Mittwoch, 22. Juli 2015

Muränen (Muraenidae)

Im flachen Wasser schwimmen mein Buddy und ich in Tulamben im Korallengarten. Die Korallen
Geistermuränenpaar mit Amed Scuba, Zwei Weibchen in einem gemeinsamen Versteck
sind hier zum Großteil leider bereits zerstört, so dass der Name Korallengarten, wenn man ehrlich ist, ein wenig irreführt. Jedoch beherbergt dieses kleine flache Tauchgebiet, was aus Geröllschutt besteht und das sich zwischen der Steilwand in Tulamben und zwischen dem Schiffswrack der US Liberty befindet, unglaublich viele kleine und interessante Critter. Hier befindet sich also ein  kleines Muckdiving Paradies. Oft trifft man hier auch auf zwei Schwarzspitzenriffhaie, die hierher zum "Fischeinkauf" vorbeischauen, aber vor allem sieht man hier die verschiedensten Arten von Muränen. Muränen gehören zu den Aalartigen mit zehn Gattungen und mehr als 100 Arten. Charakteristisch bei den Muränen ist die durchgehende Rücken- und durchgehende Afterflosse, die jeweils zu einem langen Flossensaum verbunden sind. Im Gegensatz zu anderen Aalartigen besitzen Muränen hingegen keine Brustflossen.
Geistermuräne, älteres gelbes Weibchen, Amed Scuba
Wir gleiten den Hang im Korallengarten entlang und deutlich gefärbt, springen uns im flachen Wasser zwei Geistermuränen ins Auge. Geistermuränen erreichen eine Größe von bis zu 120cm. Ob es sich wohl um eine Mutter mit ihrer Tochter handelt, oder warum leben hier zwei Weibchen zusammen? Nur ihre Köpfe schauen heraus aus ihrem Versteck, um kleine Fische zu ergattern. Bei der Art der Geistermuräne oder in englisch auch Ribbon eel genannt, handelt es sich um einen protandrischen Hermaphroditen. Das heißt, die Jungtiere erreichen ihre Geschlechtsreife als schwarzes Männchen und wechseln später ihr Geschlecht, um Weibchen zu werden. Während des Geschlechtswandels wechseln sie dabei auch die Farbe. Das männliche schwarze Jungtier wird zunächst zum leuchtend blauen geschlechtsreifen Weibchen mit einem deutlich gelben Rückenflossensaum. Ältere Weibchen werden hingegen gleichförmig gelb. Handelt es sich also bei unsern beiden Geistermuränen um ein altes Päärchen, bei dem ein
GEistermuräne, geschlechtsreifes blaues Weibchen, Amed Scuba
geschlechtswandel eingesetz hat?
Direkt vor den Hotels in Tulamben erstreckt sich ein flaches Saumriff in der Bucht von Tulamben. Dieses eignet sich auch hervorragend zum Schnorcheln, da es in zwei Meter Tiefe beginnt und bis in ca. 15 Meter Tiefe abfällt. Der Korallengarten wird von zahlreiche bunten Rifffischen bewohnt. Besonders interessant anzusehen sind die wunderschönen schwarzen, blau und gelb gefärbten kleinen Geistermuränen, aber auch der Fetzen- oder Geisterpfeifenfisch, dazwischen schwimmen kleine Igel- oder Kofferfische. Einheimische haben ein Gestell aus Eisen in Form eines Flugzeugrumpfes zusammengeschweißt und versenkt. Ebenfalls wurden hier weitere Strukturen wie Buddhafiguren oder Kästen versenkt, die den Rifffischen Schutz in dem zum größten Teil abgestorbenen Korallengarten bieten. Hier finden sich zahlreiche größere und kleinere Rifffische ein. Zwischen den Steinen findet man verschiedenste Muränen. Imposant jagen sie vor allem in der Nacht. Geht die Sonne unter verlässt die Muräne ihre
Netzmuräne, Honeycomb muray, Amed Scuba
Spalte und schwimmt im freien Wasser umher, um nach Beute zu jagen. Die phänomenale Manövrierfähigkeit sowohl im Vorwärts- wie auch im Rückwärtsschwimmgang wurde durch die Entwicklung besonders zahlreicher (bis zu 260) Wirbel ermöglicht. Wie ein Gymnastikband bewegt sich zum Beispiel eine Geistermuräne im Wasser vorwärts. Ihr Körper ist von einer Schleimschicht umhüllt, die ihnen das Gleiten durch Höhlen und entlang von Steinen erleichtert.
Tagsüber ruhen die Muränen zumeist in ihrer Höhle. Ständig öffnen und schließen sie ihren Mund, um auf diese Art und Weise frisches Wasser über ihre Kiemen zu leiten, um zu atmen. Die Kiemenöffnung befindet sich weit hinten im Kopf und der Kiemenapparat ist lang und schmal und wirkt wie eine Pumpe, die das durch das Maul aufgenommene Atemwasser durch die permanente Atembewegung durch die hinten liegenden Kiemen presst. Die Nase ist mit hervorstehenden Röhrchen versehen, die das gut ausgebildete Geruchsorgan der Muränen darstellt. Sehen können Muränen nämlich nicht sehr gut, dafür riechen sie um so besser, wenn sie zwischen den Felsen mit ihrem Schleim ummantelten Körper entlang gleiten, um kleine Fische und Krebstiere zu jagen.
Amed Scuba Tauchzentrum # Aus Liebe zum Tauchen

Das Team von Amed Scuba würde sich freuen, mit Euch zusammen abzutauchen, um Euch die Vielfalt der Unterwassertiere zu zeigen. Unsere Hausbiologin erklärt auf Ihren Balirundreisen mehr über das Leben der Tiere. Je mehr wir über das Leben unter Wasser wissen, desto mehr sehen wir!
Das Gebiet in Tulamben eignet sich hervorragend für Einführungstauchgänge und Kurse. Nicht verpassen sollte man auch einen Tauchgang in der US. Liberty in Tulamben.
Wir freuen uns schon darauf, mit Dir zusammen in Bali abzutauchen!

Samstag, 4. Juli 2015

Alles was ich über die Korallenriffe auf Bali wissen muss

Abtauchen in ein tropisches Riff. Glasklares Wasser und eine Fülle an Farben und Formen zaubern eine atemberaubend vielfältige und bunte Unterwasserlandschaft. Form, Struktur und Verteilung der Riffe ist gepeprägt von der Geologie der Riffregion, der Lage in Bezug auf die Nähe vom Land, der Tiefe und Form des Meeresbodens, der geologischen Geschichte und der Existenz fossiler oder alter Korallenriffe auf dennen die neuen Riffe aufsetzen. Auch die Schwankungen des Meeresspiegels haben einen Einfluss auf das Wachstum und die Form des Riffes, vorherschende Strömungen und Strömungrichtung bestimmen die Verteilung der Korallen ebenso wie Erosionsmechanismen, denen die Riffe ausgesetzt sind. Nach Entstehung und form sowie der lage zum Land unterscheidet man Saumriffe, Barriereriffe, Plattformriffe und Atolle. Korallen in unterschiedlicher Gestalt und Größe tauchen in diesen Riffen vor uns auf und doch besitzen sie alle den gleichen Grundbauplan.
Unterschiedlich in Form und Größe, weisen die Korallen den gleichen Grundbauplan auf. Amed Scuba Bali
Dieser Grundbauplan ist identisch mit allen Coelenteraten oder auch Hohltiere genannt. Die Hohltiere gehören zu der Tiergruppe, die zum Unterreich der Vielzeller gehören. Ihren Namen verdanken sie der Ausbildung eines Hohlraumes, der nur in dieser Tiergruppe anzutreffen ist. Dieser Hohlraum, der genauer Gastralraum heißt, dient den Tieren sowohl zur Verdauung als auch zur Abfallbeseitigung in einem. Nur eine einzige Körperöffnung steht nach außen hierfür zur Verfügung. Ein weiteres für die Tiergruppe der Coelentaraten charakteristisches Merkmal ist deren Radärsymetrie. Das bedeutet, jedes Tier, jeder Polyp kann in unendlich viele radiale Symmetriemuster unterteilt werden, entsprec hend den Radien eines scheinbar vorhandenen Kreises. Die Jungtiere sind freischwimmend und setzen sich an einem Ort fest, den sie dann nie wieder verlassen werden. 
Amed Scuba, Diving in Gili Selang

Neben diesen gemeinsamen Merkmalen hat der Stamm der Cnidaria (Nesseltiere ) - zu denen auch die Korallen gehören - eine weitere gemeinsame Struktur, die Polyp genant wird. Der Polyp stellt die Grundeinheit der Koralle dar.
Der Ausdruck Koralle selber ist ein wenig irreführend, da er oft nicht wissenschaftlich verwendet wird und alle Formen der Korallen mit einschließt, Madreproaria, die echten riffbildenden Steinkorallen, aber auch Hornkorallen, Hydrozeoen, Moostierchen... Der Begriff Koralle sollte daher nur für Arten, die der Gattung Corallium angehören, verwendet werden. Dazu zählen alle Hohltiere (Coelenterata) des Stammes Nesseltiere (Cnidaria). Hierzu gehören alle die Organismen, die in ihrer Gesamtheit zur Welt der Korallen gezählt werden (Weichkorallen, Feuerkorallen, Gorgonien, Schwarze Korallen usw.) An der Bildung der Korallenriffe sind sie überwiegend jedoch nicht beteiligt. Riffbildend sind vor allem die Steinkorallen (Madreporaria).
Sie alle haben Polypen als Grundbaueinheit. Diese Polypen sind eine sackartige Struktur, die fest mit dem Boden verhaftet und mit ihrer Öffnung von einer unterschiedlichen Anzahl von Tentakeln umgeben sind.
Diese Tentakeln sind sehr wichtig für die Einteilung der Gruppe der Blumentiere (Anthozoa).
Eine Anzahl von acht Tentakeln oder einer Vielzahl davon, findet man bei der sogenannten Unterklasse der Octocorallia. Eine Anzahl von sechs Tentakeln oder einer Vielzahl davon findet man bei der Unterklasse der Hexacorallia.
Die Steinkorallen (Madreporaria) gehören in die Unterklasse der Hexacorallia.

Eine andere Definition teilt die Korallen in hermatypische, riffbauende Korallen und ahermatypische Korallen ein.Ein typischer Vertreter der ahermatypischen Korallen ist die Gorgonie, denn sie gehört zu den Hornkorallen mit flexiblen, hornartigen Skeletten. Ebenfalls die Weichkorallen sind Vertreter der ahermatypischen Korallen.
Schauen wir uns hier einmal die Riffbildenden Korallen und die verschiedenen oben genannten Rifftypen an:
Das Saumriff ist die am meisten verbreitete Riffart. Ein Saumriff säumt die Küste und ist ihr unmittelbar benachbart. Wie steil der meeresboden abfällt bestimmt dabei die Ausdehnung des Riffes nach Außen. Auch die Intensität des Korallenwachstums bedingt durch verschiedene Faktoren wie Salinität, Temperatur oder Sedimente im Wasser bestimmen die Ausdehnung des Saumriffes und des Korallenwachstums. Dabei können Saumriffe eine Ausdehnung von mehreren hundert Metern Breite und viele Kilometer Länge entlang der Küste erreichen. Es entsteht zunächst als schmaler Riffsaum am Ufer und wächst von der Niedrigwassergrenze langsam seewärts, wobei die Korallen dicht unter der Wasserlinie verbleiben und die Riffkante weit ins Meer vorgeschoben sein kann. Ausgelöst durch Erosion, die durch hereinbrechende Wellen, Wasserbewegung oder Sandablagerungen gebildet wird, entsteht eine Eintiefung entlang der Küste, die eine Lagune bildet. Es handelt sich dann um ein Lagunensaumriff.
Ein Barriereriff ähnelt sehr stark einem Lagunensaumriff, es ist jedoch wesentlich größe! Bei einem Barriereriff kann eine Lagune eine Breite von vielen Kilomenter und eine Tiefe von über 30 Metern bis 70 Metern erreichen. Der Unterschied geht bereits zurück auf die Entstehung. Eine Riffbarriere weit vor der Küste hat sich bereits bei der Entstehung genau an dieser Stelle befunden und hat sich nicht vom Ufer aus langsam seewärts geschoben. Ein Barriereriff ist vielmehr einer Absenkung des Untergrundes bzw einer Hebung des Meeresspiegels zu verdanken. Die Entstehung geht zurück auf die Geologie der Riffregion. Ein spezieller geologischer Prozess, der über einen langen Zeitraum verlief, führte zur Bildung dieses Rifftypes. Aus diesem Grund ist die Zahl der Barriereriffe viel gerninger als die von Saumriffen.
Ein Plattformriff ist von allen Seiten von gleich tiefem Wasser umgeben und kann sowohl auf dem Kontinentalschelf oder aber im offenen Ozean liegen. Das Plattformriff wächst von allen Seiten, also zweidimensional  und ist daher zumeist länglich oder oval. Ein Plattformriff kann überall dort entstehen, wo der meeresgrund woweit zum Wasserspiegel aufragt, dass bei den lokalen Verhältnissen ein riffbildendes Korallenwachstum möglich ist.

Freitag, 3. Juli 2015

Anpassung an den Lebensraum Korallenriff

Das Verhalten von Fischen ist von ihrem Habitat beeinflusst. Das Korallenriff ist ein Raum der
Amed Scuba, Anpassung an das Korallenriff
Konkurrenz um Ressorcen. Nahrung und Raum steht im nährstoffarmen Riff nicht immer zur Verfügung. Tiere schüzten sich, indem sie sich einen Schutzraum suchen. Nahrung und Schutz word von der Koralle gestellt und die Koralle beeinflusst dadurch die Fische, die in der jeweiligen Koralle Schutz und Nahrung suchen.
Zwei typische, hier abgebildete Korallenkolonien, die eine schirmartig und die andere verzweigt, bi8ldet die Heimat für typische Fische.
Unter der Tafelkoralle finden Fische Schutz wie der Fähnchen Falterfisch, Drückerfische, Großdorn-Husar oder auch der Korallenwächter.
Unter eher verzweigten Korallen wie der Elch-Koralle finden sich hingegen eher Fische wie der Mondsichel-Junker, Falterfische, Lippfische oder Papageienfische, die die Koralle auch anknabbern.
Die Vielfalt und der Überfluß im Riff lebender Fische und Organismen wachsen mit dem Abwechslungsreichtum des Korallenlebensraumes. Der Indomalayische ARchipel beheimatet ungeführ 2000 Fischarten Diese Artenvielfalt ist ein gutes Beispiel für den Begriff Biodiversität. Was ermöglicht diese Artenfülle? Sicher gibt es Überschneidungen bei der Ausnutzung von Nahrungsquellen und Raum. Eine Korallenspalte kann am Tage die nachtaktiven Fische beherbergen und bietet den tagaktiven Fischen Zuflucht während der Nacht.
Das Korallenrifff kann wie ein Mosaik betrachtet werden. Dieses entwickelt sich nicht nur innerhalb der drei räumlichen Dimensionen, sondern auch mit der Zeit. So trifft der Taucher die relativ standorttreuen Rifffische zu bestimmten Tageszeiten an, während zu anderen Zeiten andere
Fische an der selben Korallenformation anzutreffen sein werden.

Samstag, 6. Juni 2015

Tunicata, Manteltiere

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Bunte Farben bestimmen das Riff. Bewegungen lenken das Auge, sodass wir oft nach dem außergewöhnlichen und exotischen schauen, aber dabei beim Tauchen im Korallenriff faszinierende Details übersehen, die sich direkt unter unserer Nase befinden. Oft trifft das auf die bunte und für mich faszinierende Klasse der Tunicaten oder Manteltiere zu, zu denen die Salpen, Seescheiden oder Appendikularien gerechnet werden. Oft werden sie von Tauchern übersehen, dabei handelt es sich hierbei um unsere Ur-, Ur-, Urahnen. Dies ist eine der gewöhnlichsten, aber oftmals übersehenen Gruppe von Meerestieren. Siehst Du das Manteltier in diesem Bild? Sofort ins Auge fällt die bunte grüne Nachtschnecke Nembrotha. Doch sitzt sie auf einem gelben Manteltier auf. Diese Manteltiere sind häufig hier in Ameds Korallenriffen anzutreffen, während der Taucher am Riff entlang gleitet. Überaus interessante kleine Geschöpfe, die sich bei Berührung zusammenziehen und über die ich hier berichten möchte, um diese spezielle Tiergruppe dem Betrachter
näher zu bringen. Während der Taucher am Riff entlang gleitet, bewegt er sich über kleinen bunten Röhren. Glühbirnenähnliche oft durchscheinende Körper mit zwei Öffnungen tauchen vor uns auf, die sanft pulsieren, um ihre Einströmöffnung zu öffnen und zu schließen. Mund und After liegen hier in zwei Öffnungen dicht nebeneinander und saugen nährstoffreiches Meereswasser ein und stoßen es auf der anderen Seite wieder sanft aus. Wir stehen vor einem Manteltier oder Tunicaten oder einer Gruppe von ihnen, denn oft leben sie in Kolonien unabhängig voneinander. Manteltiere belegen einen Platz unter den am meisten vorkommenden Invertebraten des Ozeans. Mit mehr als 2100 bekannten Arten besetzt diese Tiergruppe alle Nischen von der Arktis bis hin zu tropischen Gewässern. Als Jungtiere schwimmen sie frei oftmals als Plankton umher, bis sie einen Platz gefunden haben, an dem die sich niederlassen. Sie stellen die erste Tiergruppe, des Unterstamms der Chordatierreie, die bereits als Jungtiere eine Chorda dorsalis ausgebildet haben. Diese Chorda dorsalis entwickelt sich bei den höheren Wirbeltieren, die ebenfalls zu den Chordaten gehören zur Bandscheibe aus. Damit handelt es sich bei dieser Tiergruppe, um Vorfahren aus unserer Evolutionslinie der Wirbeltiere. Zu ihnen gehören die Seescheiden, die Salpen und die Copelata oder Appendiculata. Die Chorda dorsalis wird bei den sich
Blaue Manteltiere mit Amed Scuba
evolutionär später entwickelnden Wirbeltieren die Bandscheiben bilden. Ihre Zugehörigkeit zu den Chordaten ergibt sich aufgrund der Organisation der Larven, bei denen der Ruderschwanz von einer Chroda dorsalis und einem Neuralrohr durchzogen wird. Nur bei den pelagisch lebenden Appendicularien gilt das auch für die Adultform. 
Der Dichter und Naturforscher Albert von Chamisso beschreibt diese Tatsache bereits auf seiner Forschungsreise auf der russischen Rurik in den Jahren 1815 bis 1818, wo er den Generationswechsel der Salben erkennt und wissenschaftlich festhält. Wissenschaftlich erringt Chamisso mit der Entdecke des Generationswechsels bei den Salpen höchste Anerkennung. Die Tiere können sich abwechselnd geschlechtlich und ungeschlechtlich Fortpflanzen. Als Plankton treiben die Salpen freischwimmend der Strömung folgend im Ozean oder sie haben sich wie auf den Bildern stationär häuslich festgesetzt.

Mit Amed Scuba findest Du hunderte dieser häuslichen sehr farbenfrohen Manteltierarten in Balis Korallenriffen. Einige der Tiere leben solitär während andere wiederum in Gruppen zusammen stehen und den Eindruck eines blühenden Blumenstraußes vermitteln.


Hat man einen Tunicaten entdeckt und ihre Gestalt erfasst, so ist es ein Kinderspiel andere Manteltiere in vielfältigen Farben zu erkennen, denn ihre Gestalt ist immer gleich. Ebenfalls wie Schwämme oder Molluscen filtern die Manteltiere planktonhaltiges Wasser in ihren Körper zum Essen hinein. Aber hier enden bereits die Ähnlichkeiten mit diesen Tiergruppen, den bei den Manteltieren handelt es sich bereits um eine fortgeschrittenen Tiergruppe, die am Anfang der Wirbeltierreihe steht. Also stehen diese Invertebraten mit ihrer bereits vorhandenen Chorda dorsalis direkt eine Stufe unter den Vertebraten und sind somit evolutionär unsere Urahnen.






Blaue Tunicata, Amed Scuba Bali





Hast Du diese Tiere ersteinmal wahrgenommen und mehr über sie erfahren, so betrachtest Du sie beim Tauchen in einem ganz neuen Licht!

Viel Freude beim Tauchen in Bali mit Amed Scuba Bali

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Mail: halloscuba@yahoo.com


Mittwoch, 29. April 2015

Weißspitzen-Riffhai

Weißspitzen-Riffhai ruht nach nächtlicher Jagd, Amed Scuba Bali
Weißspitzen-Riffhaie (Triaenodon abesus) stellen die einzige Art der Gattung Triaenodon innerhalb der Requiemhaie (Carcharhinidae) und man erkennt sie an den weißen Spitzen der Rücken- und der Schwanzflosse. Der Weißspitzen-Riffhai kann bis zu 1.6 Meter lang werden und ist gekennzeichnet durch einen schlanken Körper mit einem breiten Kopf. Ebenfalls besonders sind die deutlich ausgebildeten Hautlappen neben den Nasenlöchern und große ovale Augen mit vertikalen Pupillen. Menschen greift er nicht an, wenn man ihn in Ruhe lässt und er nicht von Menschen angefüttert worden ist. Der Weissspitzen-Riffhai ist der am häufigsten in Korallenriffen gesehene Hai des Indopazifik und vor Australien. Sein Verbreitungsgebiet reicht jedoch bis bis Südafrika in westliche Richtung und bis nach Zentralamerika in östlicher Richtung. Der Weißspitzenriffhai lebt vor allem in klarem Wasser nahe dem Meeresboden in Wassertiefen von 8 bis 40 Metern.
Bricht morgens früh um 6 Uhr die Dämmerung über dem "Regenwald des Meeres" an, so ist in dem Riff viel Bewegung. Viele nachtaktive Tiere sind noch nicht zur Ruhe gelangt und suchen nach einem leckeren Abendbrot bevor sie sich zur Ruhe begeben und viele andere Fische erwachen und machen sich in den frühen Morgenstunden auf den Weg nach einem leckeren Frühstück. Eine ideale Jagdzeit für unseren Weißspitzen-Riffhai, der bereits eine erfolgreiche nächtliche Jagd hinter sich gebraucht hat. Mit vollem Bauch ruht er sich jetzt aus.
Der Riffhai hat eine Höhle gefunden, die ihm als Versteck dient. Vor Sonnenuntergang wird er nicht sehr aktiv sein. Amed Scuba
Wenn das Sonnenlicht das Wasser erhellt, stellen viele Fische eine leichte Beute dar. Viele Rifftiere schützen sich durch Tarnung oder auch in großen Schwärmen. Der Riffhai ruht sich am frühen morgen oft noch aus. Anders als viele andere Haie, bleibt er an einer Stelle auf dem Meeresgrund bevorzugt versteckt unter Korallen, in Riffhöhlen oder Riffspalten liegen. Anders als die Requiemhaie der Gattung Carcharhinus und andere Verwandte Haiarten, die zum Atmen durchgehend schwimmen müssen, damit die Kiemen von Wasser umspühlt sind, kann der Weißspitzen-Riffhai das Atemwasser in den Kiemenraum pumpen und so ruhig auf dem Meeresboden liegen ohne sich zu bewegen. Oftmals sind die Tiere sogar standorttreu und man trifft sie oft unter der selben Koralle schlafend an. Einzelne Individuen können sich innerhalb eines Riffgebietes über Monate oder Jahre aufhalten oder regelmäßig in diese Gebiete zurückkehren.
Riffhaie auf Jagd nach einem leckeren Happen, Amed Scuba Bali
Die Abenddämmerung stellt eine gute gute Jagdzeit für den Riffhai dar. Die Umrisse der Fische zeichnen sich vor dem Hintergrund der sinkenden Sonne deutlich ab. Viele tagaktive Fische begeben sich jetzt zur Ruhe. Eine ideale Jagdzeit für den Riffhai, der am Rand des Riffes entlang schwimmt und nach einem leicht zu fangenden Happen ausschau hält. Haie jagen nachts oft in Gruppen. Sie suchen nach Fischen, Hummern, Rochen und Krabben. Er jagt oft an Meeresabhängen, am Rande von Korallengärten oder auch auf dem Riffdach.
Weißspitzen-Riffhaie sind lebendgebärend (vivipar). Bei den wenigen bisher beobachteten Paarungen verfolgte das Männchen das fruchtbare Weibchen und versuchte, die Brustflossen des Weibchens zu greifen und es in eine Paarungsposition zu manövrieren. Die Weibchen bringen nach einer Tragezeit von ca. 13 Monaten 1 bis 6 Junghaie zur Welt.
e-mail: halloscuba@yahoo.com
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Sonntag, 26. April 2015

Muckdiving in Bali - Paradies of the little Critters

Bali – Paradise of the little Monsters
Perfect Camouflage: Frogfish with Amed Scuba

Bali is heaven for an underwater macrophotographer to discover the unusual wilde life of little animals perfectly camoulflaged in black vulcano sand. At some special muck diving places in Bali you might start to understand how the unattractive term of "muck dive" could actually attract so many photographers from all over the world. Within cloudy and muddy water the seemingly plain, lacking in coral, mucky, sandy bottom with of this dive site lives a vast and concentrated populaton of very rare and unusual underwater creatures and bottom-dwellers seldom, or never, seen anywhere else in the world. Target our photographic hunting are little bizar looking marine animals called critters.
Artist of Transformation: Mimik Octopus with Amed Scuba
Main object of desire of many experienced underwater photographers is the artist of transformation in the world of animals. The famous Mimik Octopus. Various other unusual and beautiful animals join him at this muck places. We encountered banggai cardinal fish, fingered dragonets, longspine wasp fish, ghostpipe fish, leave fish, ribbon eals, porcelain craps, imperator shrimp, tiger shrimp, coleman shrimp, honeymoon shrimps, moray eels, blennies, various kinds of scorpion fish like the amboin scorpionfish, nudibranches. We also encountered many frogfish, seahorses, coconut octopuses, seamoth, sepia and the elusive mimic octopus which flet in only 7 meters at the first sight of us.
This oddly shaped animals create the charme of Puri Jati, Secret Bay, Seraya, Melasti, Amed, Tulamben, the Jetty and lots of other unknown diving sites of Bali. And they offer a perfect motive range for every macro underwater photographer.
Honeymoon Shripm in the anemone, Amed Scuba
Muck diving has little in common with the cliche of tropical diving sites. Instead of colourful coral gardens with a huge amound of different colourful fish species and shoals of fish the diver will find moody and cloudy visibilities and less inspiring underwater landscapes. At first sight there will be bleak black lava sand riddled and covered with different kind of wast like car weels and the rest of Balinese ceremonies until plastic.
Kuda Seahorse in Puri Jati
But those who love this kind of diving are sliding in slow-motion careful over this sandy bottom and examine every stone and every waste to look for perfectly camoulflaged little critters which might be hidden under it.
The Critters are perfectly Camouflaged
Next to the Lembeh Strait in the north of Sulawesi, Bali is described in insider´s tip as one of the best dive areas in the world, the mecca for muck diving and heaven for underwater macro-photographers. The muck diving sites in Bali have a lot of shared qualities with Lembeh. Muck-Diving means a kind of mood diving and for underwater photographers this diving spots are heaven – the heaven of the little critters.













Harlequinshrimp mit Amed Scuba














Freitag, 24. April 2015

Pegasus - Flügelrossfisch

Pegasus, Flügelrossfische mit Amed Scuba in Puri Jati

Die meisten Fischarten leben im Bereich der bunten Korallengärten, die sich im Norden und Nordosten von Bali häufen. Es gibt jedoch auch Fische, die andere Lebensräume bevorzugen wie zum Beispiel sandigen oder kieselartigen Untergrund. Zu diesen Fischen gehören die Flügelrossfische. Flügelrossfische oder auch Seemotten wird eine Fischfamilie (Pegasidae) genannt, die nur aus 5
unterschiedlichen Arten besteht und flache Regionen des westlichen Indopazifiks und des Roten Meeres bewohnen. Eine ganz besondere kleine Schönheit, die im englischen Seamoth oder Pegasus Fish genannt wird und wissenschaftlich in die Ordnung Seenadelartige (Syngnathiformes) eingeordnet wird und damit mit den Seepferdchen und Fetzenfischen verwandt sind. Man zählt diese Arten zu den sogenannten Critter, also kleinen ungewöhnlich aussehenden Tieren, die sich auf Sand- und Kiesböden aufhalten und nur sehr seltener in Korallenriffen. Die größten Arten werden bis ca. 13 cm lang, ihr Körper ist kurz und bis auf den Schwanz, abgeflacht. Er steckt in einem Knochenplatten-Panzer. Das kleine, zahnlose Maul ist unterständig; es wird vom Rostrum, das durch Verschmelzung der langen Nasenschilde entstanden ist, überragt.
Es gibt keinen Geschlechtsdimorphismus, die weiblichen und die männlichen Tiere sehen gleich aus, wobei das Männchen in der Regel etwas kleiner ist und dem Weibchen unter Wasser hinterherläuft. Die Tiere sind in der Regel tagaktiv und sehr sesshaft. Man trifft sie oft an der selben Stelle an. Größere Strecken legt er in der Regel nicht zurück, da er über den Boden zu laufen scheint und dabei kleine Tiere mittels der vorstülpbaren Kiefer in seinen Mund einsaugt.
Tauchreise mit Amed Scuba in Bali

Als erwachsenes Tier geht der Flügelrossfisch eine feste, vermutlich lebenslange Partnerschaft mit dem anderen Geschlecht ein. Die Fische leben also monogam. Monogamie ist bei meereslebenden Fischen überaus selten.
Flügelroßfisch in Puri Jati
Die Flügelrossfischpaare pflanzen sich in verhältnismäßig kurzen Intervallen fort. Sie schwimmen dazu in der Abenddämmerung gemeinsam zur Wasseroberfläche. Dort gibt das Weibchen eine größere Anzahl Eier ins freie Wasser ab, worauf das Männchen sie sofort besamt. Innerhalb von nur 24 Stunden schlüpfen aus den Eiern winzige Jungfische, die den adulten Tieren nicht gleichen. Eine zeitlang treiben sie als Plankton mit der Meeresströmung und ändern mit jeder Häutung ihr Aussehen.
In Intervallen von einem bis fünf Tagen häutet sich der Flügelrossfisch. Obwohl der Häutungsvorgang bei landlebenden Reptilien einen sehr häufig zu beobachtender Vorgang darstellt, ist dies für Fische sehr ungewöhnlich, denn dient doch die Haut als Schutz vor Austrocknung. Diese Gefahr besteht bei Fischen eigentlich nicht und eine mechanische Abnutzung findet im Wasser eher nicht statt. Der Flügelrossfisch steckt von Kopf bis Fuß in einem engen Hautknochenpanzer und besitzt eine vollständig verhornte Oberhaut. Die alte Haut reist zunächst am Kopf ein und der Fisch entledigt sich der restlichen Haut in ruckartigen Bewegung und mit kräftigem Atmen, so dass Umgebungswasser unter die alte Haut gelangt. Warum sich der Flügelrossfisch häutet ist noch nicht abschließend geklärt. Eine Theorie besagt, dass der Fisch im Laufe seiner stammesgeschichtlichen Entwicklung eine Oberhaut ausgebildet hat, die der Tarnung dient und verstärktes Algenwachstum fördert, der schnell wuchern kann. Aus gesundheitlichen Gründen muss die Oberhaut daher regelmäßig abgestoßen werden, um Krankheiten vorzubeugen.
Auch mehrere Familien der Drachenköpfe und der Steinfische verfügen ebenfalls über eine verhornte Oberhaut, die regelmäßig abgestreift werden muss. Diese Fischarten zeigen eine ähnliche Lebensweise wie der Flügelrossfisch. Sie sind jedoch nicht mit den Flägelrossfischen verwandt, sondern gehören zur Ordnung der Panzerwangen (Scorpaeniformes). Es scheint so, dass sich das Phänomen der Häutung bei den Fischen mindestens zweimal separat ausbildet hat. Daher kann man dies als eine konvergente Entwicklung betrachten.
Die Nahrung der Flügelrösser besteht aus kleinem Zoobenthos (Krustentiere, Muscheln pp) und ihr Laichen erfolgt im freien Wasser nahe der Oberfläche. Abgesehen von seiner Tarntracht und seinem Knochenpanzer, der ihn für gewisse Fressfeinde zu einer harten Nuss macht, verfügt der Flügelrossfisch über keine Feindabwehrmittel oder - Maßnahmen. Die systematische Zuordnung der Flügelrossfische war lange umstritten. Früher wurden sie oft als eigene Ordnung Pegasiformes geführt. Heute werden sie zu den Seenadelartigen, Syngnathiformes, gerechnet. Zu den identifizierten Arten gehört der Zwerg-Flügelrossfisch, der Hawaii-Flügelrossfisch, der Skulpturierte Flügelroßfisch, der Ziegel-Flügelrossfisch und der Schlanke Flügelroßfisch.

Montag, 6. April 2015

Kommensalismus

Unter einer Symbiose versteht die Wissenschaft das Zusammenleben unterschiedlicher Arten zum gegenseitigen Nutzen. Jedoch sind die Beziehungen der unterschiedlichen Arten von unterschiedlichen Abhängigkeitsgraden geprägt. Da das Korallenriff die artenreichste Lebensgemeinschaft der Biosphäre bildet, fordert der gleichzeitige Mangel an Nährstoffen und Raum komplexe aufeinander abgestimmte Bevölkerungsmuster innerhalb des an Ressourcen armen Korallenriffraumes.
Die hohe Artendichte hat daher stufenweise zu einer durch Konkurrenz um die knappen Ressourcen voneinander abgegrenzte zwischenartliche Beziehung zwischen den Riffbewohnern geführt. Die Tiere die am Besten an ihren Lebensraum angepasst sind überleben und gelangen zur Fortpflanzung.
Die Tiere haben dabei Mechanismen der Anpassung, der Kommunikation und gegenseitigen Anpassung entwickelt. Eine der häufigsten Form des Zusammenlebens stellt die Symbiose (sym[gr.] zusammen und bios [gr.] leben) dar. Eine Symbiose ist ein gemeinsames Leben verschiedener Arten zum gegenseitigen Nutzen. Aber auch bei einer gut eingespielten Symbiose handelt es sich um ein stetiges Konkurrenzverhältnis zwischen den beteiligten Arten.
Das Ausmaß des Nutzens, den die Partner aus der symbiotischen Assoziation ziehen, ist häufig – zumal unter Wasser – wegen der komplexen Wechselwirkung schwer zu erkennen. Die Kategorisierung komplexer Phänomene ist oft schwierig und eine Einordnung hängt nicht zuletzt vom jeweiligen Forschungsstand ab. In diesem Blogeintrag beschäftigen wir uns nun mit verschiedenen Beispielen von Fakultativen Symbiosen im Korallenriff anhand von verschiedenen Beispielen. Dabei findet zunächst eine Begriffsklärung und Einordnung statt.

Kommensalismus:
Schiffshalter auf Blaupunktrochen
Hier ist der Nutzen nicht gegenseitig, sondern eine Art profitiert von der gemeinsamen Beziehung, die andere erleidet keinen Schaden, z.B. bei dem Schiffshalter (Echeneis naucrates). Er heftet sich mit seiner Rückenflosse, die morphologisch zu einer Saugscheibe auf Vakuumbasis umgeformt ist, an einen größeren Fisch. Hier entsteht eine Nahrungs- und Schutzgemeinschaft von der der Schiffshalter profitiert. Das Ausmaß des Nutzens, den die Partner aus der symbiotischen Assoziation ziehen, ist häufig – zumal unter Wasser – wegen der komplexen Wechselwirkung schwer zu erkennen. So wurde im Laufe der Forschung festgestellt, dass auch der Wirt von dieser Symbiose profitiert, da er von Parasiten befreit wird. Daher spricht man in diesem Fall eher von einer fakultativen Symbiose.


Abgesehen davon, dass die Kategorisierung komplexer Phänomene schwierig ist, hängt eine Einordnung nicht zuletzt vom jeweiligen Forschungsstand ab.


Sexy Shrimp, Thor amboinensis with Amed Scuba Bali
Thor amboinensis ist auch bekannt unter dem Namen Sexy shrimp. Es handelt sich hierbei um eine Garnele, die überall um den West - Indopazifik, aber auch teilweise im Atlantik gefunden werden kann. Seinen Namen Sexy Shrimp erhielt Thor amboinensis wohl wegen seines immerwährend aufgerichteten Abdomens, der über den Kopf hinaus reicht und in der Regel hin und her wackelt. Thor amboinensis lebt in Symbiose auf Korallen, Seeanemonen, aber auch auf anderen marinen Invertebraten zumeist im flachen Riffbereich. Thor amboinensis ist nur eine sehr kleine Garnele, die eine Länge von nur ca. 13mm erreicht. Die Garnele ist olivebraun mit symetrischen weißen Punkten und Strichen auf dem Körper.
Seinen Namen erhielt Thor amboinensis von seiner ersten Fundstelle einer Molukkeninsel namens Ambon in Indonesien.

Ökologie:
Thor amboinensis lebt in einer kommensalistischen Beziehung zu anderen Invertebraten, Seeanemonen (Stichodactyla haddoni, Lebrunia danae, Cryptodendrum adhaesivum) oder auch Hartkorallen. Man trifft ihn dabei in der Regel in flachem Wasser an. Ein bis mehrere Garnelen leben zwishcne den Tentakeln ihres Wirtes und ernähren sich vom Schleim und dem Gewebe der Tentakeln oder von den Resten des von der Anemone gefressenen Planktons. Thor aboinensis scheint ein Generalist zu sein und verschiedenste Arten von Anemonen und Invertebraten als Wirt für seine Symbiose zu akzeptieren und auch zu wechseln.


Fakultative Symbiose

Unter einer Symbiose versteht die Wissenschaft das Zusammenleben unterschiedlicher Arten zum gegenseitigen Nutzen. Da das Korallenriff die artenreichste Lebensgemeinschaft der Biosphäre bildet, fordert der gleichzeitige Mangel an Nährstoffen und Raum komplexe aufeinander abgestimmte Bevölkerungsmuster innerhalb des an Ressourcen armen Korallenriffraumes.
Die hohe Artendichte hat daher stufenweise zu einer durch Konkurrenz um die knappen Ressourcen voneinander abgegrenzte zwischenartliche Beziehung zwischen den Riffbewohnern geführt. Die Tiere die am Besten an ihren Lebensraum angepasst sind überleben und gelangen zur Fortpflanzung.
Die Tiere haben dabei Mechanismen der Anpassung, der Kommunikation und gegenseitigen Anpassung entwickelt. Eine der häufigsten Form des Zusammenlebens stellt die Symbiose (sym[gr.] zusammen und bios [gr.] leben) dar. Eine Symbiose ist ein gemeinsames Leben verschiedener Arten zum gegenseitigen Nutzen. Aber auch bei einer gut eingespielten Symbiose handelt es sich um ein stetiges Konkurrenzverhältnis zwischen den beteiligten Arten.
Das Ausmaß des Nutzens, den die Partner aus der symbiotischen Assoziation ziehen, ist häufig – zumal unter Wasser – wegen der komplexen Wechselwirkung schwer zu erkennen. Die Kategorisierung komplexer Phänomene ist oft schwierig und eine Einordnung hängt nicht zuletzt vom jeweiligen Forschungsstand ab. In diesem Blogeintrag beschäftigen wir uns nun mit verschiedenen Beispielen von Fakultativen Symbiosen im Korallenriff anhand von verschiedenen Beispielen. Dabei findet zunächst eine Begriffsklärung und Einordnung statt.

Fakultative Symbiose

Clownfisch mit Anemone
Bei der fakultativen Symbiose ziehen beide Partner Nutzen aus der Beziehung. Sie sind jedoch nicht überlebenswichtig aufeinander angewiesen und können auch getrennt voneinander überleben. Jedoch erleichtert das Zusammenleben beiden  Symbiose Partnern das Überleben und sie ziehen gegenseitigen Nutzen aus der Beziehung wie z.B. der Putzerfisch (Labroides dimiatus)
In einer speziellen Putzerstation reinigt der Putzerfisch andere Arten von Fischen von Parasiten. Auch wenn der Ort stabil bleibt, wechseln doch die Fische, die kommen, um sich putzen zu lassen. Eingeleitet wird der Vorgang durch spezielle Schlüsselreize der beiden Tiere, wobei der Putzerfisch zur Einleitung einen ganz bestimmten Tanz aufführt, der dem anderen Fisch signalisiert, dass er zum Reinigen bereit ist.
Dieses Verhalten des Putzerfisch macht sich auch der Parasit Aspidontus taeniatus zu nutze. Dieser falsche Putzerfisch sieht dem echten zum verwechseln ähnlich und imitiert sein Vorbild perfekt. Auf diese Weise kann er sich seinem Wirten nähern, ohne dass dieser Verdacht schöpft. Der Parasit tanzt, bis der Wirt sich entspannt aufstellt und bereit zum Reinigen ist, dann nähert sich der Parasit, um ein Stück Fleisch aus ihm heraus zu beißen ( Batesische Mimikry).