und einen südlichen Gondwanaland. Bis zum Mesozoikum war das heutige Australien noch ein Teil von Gondwanaland. Aus diesem Grund lassen sich verwandte Flora Gattungen in allen Kontinenten, die zum damaligen Gondwanaland gehörten, finden. Gondwanaland begann sienen Zerfall vor etwas 100 Millionen Jahren. Indien, Afrika und Neuseeland lösten sich ab und begannen in verschiedene Richtungen weg zu driften. Südamerika, die Antarktis und Australien blieben zunächst noch verbunden und vor 65 Millionen Jahren haben sich Südamerika und Australien und die Antarktis bereits weit von Afrika gelöst. In der Folge trennt sich Nordamerika von Eurasien, wobei Grönland entstand. Australien entfernte sich vor weniger als 60 Millionen Jahren aus dem Verbund und begann, nun isoliert, Richtung Norden zu driften, wo Australien vor etwa 15 Millionen Jahren mit der eurasischen kontinentalen und der pazifischen ozeanischen Erdkrustenplatte kollidierte. Die Verschiebung führte zu einer isolierten Entwicklung Australiens, so dass hier eine einzigartige Flora und Fauna gefunden werden kann. Jedoch ist festzustellen, dass bestimmte in Australien auftretende Pflanzengattungen ebenso in Afrika und Südamerika zu finden sind.
Harlequinshrimp, Amed Scuba Bali
Während der Eiszeit wareb die Inseln, Bali, Sumatra, Java und Borneo mit dem asiatischen Festland verbunden, während Lombok, Sumbawa, Flores, Irian Jaya bzw. Papua Neuguinea, welche auf dem Sahul-Sockel liegen, mit dem australischen Festland verbunden waren. Während der Eiszeit war der damalige Meeresspiegel durch das Binden des Wassers im Eis ca. 125 Meter niedriger als heute und es bildeten sich Landbrücken. Die Inseln der Wallace Region waren nicht mit dem Festland verbunden, die Wassergräben waren viel zu tief. Die Flora und Fauna verbreitete sich auf den Inseln durch Disperson über den Ozean hinweg erfolgen. Aus diesem Grund ist die Flora und Fauna westlich und östlich der Wallace Linie voneinander abweichend. Dabei ist die Wallacce Linie die biogeographische Linie, die die weiteste Ausbreitung australischer Flora und Fauna auf dem Malaiischen Archipel angibt.
Die Wallace Linie bildet zusammen mit ihrem Gegenstück, der Lydekker Linie, die Grenzen der so genannten Wallacea, welche das Übergangsgebiet zwischen australischer und eurasischer Fauna angibt und zu einer enormen Biodiversität beiträgt. Die Lydekker Linie gibt dann im Gegenzug zur Wallace Linie die weiteste Ausdehnung der asiatischen Flora und Fauna in Richtung Australasien an und folgt dem Rand des australischen Schelfs (Sahulschelf). Die Wallacea, die ca. 346.000 Quadratkilometer umfasst, gehört somit zu den sogenannten Hotspots, Schlüsselregionen dieser Erde mit sehr hoher Dichte der Biodiversität, wobei viele bedrohte und auch endemische (Arten, die nur in dieser Region auftreten) Arten in dieser Region über und unter Wasser anzutreffen sind.
Nacktschnecke, Amed Scuba Bali
Benannt wurde die Wallace Linie nach einem Zeitgenossen von Charles Darwin dem Naturwissenschaftler Alfred Russel Wallace, der zeitgleich mit Darwin die Evolutionstheorie unabhängig von Darwin entwickelte. Alfred Russel Wallace erforschte Indonesien zwischen 1854 und 1862. Innerhalb der Wallacea gibt die sogenannte Weber- oder Gleichgewichtslinie die Grenze an, östlich derer die australische und westlich derer die asiatischen Formen dominieren.

Alfred Russel Wallace schrieb auf Lombok, von Bali aus kommend in seinem Werk, der Malaiische Archipel, Band 1, Seite 220, Seite 287 (zitiert nach Wikipedia, die Wallace Linie)
„Ich sah hier zum ersten Male viele australische Formen, welche auf den Inseln weiter westlich ganz fehlen. Kleine weiße Kakadus kamen in Menge vor und ihr lautes Geschrei, ihre auffällige weiße Farbe und ihre hübschen gelben Helme machten sie zu einem in die Augen springenden Charakteristicum der Landschaft. Dies ist der westlichste Punkt der Erde, an dem Vögel aus dieser Familie gefunden werden. Einige kleine Honigsauger der Familie Ptilotis und die sonderbaren
Geisterpfeifenfisch, Amed Scuba Bali
Hügelaufthürmer (Megapodius Gouldii) findet der nach Osten reisende Naturforscher auch hier zuerst. […] Auf der Insel Lombok, die durch eine Meeresenge von weniger als zwanzig Meilen Breite von Bali getrennt ist, erwartete ich natürlich einige dieser Vögel [von Bali] wieder zu treffen; aber während eines dreimonatigen Aufenthaltes daselbst sah ich niemals einen derselben, sondern fand eine total verschiedene Reihe von Arten, von denen die meisten nicht nur auf Java äußerst unbekannt waren, sondern auch auf Borneo, Sumatra und der Halbinsel Malaka."

Vegetation


Gemäßigte bis Subtropische Regenwälder
Sie sind im wesentlichen in den Bergen Balis in den feuchten Gebirgsgegenden um die Vulkanseen anzutreffen. Sie scheinen relativ einheitlich mit meist nur zwei bis drei dominierenden Baumarten und darauf wachsenden Epiphyten. Eine große Vielfalt an Farnen, Lianen und Moosen bilden einen dichten Unterwuchs und eine dichte Wand.

Mangrovenwälder
Mangroven sind salzwassertolerante tropische Gezeitenwälder an der Grenze zwischen Land und Meer, die eine große Vielfalt an außergewöhnlichen Lebensformen beherbergen.  Sie sind vor allem im Südosten von Bali und auch im Norden im Menjangan Nationalpark anzutreffen. Mangroven gehen weltweit mit einer Flächenverlustrate verloren, die zwei- bis dreimal höher ist als die der tropischen Regenwälder. Daher sind sie absolut schützenswert! Interessant ist der Zusammenhang zwischen ihrem Sediment und der dort auftretenden Artenvielfalt. Vor allem Jungtiere finden hier Schutz und Aufzuchtstation zwichen den Wurzeln der im Meer stehenden Mangroven.
Wer mehr über Mangroven erfahren möchte findet Informationen darüber im Leipnitz-Zentrum für Mangrovenforschung.

Trockenwälder

Savannen

Reisfelder





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