Im flachen Wasser schwimmen mein Buddy und ich in Tulamben im Korallengarten. Die Korallen
|
Geistermuränenpaar mit Amed Scuba, Zwei Weibchen in einem gemeinsamen Versteck |
sind hier zum Großteil leider bereits zerstört, so dass der Name Korallengarten, wenn man ehrlich ist, ein wenig irreführt. Jedoch beherbergt dieses kleine flache Tauchgebiet, was aus Geröllschutt besteht und das sich zwischen der Steilwand in Tulamben und zwischen dem Schiffswrack der US Liberty befindet, unglaublich viele kleine und interessante Critter. Hier befindet sich also ein kleines Muckdiving Paradies. Oft trifft man hier auch auf zwei Schwarzspitzenriffhaie, die hierher zum "Fischeinkauf" vorbeischauen, aber vor allem sieht man hier die verschiedensten Arten von Muränen. Muränen gehören zu den Aalartigen mit zehn Gattungen und mehr als 100 Arten. Charakteristisch bei den Muränen ist die durchgehende Rücken- und durchgehende Afterflosse, die jeweils zu einem langen Flossensaum verbunden sind. Im Gegensatz zu anderen Aalartigen besitzen Muränen hingegen keine Brustflossen.
|
Geistermuräne, älteres gelbes Weibchen, Amed Scuba |
Wir gleiten den Hang im Korallengarten entlang und deutlich gefärbt, springen uns im flachen Wasser zwei Geistermuränen ins Auge. Geistermuränen erreichen eine Größe von bis zu 120cm. Ob es sich wohl um eine Mutter mit ihrer Tochter handelt, oder warum leben hier zwei Weibchen zusammen? Nur ihre Köpfe schauen heraus aus ihrem Versteck, um kleine Fische zu ergattern. Bei der Art der Geistermuräne oder in englisch auch Ribbon eel genannt, handelt es sich um einen protandrischen Hermaphroditen. Das heißt, die Jungtiere erreichen ihre Geschlechtsreife als schwarzes Männchen und wechseln später ihr Geschlecht, um Weibchen zu werden. Während des Geschlechtswandels wechseln sie dabei auch die Farbe. Das männliche schwarze Jungtier wird zunächst zum leuchtend blauen geschlechtsreifen Weibchen mit einem deutlich gelben Rückenflossensaum. Ältere Weibchen werden hingegen gleichförmig gelb. Handelt es sich also bei unsern beiden Geistermuränen um ein altes Päärchen, bei dem ein
|
GEistermuräne, geschlechtsreifes blaues Weibchen, Amed Scuba |
geschlechtswandel eingesetz hat?
Direkt vor den Hotels in Tulamben erstreckt sich
ein flaches Saumriff in der Bucht von Tulamben. Dieses eignet sich
auch hervorragend zum Schnorcheln, da es in zwei Meter Tiefe beginnt
und bis in ca. 15 Meter Tiefe abfällt. Der Korallengarten wird von
zahlreiche bunten Rifffischen bewohnt. Besonders interessant anzusehen sind die wunderschönen
schwarzen, blau und gelb gefärbten kleinen Geistermuränen, aber auch der
Fetzen- oder Geisterpfeifenfisch, dazwischen schwimmen kleine Igel-
oder Kofferfische. Einheimische haben ein Gestell aus Eisen in Form
eines Flugzeugrumpfes zusammengeschweißt und versenkt. Ebenfalls wurden hier weitere Strukturen wie Buddhafiguren oder Kästen versenkt, die den Rifffischen Schutz in dem zum größten Teil abgestorbenen Korallengarten bieten. Hier finden
sich zahlreiche größere und kleinere Rifffische ein. Zwischen den Steinen findet man verschiedenste Muränen. Imposant jagen sie vor allem in der Nacht. Geht die Sonne unter verlässt die Muräne ihre
Spalte und schwimmt im freien Wasser umher, um nach Beute zu jagen. Die phänomenale Manövrierfähigkeit sowohl im Vorwärts- wie auch im Rückwärtsschwimmgang wurde durch die Entwicklung besonders zahlreicher (bis zu 260) Wirbel ermöglicht. Wie ein Gymnastikband bewegt sich zum Beispiel eine Geistermuräne im Wasser vorwärts. Ihr Körper ist von einer Schleimschicht umhüllt, die ihnen das Gleiten durch Höhlen und entlang von Steinen erleichtert.
Tagsüber ruhen die Muränen zumeist in ihrer Höhle. Ständig öffnen und schließen sie ihren Mund, um auf diese Art und Weise frisches Wasser über ihre Kiemen zu leiten, um zu atmen. Die Kiemenöffnung befindet sich weit hinten im Kopf und der Kiemenapparat ist lang und schmal und wirkt wie eine Pumpe, die das durch das Maul aufgenommene Atemwasser durch die permanente Atembewegung durch die hinten liegenden Kiemen presst. Die Nase ist mit hervorstehenden Röhrchen versehen, die das gut ausgebildete Geruchsorgan der Muränen darstellt. Sehen können Muränen nämlich nicht sehr gut, dafür riechen sie um so besser, wenn sie zwischen den Felsen mit ihrem Schleim ummantelten Körper entlang gleiten, um kleine Fische und Krebstiere zu jagen.
Das Team von Amed Scuba würde sich freuen, mit Euch zusammen abzutauchen, um Euch die Vielfalt der Unterwassertiere zu zeigen. Unsere Hausbiologin erklärt auf Ihren Balirundreisen mehr über das Leben der Tiere. Je mehr wir über das Leben unter Wasser wissen, desto mehr sehen wir!
Das Gebiet
in Tulamben eignet sich hervorragend für Einführungstauchgänge
und Kurse. Nicht verpassen sollte man auch einen Tauchgang in der US. Liberty in Tulamben.
Wir freuen uns schon darauf, mit Dir zusammen in Bali abzutauchen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen