Tauchtour Amed Scuba |
Balinesische Feste
http://www.amedscubabali.com2018, 17 März
Als ich heute Morgen auf Bali erwachte, herrschte eine unglaubliche Stille. Ich genoss das Rauschen des Meeres, das Gezwitscher der Vögel und selbst die sonst immer störenden Hühner schien man kaum wahrzunehmen. Kein Verkehrslärm, keine Maschine störte dieses Idyll und ich fühlte mich wie in eine frühere Zeit versetzt, so muss das Paradies einmal gewesen sein! Ein einziges Fest für Augen und Ohren, eine grüne Landschaft und nur die Tiere sind zu hören, und ich danke diesem Fest Nyepi, das mir diese Ruhe beschert, die sich bis in mein Innerstes ausbreitet und mir diesen wunderbaren entspannten Tag der Stille schenkt! Zwischen Himmel und Erde schwirren grellbunte Schmetterlinge, exotische Vögel singen ihr Lied vor leuchtend roten riesigen Hibiskusblüten, feurig leuchtenden bunten Bougainvillea Blüten und süßlich duftendem Frangipani. Zwischen Mensch und Natur, zwischen Göttern und Dämonen scheint es eine unglaubliche Ausgeglichenheit zu geben, die uns Beobachter erstaunen lässt und über die ich hier berichten möchte.
Ogah Ogah in Ubud-Tauchtour Amed Scuba |
Jede Aktivität ist heute an Nyepi, dem Tag der Stille, verboten. Niemand darf heute herumfahren und auch möglichst nicht auf die Straße gehen. Wird man heute auf der Straße in Bali angetroffen, so zahlt der erwischte Balinese bis zu 1 Million Indonesische Rupiah, was einem Monatslohn entspricht. Heute dürfen die Balinesen weder kochen, noch Licht machen. Der Tag soll ihnen zur Ruhe, inneren Einkehr und Meditation dienen. Die Geschäfte bleiben geschlossen und Flugzeuge dürfen weder starten noch landen.
Nyepi ist ein altes balinesisches Fest der Hindus auf Bali und wenn es heute auch von vielen aus ökologischen Gründen als positiv betrachtet wird, weil die Natur einen Tag zum Durchatmen ohne jeglichen Verkehr und Umweltverschmutzung erfährt, so basiert das Fest doch auf diesem alten Glauben der Balance zwischen Gut und Böse, zwischen Göttern und Dämonen.
Wunderschöne Balinesische Zeremonien |
Die Frauen schmücken sich zum Fest |
Traditionelle Kleidung zum Fest - Amed Scuba Tour |
Spaß hat jeder bein Ogah Ogah Fest- Amed Scuba Tour |
Ein Ogah Ogah zieht durch die Straße |
Am zweiten Tag steht das Bhuta Yajna Ritual an. Dann wird mit dem Wasser die Arca, Pratima, und Pralingga der anderen Tempel geweiht. Dieses Ritual wird Sanghyang Widhi Wasa gewidment.
Nyepi ist der dritte Tag und mit ihm findet das Yoga/Brata Ritual statt.
Am vierten Tag ersucht man als Teil des Ngembak Geni bei seinen Freunden und Verwandten um Vergebung für das vorangegangene Jahr. Es beinhaltet das Kuss-Ritual statt, Omed-omeda. Damit kann man das neue Jahr quasi tabula rasa und mit einem richtigen Neuanfang beginnen.
Am letzten Tag vervollständigen die Dharma Shanti Rituale die Festlichkeiten.
Einmal im Jahr am Ende des balinesischen Jahres werden die so genannten Bhuta Yadnaya Riten vollzogen. Bei der Melasti Prozession vor zwei Tagen sind wir von Culik aus nach Amed ans Meer gelaufen. Dabei tragen die Tempelgemeinschaften ihre kleinen hölzernen Tempelschreine, in denen die Götter Platz nehmen, wenn sie zu den jeweiligen Tempelfesten von den Dorfbewohnern eingeladen werden. Diese kleinen Schreine, die man Pratima nennt, müssen in einer rituellen Zeremonie am Meer gereinigt werden. Die Prozessionsteilnehmer tragen zum Zeichen der Reinigung weiße Kleidung und auch für die Teilnehmer dient dieser Prozess der inneren Reinigung und Vorbereitung auf Nyepi. Wer mit sich nicht im Einklang ist, der leidet unter Leteh – er ist, nach balinesischem Glauben, unrein. Man könnte auch sagen: nicht mit sich im Reinen. Ein besonders schönes Ritual wird daher zu diesen Festtagen vollzogen, es heißt Melukat und dient der Säuberung des Karmas. Balinesen führen es in regelmäßigen Abständen durch, um sich von schlechten Gedanken, ihren Verfehlungen und schlechten Einflüssen von außen zu reinigen.
Ogah Ogah ziehen durch die Stadt |
Gestern begann die Abschluss
Zeremonie, die in dem Ogah Ogah Umzug endet, mit dem Gebet und den
hierfür nötigen Opfergaben. Farbenfroh gekleidete und lustig
schwatzende Balinesen kamen an der Kreuzung des Dorfes zusammen und
versammelten sich dort zum gemeinsamen Gebet. Denn am letzten Tag des
Balinesischen Jahres werden in jedem Dorf spezielle Opfergaben für
die Dämonen an der Hauptstraße oder Hauptkreuzung des Dorfes
niedergelegt und gemeinsam wird mit den höchsten Dorfpriestern um
Frieden gebetet. Zuvor tanzen noch die anmutigen Legong Tänzerinnen
ihren Tempeltanz und auch der gute Barong bewegt sich für das Wohl
der Dorfbewohner. Der Barong ist ein Sammelname für ein mystisches
Wesen, das zumeist in Tiergestalt auftritt. Hier in unserem Dorf
tanzt für uns ein löwenähnliches Tier der so genannte Barong Ket.
In dem Kostüm des Barong Löwen schwitzen zwei Männer, die jeweils
die Vorder- und die Hinterbeine des Barong bilden und bei ihrem Tanz
in Felle gekleidet sind. Der Vordermann trägt dazu eine riesige
Maske und lässt dabei deren Kiefer Furcht erregend gegeneinander
klappern. Dem balinesischen Glauben nach besitzt ein Barong eine
ungeheure magische Kraft, die sowohl zum Schutz der Menschen als auch
gegen diese gerichtet sein kann. Der Höhepunkt des Festes findet
nach dem Gebet und den Opfergaben statt. 14 Banjars
(Dorfgemeinschaften innerhalb des Ortes) haben jeweils ein
furchterregenes
Ogah Ogah-Monster aus Bambus, Holz und Pappmache
gebaut. Fantasievolle, künstlerische Fabelgestalten ziehen mit ihren
jungen Trägern durch das Dorf. Im Zentrum beim Markt werden die
Gestalten von ihren Trägern hin- und hergeschüttelt, und mit viel
Gelächter gedreht und um den Dorfmittelpunkt getragen.
Gamelanorchester, Fackeln, Geschrei und Feuerwerkskörper begleiten
den lustigen Zug. Ziel ist es, das Böse in den Ogah Ogah Figuren zu
fangen. Die Dämonen sollen in diese Figuren hinein gelockt werden,
um die Figuren -und damit alles Böse - am Ende zu verbrennen. Am
nächsten Tag beginnt mit dem Nyepi Fest das neue balinesische Jahr.
Ein Tag der Stille und Einkehr! Die Balance und Ganzheit des
balinesischen Kosmos scheint damit vorerst wieder hergestellt zu
sein.
Abends werden die Figuren beleuchtet |
Zwei
Wochen nach dem Neujahrsfest finden die Riten ihren krönenden
Abschluss in einer 22 tägigen Zeremonie im Muttertempel Besakih, zu
dem alle gläubigen Hindus strömen: Mauern und Pagoden klettern den
grünen Vulkanberg Agung hinauf. Bunte Schirmchen stehen zwischen den
einzelnen in sich abgeschlossenen kleinen Tempelkomplexen in 900
Metern Höhe. Die Luft ist erfüllt von den duftenden Essenzen der
Räucherstäbchen und farbenfroh gekleidete Frauen balancieren
elegant ihre Opfergaben auf ihren Köpfen in den Tempel.
Die
Balinesinen tragen ihre jedes Jahr wechselnden Kabajas, erotisch
durchsichtige Blusen, die zarte dunkle Haut durchscheinen lassen und
ihren Sarung, eine Art Wickelrock, der weich die Hüften umspielt.
Auch die Männer sind festlich gekleidet mit dem Kain, einem langen
gefalteten Tuch, das, kunstvoll um die Hüften geschlungen, mit dem
Sabuk, einem bunten Schal befestigt ist. Der Kopf wird ebenfalls von
einem gefalteten Tuch, dem Pemangku, bedeckt, der an Feiertagen auch
als Helmersatz dient und –trotz Helmpflicht- von der Polizei
erlaubt ist.
Liebevoll gestaltete Figuren sind der ganze Stolz |
Große
moosüberwachsene Sessel aus Stein und durch ihre Steinmetzarbeiten
beeindruckenden Schreine, warten darauf, dass die verstorbenen Ahnen
und die Götter auf ihnen Platz nehmen, um den Besuch der Balinesen
zu empfangen.Vor den Tempeln liegen Blumen und Reis als Opfergaben.
Alles ist schön und mit Liebe zum ästethischen Detail dekoriert.
Jeder auf Bali scheint ein Künstler
zu sein mit großer Liebe für die kleinen Dinge.
Ich
fahre zum Bhatara Turun Kabeh auf 900
Meter hinauf zum Muttertempel, der höchste der balinesischen
Tempelanlagen. Das Fest beginnt stets nach dem ersten Vollmond nach
Nyepi, im März oder April. Alle 100 Jahre wird das Fest Eka Dasa
Rudra genannt, dann wird hier 6 Wochen lang gebetet und geopfert.
Auch im Jahre 1963, dem Jahr des Ausbruchs des Gunung Agung, wurde es
in dieser Form begangen.Trotz seiner Lage am Fuße des Vulkans
blieben der Tempel Besakih und die Gläubigen verschont, da sich der
Lavastrom genau vor dem Tempel teilte. Für die Balinesen ein
untrügliches Zeichen für die Heiligkeit dieses Ortes. Seine erste
Terrasse ist der Trimurti geweiht, der Trinität der hinduistischen
Götter Brahma, Vishnu und Shiva. Brahma verkörpert den Wunsch zu
erschaffen- auf diese Art entstand das Universum-.Shiva verkörpert
den Wunsch, alle Dinge zu zerstören und Vishnu scließlich bildet
die Mitte zwischen beiden: Er will Bestehendes erhalten.
Je
höher wir die Stufen des Tempels hinaufsteigen, umso reichhaltiger
und filigraner werden die
Steinmetzarbeiten der Tempelanlagen, um die
jeweilige höhere Kastenzugehörigkeit zu dokumentieren. Auf Bali
existieren drei Kasten. Die meisten Balinesen gehören der untersten
Kaste an, deren Tempel am Fuße des gesamten Komplexes zu finden
sind. Adlige und Brahmanenpriester haben ihre Tempelkomplexe in
höher
gelegenen Regionen und befinden sich somit dem Sitz der Götter, dem
Vulkan Agung, am nächsten.
Besakih Muttertempel in 900 Metern Höhe am Fuße des Vulkans Agung - Amed Scuba Tauch-und Kulturtour |
Besakih Muttertempel - Amed Scuba Tauch- und Kulturreise |
Über
90% der Balinesen gehören der Hindu-Dharma Religion an. Diese hat
zwar ihren Ursprung in Indien, gelangt in Bali jedoch zu eigener
Ausprägung. Die gegenüber anderen Kulturen und Religionen als
liberal geltenden Balinesen passten sich bei der Ausübung ihrer
Religion den bereits vorhandenen lokalen Verhältnissen an, was zu
der speziellen und faszinierenden Form des balinesischen Hinduismus
führte. Der balinesische Glaube enthält stark animistische Züge,
so glauben die Balinesen an die Beseeltheit aller Dinge: Lokale
Gottheiten, Naturgewalten, aber auch Steine, Bäume, Flussläufe,
Ahnengeister und Dämonen finden besondere Verehrung.
Alle
210 Tage feiert der Balinese seine wichtigsten Tempelfeste: Galungan
und Kuningan.
Balinesinen auf dem Weg in den Tempel-Amed Scuba Tour |
Tauchtour Amed Scuba Kris-Dance |
Zu
den liebevoll vorbereiteten farbenfrohen Zeremonien gehören auch
Hochzeiten, Geburten und insbesondere die aufwendig zelebrierten
Verbrennungszeremonien. Die Totenfeiern geben den Balinesen die
Gelegenheit, die Seele des Verstorbenen dem Feuer zu übergeben,dem
letzten reinigenden Element bevor die Reinkarnation stattfinden kann.
Erst nach dem Durchlaufen der Erde, des Feuers, des Rauches und der
Übergabe in das Wasser wird der Tote in seiner Familie wiedergeboren
werden: Der Kreislauf des Lebens beginnt erneut!
Amed Scuba wishes you a Happy New Year. In March you can experience the Balinese way to welcome their New Year. Nyepi Day itself is a day of complete silence. No people - no traffic on the street, no lights, no sounds - only the connection with the nature. Everything is closed, even the seaports, airports and the airspace above Bali. Only birds, frogs and the roosters seem to be alive.
What can you do, as a down-to-earth Balinese depending on the fancies of the Gods, to make your year as prosperous as possible. Right, you remove all bad influences. And how do you achieve that? You scare them away ;-) In the night before Nyepi people make giant, more than man-high papier-mache dolls, known as Ogoh Ogoh. They symbolise greedy demons with large bulging eyes, huge fangs, big bellies and tangled wings and tongs. The night before Nyepi, around sentset they start, the people parade in the streets, carrying their creations on bamboo platforms, accompanied by gongs, drums and everything that makes earsplitting sounds. Evil spirits will be attracted by this and occupy the Ogah Ogah. On the nearest cementary or beach the demonic dummies with their fiendish inhabitants are burned, so for that moment the island is out of danger!
To misguide the spirits who might want to return to their dwellings, the next 24 hours Bali is darkened and silent. No evidence of the presence of any human being, no Bali. Thus the demons can´t find their way back and will have to look for another accommodation.
Consequence for you as a tourist: you are supposed to stay within your hotel compund from 6am until 6am the next morning. The streets will be patrolled by Pecalang, traditional ritual guards in black and white checkered sarongs, black t.shirts and a red waist- and headband. They are very, very strict. Anyone breaking the rules and thus endangering Bali´s future, tourist or Balinese, will be severely fined. So finally you can finish that book you brought and rediscover the sounds of nature. Because hotels have dispensation, your hotel staff will perform their normal duties but on a limited level.
Amed Scuba wishes you a Happy New Year. In March you can experience the Balinese way to welcome their New Year. Nyepi Day itself is a day of complete silence. No people - no traffic on the street, no lights, no sounds - only the connection with the nature. Everything is closed, even the seaports, airports and the airspace above Bali. Only birds, frogs and the roosters seem to be alive.
Amed Scuba Tauch- und Kulturreise |
What can you do, as a down-to-earth Balinese depending on the fancies of the Gods, to make your year as prosperous as possible. Right, you remove all bad influences. And how do you achieve that? You scare them away ;-) In the night before Nyepi people make giant, more than man-high papier-mache dolls, known as Ogoh Ogoh. They symbolise greedy demons with large bulging eyes, huge fangs, big bellies and tangled wings and tongs. The night before Nyepi, around sentset they start, the people parade in the streets, carrying their creations on bamboo platforms, accompanied by gongs, drums and everything that makes earsplitting sounds. Evil spirits will be attracted by this and occupy the Ogah Ogah. On the nearest cementary or beach the demonic dummies with their fiendish inhabitants are burned, so for that moment the island is out of danger!
Ogah Ogah at the ceremonie Amed Scuba |
To misguide the spirits who might want to return to their dwellings, the next 24 hours Bali is darkened and silent. No evidence of the presence of any human being, no Bali. Thus the demons can´t find their way back and will have to look for another accommodation.
Consequence for you as a tourist: you are supposed to stay within your hotel compund from 6am until 6am the next morning. The streets will be patrolled by Pecalang, traditional ritual guards in black and white checkered sarongs, black t.shirts and a red waist- and headband. They are very, very strict. Anyone breaking the rules and thus endangering Bali´s future, tourist or Balinese, will be severely fined. So finally you can finish that book you brought and rediscover the sounds of nature. Because hotels have dispensation, your hotel staff will perform their normal duties but on a limited level.
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