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Bärtiger Skorpionfisch |
Entspannt driften mein Tauchpartner und ich entlang einer gut bewachsenen Steilwand und bewundern die Fülle an unberührten
bunten Korallen, Schwämmen und Manteltieren. Bali befindet sich im
sogenannten Korallen-Dreieck, wo die Artenfülle den Taucher in
Staunen versetzt und das Auge von der Vielfalt der Farben und Formen
geblendet scheint. Das Licht fällt in das kristallklare Wasser und
bunte Fischschwärme umkreisen uns. Plötzlich klopft der Stab meines
Tauchpartners des Divemasters von Amed Scuba an den Tank. Klong, klong... und er weist auf eine
Stelle mit rot-braunen und gelben Schwämmen hin, aber da sehe ich es
auch – ein bärtiger Skropionsfisch liegt gut getarnt und
unbeweglich zwischen den Korallen in Bali. Gut getarnte Fische verlassen sich
im Allgemeinen auf ihre perfekte Tarnung, die eine gute
Verteidungsmöglichkeit für sie darstellt. Die Tiere verschmelzen
durch ihre Farben mit dem Hintergrund und werden förmlich
unsichtbar. Selbst als wir uns vorsichtig nähern, bleibt der Fisch
komplett ungerührt liegen und verlässt sich blind auf seine
Tarnung. Aber was entdecke ich da, es ist gar nicht ein – sondern
es handelt sich um zwei Skropionsfische, die eng beienander liegen.
Wie konnte ich diesen riesigen Fisch übersehen?
"Tarnung ist eine der effektivsten Anpassungstechniken, die das
Überleben einer Art sichern", erklärt mir mein Diveguide von Amed Scuba. Alle Beteiligten – sowohl Jäger als
auch Gejagte - streben dasselbe Ziel an, sie wollen nicht entdeckt
werden und passen daher ihren Körper der Umgebung an. Die
Körperfärbung und auch -zeichnung sind faszinierende Themen in der
Tierwelt und Riffbewohner bilden hier keine Ausnahme. Visuelle
Eindrücke, Farbe und Form, spielen für das Überleben der Tiere
eine bedeutende Rolle. Im Zusammenleben der Rifflebewesen hat
derjenige die besten Überlebenschancen, der am Besten an seine
Umwelt angepasst ist und daher zur Fortpflanzung gelangt. Das lehrte
uns bereits Charles Darwin. Nicht allein das Verschmelzen und
Unsichtbar werden mit und in der Umgebung spielt eine Rolle bei er
Farbgebung der Tiere sondern auch ihre Verteidigung und ihre
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Fangschreckenkrebs (Odontodactylus scyllarus) |
Angriffsmechanismen werden durch ihre Farbe beeinflusst. Gleichzeitig
senden die Tiere durch Ihre Farbe Signale für ihre Fortpflanzung
aus. Auch bei der innerartlichen Kommunikation und bei der Abgrenzung
der Territorien wird Körperfärbung eingesetzt. Um die Effizienz der
Farbgebung der jeweiligen Aufgabe zuzuordnen, müssen daher viele
Faktoren berücksichtigt werden. Die auftretende Vielfalt und
Komplexität der beteiligten Faktoren erschwert die eindeutige
Erklärung eines Tarnverhaltens. Alle Faktoren der Biologie der Tiere
sollten bei einer Erklärung mit berücksichtigt werden. Wasser
dient als Farbfilter und in der Tiefe entwickelt sich ein
unterschiedliches Farbstektrum. Rot wird als erstes ausgefiltert und
es bleibt ein dunkler Ton zurück. Trotzdem bleibt zu
berücksichtigen, dass ein Mensch nur drei Farbe-Kanäle besitzt und
zweidimensional sieht, während zum Beispiel ein Fangschreckenkrebse
(Mantis Shrimp) über zwölf Farbkanäle und eine dreidimensiolanle
Sicht verfügt. Dieses verschobenen Farbstektrum aus der Sicht der
Tiere muss ebenfalls berücksichtigt werden. Zur Tarnung der Tiere
bildeten sich im Laufe der Evolution verschiedenste Techniken heraus,
die im Folgenden anhand von Beispielen auch näher beschrieben und
erklärt werden sollen.
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Steinfisch (Synanceia verruccosa) |
Ein gutes Beispiel für Tarnung ist der echte Steinfisch
(Synanceia verrucosa). Er verschmilzt förmlich mit seiner Umgebung
und wird selber zum unbeweglichen Fels. Er passt sein Verhalten und
sein Aussehen einem Stein an und ist kaum von seiner Umgebung zu
unterscheiden! Daraus leitet sich auch sein Name Steimfisch ab. Es
bedarf ein scharfes Auge des Tauchers, um den angeblichen Stein in
seiner Umgebung auszumachen. Massig und kompakt, mit seinem
unregelmößigen Köper, der oft mit Algen und anderen Krustentieren
übersät sein kann, ähnelt der Steinfisch einem bewachsenen
Korallenblock und scheint förmlich mit diesem zu verschmelzen, da er
auch in seiner Bewegung erstarrt zu sein scheint. Man muss dem
Steinfisch schon sehr nahekommen und ihm zeigen, dass er entdeckt
worden ist, bevor er gestört davonschwimmt. Dieselbe Technik wird
von Skorpionsfischen (Scorpaenopsis sp. ), Anglerfischen,
Krokodielsfischen und Seezungen angewandt.
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Braunkopf Krokodilfisch (Cymbacephalus beauforti) |
Die erfolgreiche Tarnung der Seezungen ruht nicht nur auf der
Fähigkeit, sich in den Sand einzugraben. Durch den Besitz
hochspezalisierter Hauzellen, den Chromatophoren, kann die Seezunge
ihre Farbe der jeweiligen Bodenbeschaffenheit sogar anpassen.
Ebenso geschickte Verwandulngskünster sind die Kraken (Octopus
macropus), die sich durch plötzliche Farbwechsel unsichtbar machen
und ihre Körperoberfläche – die Struktur ihrer Haut - so
verändern können, dass sie sandig, felsig oder wie eine Koralle
erscheint.
Sogar unscheinbar gefärbte Fische wie die grossen Raubfische des
offenen Meeres Stachelmakrelen, Thunfisch, Haie besitzen eine
Faerbung, die perfekt zu ihrem Lebensraum passt. Das Phänomen der
Gegenschattierung
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Krake (Octopus
macropus) |
/bläulichschwarze Rücken und silbrigweisse Bäuche
machen diese Fische nahezu unsichtbar, wenn man sie im freien Wasser
sieht, von oben oder unten betrachtet. Entweder vermischt sich ihre
Farbe mit der Dunkelheit aus derTiefe oder mit dem Licht, das von
oben einfällt.
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Pigmeenseepferd (Hippocampus bargibanti) |
Tarnung besteht jedoch nicht nur darin, der Umwelt zu ähneln. Es
wird auch versucht, den Körper mittels somatolytischer Zeichnungen
unscheinbar zu machen, ihn mittels Flecken, Bänder und Streifen
aufzulösen. So wird das Auge des möglichen Feindes, Jägers oder
auch Tauchers getäuscht und er kann das Gesamtbild des Tieres nicht
wahrnehmen. Die auffallenden Zeichnungen verwirren das Auge, lassen
Körperbereiche isoliert wirken und täuschen eine grössere
Silhouette vor, als der Fischköper tatsächlich besitzt. Somit
dienen die leuchtenden Farben und kontrastreichen Muster dazu, die
Fische unkenntlich zu machen.
Ein Beispiel für eine gestaltauflosende Körperzeichnung und
Körperfärbung ist der Langnasen Büschelbarsch (Oxycirrhites
typus). Dessen rot weiss karierte Färbung verbirgt den Fisch ideal,
wenn er, wie normalerweise üblich, auf Gorgonein ruht. Die sich
kreuzenden Gorgoneinäste und dazwischenliegenden Lücken
verschmelzen mit der Färbung des Fisches und machen ein sofortiges
Erkennen schwierig.
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Langnasen Büschelbarsch (Oxycirrhites
typus) |
Sehr ähnlich verhält es sich auch bei den Rotfeuerfischen. Ihre
dunkelhell gezeichenten Flecken und Bänder und die deutlich
verlängerten Strahlen der Brust und Rückenflossen scheinen extra
dafür gebaut zu sein, den Fisch zwischen den Korallen zu verbergen.
Gestalt, Färbung und Verhalten zusamen fördern die
Überlebenschancen. Ein bekanntes Beispiel sind die Trompetenfischen
(Gattung Aulostomus). Obwohl diese eine Grösse von einem Meter
erreichen können, machen sie sich meist durch bewegungsloses
Verharren kopfüber zwischen den Ästen von Hornkorallen unsichtbar.
In der Strömung schwebend warten die Tiere auf kleien Fische, die
kurzzeitig Schutz in der Koralle suchen. Mit nur weingen, kaum
wahrnehmbaren Flossenschlägen bewegt sich der Trompetenfisch, öffnet
sein Maul und saugt blitzartig die Beute ein. Dieser eigenartige
Fisch, langgestreckt und scheinbar harmlos, ist ein listiger Jäger,
der auch die Technik des Trojanischen Pferdes unter Wasser anwedet.
Oft schwimmen Geisterpfeiferfische auch mit dem Kopf nach unten.
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Geisterpfeiferfisch |
Sehr ähnlich verhält es sich auch bei den Rotfeuerfischen. Ihre
dunkelhell gezeichenten Flecken und Bänder und die deutlich
verlängerten Strahlen der Brust und Rückenflossen scheinen extra
dafür gebaut zu sein, den Fisch zwischen den Korallen zu verbergen.
Gestalt, Färbung und Verhalten zusamen fördern die
Überlebenschancen. Ein bekanntes Beispiel sind die Trompetenfischen
(Gattung Aulostomus). Obwohl diese eine Grösse von einem Meter
erreichen können, machen sie sich meist durch bewegungsloses
Verharren kopfüber zwischen den Ästen von Hornkorallen unsichtbar.
In der Strömung schwebend warten die Tiere auf kleien Fische, die
kurzzeitig Schutz in der Koralle suchen. Mit nur weingen, kaum
wahrnehmbaren Flossenschlägen bewegt sich der Trompetenfisch, öffnet
sein Maul und saugt blitzartig die Beute ein.
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Sepien (Sepiida) |
Dieser eigenartige
Fisch, langgestreckt und scheinbar harmlos, ist ein listiger Jäger,
der auch die Technik des Trojanischen Pferdes unter Wasser anwedet.
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