Mittwoch, 24. April 2013

Mantas in Bali - Tauchen mit Amed Scuba

AMED SCUBA BALI -Manta Kisses from Philipp Grossmann 
Es gibt sie diese perfekten Augenblicke im Leben, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. In denen einfach alles vollkommen und stimmig ist und die Zeit und das Leben eins. Wo man loslassen kann und sich mit dem Fluss des Lebens vereint. Wenn eine innere Einheit entsteht, weil Fühlen, Denken und Tun eins mit einem selbst und mit der Umgebung sind. Diesen Augenblick empfand ich, als ich zu verschmelzen schien mit meiner Umgebung und diesen grazielen einfach perfekten Tieren.
Manta in Nusa Penida - Amed Scuba Tauchtour
Die Sonne ist noch nicht aufgegangen und ich sitze bereits im Transport, der mich zu dem Schnellboot bringen soll, mit dem wir heute nach Nusa Penida fahren, um an der Südspitze Balis mit Manta Rochen zu tauchen. Entlang von hoch aufragenden weißen Felsen fahren wir zum Manta Point an der Südküste von Nusa Penida, um in nur maximal 15 Metern Tiefe mit Mantas zu tauchen! Als wir am Tauchplatz ankommen, können wir die Giganten bereits leicht und elgant an der Wasseroberfläche durch das klare Wasser gleiten sehen. Es hält uns kaum an Bord. Ungeduldig würden wir am liebsten sofort ins Wasser springen, aber unser Diveguide weisst uns in seinem Briefing noch einmal darauf hin, dass die sensitiven Tiere nicht berührt werden dürfen auch wenn sie sehr dicht an einem vorbeischwimmen. Und dann ist es endlich so weit. Bereits beim Abtauchen sehen wir die ersten Mantas neugirig um uns her kreisen. Riesig erscheinen sie direkt vor mir als ich abgetauche, während ihre Augen mir folgen als sie an mir vorübergleiten. Sie wirken trotz ihrer Größe von bis zu neun Metern (inklusive des Schwanzes, der ohne Giftstachel ist) zartgliedrig. Wer beobachtet hier eigentlich wen? Mit ihren sieben Metern Spannbreite schwimmen die Riesen in ihrem schwarzen Frack elegant um uns herum. Ich fühle mich unendlich glücklich und drehe mich im Wasser. Werde ich hier etwa immitiert, frage ich mich, als der Manta mir in der Bewegung folgt. Und es beginnt ein kleiner Tanz mit den am Bauch recht unterschiedlich gefärbten Tieren, die scheinbar ebensoviel Spaß an den Tauchern haben wie wir an ihnen. Immer wieder nähern sie sich und drehen umeinander und um uns herum und filtrieren dabei noch Plankton aus dem Wasser. Sie schlagen mit ihren Flossen wie mit Flügeln. Dies erlaubt ihnen ihre akrobatischen Bewegungen unter Wasser. Immer wieder beobachte ich, wie die Tiere unvermittelt einen Purzelbaum machen oder ein Rad schlagen. Auch Sprünge aus dem Wasser gehören zu den Bewegungsspielen der Mantas. Bis zu 1,5 Meter Höhe katapultieren sich die Fische aus dem Meer, um anschließend mit lautem Knall wieder auf die Wasseroberfläche zu klatschen. Ein Mante schwimmt so eng zwischen der Wasseroberfläche und mir hindurch, das er mir mit seiner Flosse den Kopf streicht. Die Tiere scheuen von sich aus jedoch jede Berührung. Sensitiv spüren sie jeden Widerstand im Wasser und weichen ihm normalerweise aus.


Der Teufelsrochen ist weltweit in allen tropischen und subtropischen Gewässern zu Hause und lebt meist nur in geringer Wassertiefe, da die Tiere Plankton filtrieren. Mit einem Gewicht von bis zu drei Tonnen frisst ein Manta täglich bis zu 14 Prozent seines eigenen Körpergewichtes an Plankton, das tagsüber für die Photosynthese an der Oberfläche treibt. Der breite Kopf der Mantas trägt zu beiden Seiten bewegliche, leicht herunterhängende und vorn abgerundete Kopfflossen, die dazu dienen, das Wasser mit dem Plankton in das große Maul zu leiten. Als die Tiere an mir vorübergleiten, haben sie ihre Mäuler weit geöffnet. Die breiten Kiemenspalten werde sogar sichtbar, die auf der Kopfunterseite relativ dicht in gerader Reihe angeordnet hintereinander stehen und das Plankton aus dem Wasser herausfiltern.
Um den Riesenmanta ranken sich vielerlei Sagen und Legenden. Die Bezeichnung Teufelsrochen erwarb er sich wahrscheinlich durch den Bau seines Körpers. Die beiden lappenartigen Kopfflossen, sein schwarzer Galanzug, der peitschenartige Schwanz sowie seine flügelähnlichen Brustflossen, die ihn mit eleganter Bewegung geisterhaft durch das Wasser gleiten lassen, müssen in früheren Jahrhunderten die Phantasie der Menschen angeregt haben. Die Teufelsrochen unternehmen in Gruppen von fünf bis sieben Tieren lange Wanderungen durch die tropischen Ozeane. Viele Schauergeschichten über den menschenmordenden Teufelsrochen ranken sich daher unter den Seeleuten des 18. und 19. Jahrhunderts. Haarsträubende Geschichten berichten von Riesenmantas, welche die Ankerkette von Booten erfassen, diese auf die offene See ziehen und dort mitsamt der Manschaft versenken. All diese Geschichten entbehren jeglicher Grundlage, denn Teufelsrochen sind für Menschen volkommen ungefährlich.
Und tauchen mit Mantas hinterlässt ähnliche Glücksgefühle, wie das Tauchen mit Delphinen, wenn man diese Eineit mit diesen Giganten spürt und sie leicht um mich herum drehen. Auch ich lasse los und fliege noch immer mit meinen wunderschönen Mantas durch meine Träume.

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