Dienstag, 15. Januar 2013

Bali - Insel der Götter und Dämonen

Muttertempel Besakih - Tauchtour Amed Scuba
Festlich gekleidete Balinesinen mit ihren Opfergaben
Der Anblick ist entzückend und unglaublich exotisch. Mauern und Pagodentürme klettern den grünen Vulkanberg Agung hinauf. Bunte Schirmchen stehen zwischen den einzelnen in sich abgeschlossenen kleinen Tempelkomplexen in 900 Meter höhe und festlich und bunt gekleideten Menschen sind ihren Göttern so nah. Große leere moosüberwachsene Sessel aus Stein, durch ihre Steinmetzarbeiten beieindruckende Schreine für die Götter, warten darauf, daß die verstorbenen Ahnen und Götter Platz nehmen. Vor den Tempeln liegen Blumen und Reis als Opfergaben, an denen die Hühner picken. Räucherstäbchen duften und erfüllen den Raum mit einem Hauch Besinnlichkeit. Alles ist schön Dekoriert, überall spürt man die Liebe zum Ästethischen Detail, zum Stil - Jeder auf Bali scheint ein Künstler zu sein mit Liebe zum Detail. Haben die Götter hier eine ganze Insel verzaubert? Dieser Frage versucht das Team von Amed Scuba auf ihrer Tauchreise um Bali auf den Grund zu gehen. Auch Nichttaucher sind willkommen mit uns die Insel zu erkunden und ihrem Zauber auf den Grund zu gehen, wie unsere Kunden liebevoll im Tauchernet und auf Tripadvisor beschreiben.
Amed Scuba Tauchreise - Muttertempel Besakih
Die Balinesinen tragen feierlich ihre modisch jedes Jahr wechselnden Kabajas, erotisch durchsichtige Blusen, die zarte dunkle Haut durchscheinen lässt und ihren Sarung - eine Art Wickelrock, der weich ihre Hüften umspielt. Auch die Männer sind festlich gekleidet mit einem Kain, ein langes, kunstvoll gefaltetes Tuch um die Hüften geschlungen mit einem bunten Schal, dem Sabuk befestigt. Der Kopf ist bei den Männern bedeckt.
Amed Scuba Tauchreise - Shiva Tempelkomplex in Besakih
Amed Scuba Tauchreise - Prozession am Muttertempel
Die große Feier im Pura Besakih (Pura bedeutet Tempel) und es handelt sich hierbei um den Tempel aller Tempel. Der heiligste Ort aller Balinesen und damit ihr Muttertempel. Feiern finden hier am Muttertemple ständig statt, denn jedes Dorf, jede Berufsgruppe und Familie hat hier einen Schrein im Tempel, der bei größeren Feierlichkeiten besucht werden muss. Ganze Dörfer reisen mit Ihren Opfergaben hier in Besakih an, um hier zu beten und den Ahnen ihre Opfergaben dar zu bringen. Die größte Feier wird hier begangen und dauert 22 Tage. Die Daten werden nach dem balinesischen Kalender berechnet, der neben dem uns geläufigen benutzt wird. Ein balinesches Jahr hat aber nur 210 Tage. Alle 420 Tage wird das große Fest gefeiert, dann strömt ganz Bali zum Muttertempel nach Besakih. Alle fünf Jahre ist das Fest noch größer, alle zehn Jahre noch bedeutender und nach 100 Jahren findet das heiligste aller Feste statt. Der Tag wird von dem höchsten Priester festgelegt. Diese letzte Feier sollte auch im März 1963 begangen werden. Der balinesische Kalender berechnete, es ist Zeit für das gößte Fest aller Feste der Balinesen und alle Balinesen strömten zum Fest. Just in diesem Augenblick brauch der Agung das letzte Mal aus, die Lava floss den Vulkan hinunter und teilte sich direkt vor dem Tempelkomplex, - ein gutes Zeichen! Der Ausbruch zu diesem Fest, ein schlechtes, so wurde auch nachträglich festgestllt, dass es sich wohl um den falschen Termin gehandelt haben muss. Das Fest wurde ohne Probleme wiederholt.
Das ist schon kompliziert genug. Wer aber erklrt uns die 86 einzelnen Tempelbauten, die den heiligen Berg hinaufklettern und den Pura Beahih bilden? Und wer nennt uns die zahllosen Götter, die zu den heiligen Stätten gehören und kennt ihre Eigenschaften? 
Die erste Terrase, sagt der Führer in schwer verständlichem Englisch, ist der Trimurti geweiht, der Trinität der obersten Götter. Das sind Brahma, Vishnu und Shiva. Die Fahnen tragen ihre Farben: Rot, Schwarz und Weiß.   
Amed Scuba Tauchreise - Zeremonie in Besakih
Schwitzend klettern wir die Stufen hinauf des Tempels hinauf. Je höher man den Berg erklimmt, desto höher findet man die Kastenzugehörigkeit der Tempel und desto reichhaltiger werden auch die Steinmetzarbeiten. Bali besitzt drei Kasten. Die unterste Kaste stellen die meisten der Balinesen. Jeder Mensch wird in seiner Kaste und in seiner Familie wiedergeboren. Daher kann man schwer in eine andere Kaste aufsteigen. Die Adligen und die Brahmanenpriesterkaste haben Ihre Tempelkomplexe in höher gelegenen Regionen und sind damit dem Sitz der Götter, den der Vulkan Agung für die Balinesen darstellt am nächsten. Die Terrassen, wo die Gläubigen beten, sind für Fremde gesperrt, mit einem Führer der Region darf man diese jedoch betreten. Aber ein Führer ist nicht unbedingt von Nöten, auch wenn einem dies die aus dem Ort stammenden Balinesen mitteilen. Wir betreten einen Tempel und die dortige Zeremoie, halten uns im Hintergrund und stören die Gläubigen nicht bei ihrem Gebet. Im Tempelschrein stehen vier verwitterte Statuen, tausend Jahre alt. Zwei verkörpern Matahari, die Sonne, die zwei anderen Bulan, den Mond. Dies sind antike Kostbarkeiten der gläubigen Balinesen, die Schreine werden nur zu hohen Feiertagen geöffnet und ermöglichen einen Blick zu den heiligen Statuen.
Bali gehört zum islamischen Indonesien, ist aber eine religiöse Oase hinduistischen Glaubens - in einer ureigenen Form. Zu den vielen Hindu Gottheiten, die aus Indien kamen, gesellen sich nämlich jene mythischen Wesen, die seit Urzeiten auf der Insel wohnen. Die Balinesen sind eher Animisten, sie glauben an die Seele aller Dinge. Steine, Bäume, Göttinnen und Götter der Fruchtbarkeit und der Naturgewalten, Ahnengeister, Dämonen finden Verehrung bei den Balinesen.  Eine Zeit vor Descartes, wo noch Materie und Geist eins zu sein scheinen. Die Tempel von Besakih waren schon Orte der Verehrung zu einer lang vergangenen Zeit, als Brahman, Vishnu und Shiva hierzulande noch völlig unbekannt waren. 
Tauchreise Amed Scuba - Muttertempel Besakih
Amed Scuba Tauchtour Besakih
Indonesiens Staatsreligion Islam freilich ist die konsequenteste Form des Monotheismus: Alllah ist einzig, er wird nicht abgebildet, Heilige sind verboten. Satz eins der Pancasila, einer Art Verfassung des Landes, befiehtl: Ketuhaan Van Maha Esa - Glaube an den All-Einen Gott! Wie aber lässt sich der balinesische Hinduismus, wie lassen sich die Heerscharen von Göttern und Dämonen da integrieren? Wer, um alles auf der Welt, ist hier auf Bali der All-Eine Gott?
Die Balinesen haben Brahma, Vishnu und Shiva.
Die drei großen indischen Götter: Brahma, Vishnu und Shiva. Zusammen bilden sie eine Dreigestalt: Trimutri. Das Trimutri wird als Körper mit drei Köpfen dargestellt. Brahma verkörpert den Wunsch zu erschaffen - Raja.. So entstand das Universum. Shiva verkörpert den Wunsch, alle Dinge in die Dunkelheit der Nicht-Existenz zu tauchen - Tama. Vishnu schließlich bildet die Mitte zwischen beiden: Er verkörpert die Güte und will erhalten: Sattva.
Brahma ist der Schöpfergott. In der populären Tradition und in den Bildern stieg er aus dem "Ei" des Universums heraus. Das Ei des Brahma wird im Hinduismus als der Kern der Weltgeschichte verstanden. Aus dem mythischen Ei des Brahma entstanden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Solange Brahma schläft, existiert nichts, erst wenn er erwacht, nimmt die Welt Form an. Dies kann dann zwei Milliarden Menschenjahre anhalten. Schläft Brahma schließlich wieder ein, verschwindet die ganze Welt der Erscheinung. So gilt Gott (oder auch Sri) Brahma zusammen mit seiner Frau Sarasvati als der Weltschöpfer. Er ist der einzige der Götter, der nicht geschöpft wurde. Es gab noch niemanden, der ihn hätte schöpfen können. 
Wishnu ist der Welterhalter.
Vishnu war ursprünglich wahrscheinlich ein Sonnengott. In alten Texten wird Vsihnu als der Gott gepriesen, der mit drei Schritten das ganze Universum durchmisst.
Ein weiterer Hinweis auf Vishnu als Sonnengott sind seine häufigen Inkarnationen. Er wird immer wieder geboren, um die Welt zu erhalten. Zehn kam Vishnu in Form eines Avatar auf die Erde. Besonders bekannt sind seine Inkarnationen als Sri Rama, Krishna und schließlich als Buddha. 
Shiva ist die Zerstörung und die Ekstase. Alles was von Brahma geschaffen wurde, löst sich im ekstatischen Tanz des Shiva wieder auf. Shiva Er wird auch als Mondgott der Berge bezeichnet. Shiva gilt im Hinduismus als der mächtigste und meistverehrte Gott. In anderen Strömungen des Hinduismus ist Shiva als Zerstörer, aber auch als Erneuerer bekannt. Er ist der Gott des Tanzes und der Feste. Doch gilt er auch als Gott der Meditation und der Keuschheit. 
Damit stellt Shiva den Hauptgott der Hinduisten dar und vereinigt in sich das Weltprinzip der Erschaffung und der Zerstörung.
Im Tantra vereinigt Shiva zusammen mit seiner Shakti Parvati, Schöpfung, Erhaltung, Zerstörung und Erneuerung auf sich. Das Symbol des Shiva im Tantra ist das Lingam. Es ist in jedem Shivatempel zu finden. Oft in Vereinigung mit der Quelle aller Schöpfung, der Yoni.

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