Echter Steinfisch (Synanceia verrucosa), Amed, Bali |
Tarnung hat eine große Bedeutung im Tierreich |
Tarnung ist eine der effektivsten Anpassungstechniken, die das
Überleben der Art sichern. Alle Beteiligten streben dasselbe Ziel an,
sowohl der Jäger als auch der Gejagte wollen nicht entdeckt werden. Lieblingsobjekt vieler erfahrener
Unterwasserfotografen ist der größte Verwandlungskünstler der Tierwelt,
der seltene Mimik Oktopus. Erstmals aufmerksam auf den langarmigen Kopffüßler
wurde die Wissenschaft durch einen Beitrag von Mark D. Norman, Julian
Finn und Tom Tregenza. In diesem Artikel berichten die Forscher über
einen vermutlich bislang wissenschaftlich unbekannten Kraken vor der
Küste von Malaysia
der in der Lage war, diverse Lebewesen des Meeres durch Form- und
Farbveränderung perfekt zu imitieren. Filme bei youtube zeigen den Mimik Oktopus bei seinen Verwandlungen in
eine Seeschlange, eine Flunder, eine Nacktschnecke oder einen Feuerfisch. Diese Veränderungen stellen der Meinung der Forscher nach eine variable Form der Mimikry dar, was im Tierreich einmalig ist. Bisher wurde der Einsatz des oben
erwähnten Mimikry nur zur Flucht oder zur Abschreckung eventueller
Gegner beobachtet. Erstmals wurde diese Form der Tarnung bei Kraken beobachtet, die sich durch Änderung der Hautfarbe und -form einer Kokosnuss anglichen (Coconut Octopus).Im Laufer der Evolution bildeten die Tiere verschiedenste
Techniken zur Tarnung aus, die exemplarisch anhand von Beispielen näher illustriert,
beschrieben und erklärt werden sollen.
Ein gutes Beispiel für Tarnung ist der echte
Steinfisch Synanceia verrucosa. Er verschmilzt förmlich mit seiner
Umgebung und wird selber zum unbeweglichen Stein. Er passt sein
Verhalten und sein Aussehen einem Stein an und ist kaum von seiner
Umgebung zu unterscheiden! Massig und kompakt, mit seinem unregelmößigen
Köper, der oft mit Algen und anderen Krustentieren übersät sein kann,
ähnelt der Steinfisch einem bewachsenen Korallenblock.Schaukelfisch in Amed |
Tarnung
ist eine der effektivsten Anpassungsmöglichkeiten, die das Überleben
der Art in Balis Riffen sichern. Alle Beteiligten streben dasselbe Ziel an, nicht
gesehen zu werden. Das klassische Beispiel für Tarnung ist der Echte
Steinfisch (Synanceia verrucosa), der ein Meister in der Kunst ist,
durch Färbung und Verhalten vollkommen mit seiner Umgebung zu
verschmelzen. Massig und kompakt, mit einem unregelmässigen Körper, der
mit Algen und anderen Organismen übersät sein kann, ähnelt der
Steinfisch einenem bewachsenen Korallenfels. Seine Tarnung wird durch
seine totale Bewegungslosigkeit unterstützt.
Die Körperzeichnung
und Körperfärbung der Tiere ist ein faszinierendes Thema und
Riffbewohner sind darin keine Ausnahme. Visuelle Eindrücke, Farbe und
Form, spielen für das Überleben eine bedeutende Rolle. Dabei ist zu
betonen, dass die Färbung der Tiere nicht losgelöst von anderen
Elementen der Fischbiologie betrachtet werden kann. Gesichert ist, dass
Farbe eine wichtige Rolle bei Verteidigungsmechanismen und
Angriffsmechanismen spielen, aber auch bei der Fortpflanzung, bei der
innerartlichen Kommunikation und bei territiorianlen
Auseinandersetzungen. Die Vielfalt der Komplexität der beteiligten
Faktoren macht eine eindeutige Erklärung oft schwierig. In der
oberflächen nahen, hauptsächlich vom Licht dominierten Unterwasserwelt
wird verständlich, welch wichtige Rolle Farben spielen, ganz besonders,
wenn diese der Tarnung dienen. Ob zur Jagd oder zur Verteidigung.
Krokodielsfisch im Japanischen Schiffswrack Amed, Bali |
Man muss dem Steinfisch schon sehr nahekommen und ihm
zeigen, dass er entdeckt worden ist, bevor er abrupt und verärgert
davonschwimmt. Dieselbe Technik wird von Skorpionsfischen (Scorpaenopsis
sp. ), Anglerfischen, Krokodielsfischen und Seezungen angewandt. Die
erfolgreiche Tarnung der Seezungen ruht nicht nur auf der Fähigkeit,
sich in den Sand einzugraben. Durch den Besitz hochspezalisierter
Hauzellen, den Chromatophoren, kann die Seezunge ihre Farbe der
jeweiligen Bodenbeschaffenheit anpassen.
e-mail: halloscuba@yahoo.com
Ebenso geschickte Verwandlungskünstler sind die
Kraken, die sich durch plötzliche Farbwechsel unsichtbar machen und ihre
Körperoberfläche so verändern können, dass sie sandige, felsig oder
algig erscheint. Dabei ändert sich nicht nur die Farbe, sonder n auch
die Struktur der Haut, die eine feine Körnung aufweisen kann oder wirkt,
als ob sie bewachsen sei.
Sogar unscheinbar gefärbte Fische wie
die grossen Raubfische des offenen Meeres Stachelmakrelen, Thunfisch,
Haie besitzen eine Faerbung, die perfekt zu ihrem Lebensraum passt. Das
Phänomen der Gegenschattierung /bläulichschwarze Rücken und
silbrigweisse Bäuche machen diese Fische nahezu unsichtbar, wenn man sie
im freien Wasser sieht, von oben oder unten betrachtet. Entweder
vermischt sich ihre Farbe mit der Dunkelheit aus derTiefe oder mit dem
Licht, das von oben einfällt.
Krake (Octopus macropus) |
Büschelbarsch (Oxycirrhites typus) Bali, Tulamben |
Tarnung besteht jedoch nicht nur darin, der Umwelt zu
ähneln. Es wird auch versucht, den Körper mittels somatolytischer
Zeichnungen unscheinbar zu machen, ihn mittels Flecken, Bänder und
Streifen aufzulösen. So wird das Auge des möglichen Feindes, Jägers oder
auch Tauchers getäuscht und er kann das Gesamtbild des Tieres nicht
wahrnehmen. Die auffallenden Zeichnungen verwirren das Auge, lassen
Körperbereiche isoliert wirken und tauschen eine grössere Silhouette
vor, als der Fischköper tatsächlich besitzt. Somit dienen die
leuchtenden Farben und kontrastreichen Muster, die auf uns Menschen wie
Werbeplakate wirken, dazu, die Fische eigentlich unkenntlich zu machen.
Ein
Beispiel für eine gestaltauflosende Körperzeichnung und Körperfärbung
ist der Langnasen Büschelbarsch (Oxycirrhites typus). Dessen rot weiss
karierte Färbung verbirgt den Fisch ideal, wenn er, wie normalerweise
üblich, auf Gorgonein ruht. Die sich kreuzenden Gorgoneinäste und
dazwischenliegenden Lücken verschmelzen mit der Färbung des Fisches und
machen ein sofortiges Erkennen schwierig.
Sehr
ähnlich verhält es sich auch bei den Rotfeuerfischen. Ihre dunkelhell
gezeichenten Flecken und Bänder und die deutlich verlängerten Strahlen
der Brust und Rückenflossen scheinen extra dafür gebaut zu sein, den
Fisch zwischen den Korallen zu verbergen.
Hyppocampus bargibanti |
Ein weiteres klassische Beispiel für Tarnung ist das Zwerg Seepferdchen (Hyppocampus bargibanti), das ein Meister in der Kunst ist, durch Färbung, Form und Verhalten vollkommen mit seiner Umgebung zu verschmelzen. Diese umgebungsbezogene Tarnung wird auch als Mimese bezeichnet. Das kleine Seepferdchen lebt in einer Anemone von der sich in Färbung und Muster in keinster Weise unterscheidet. Ausgewachsen wird es nur 24 mm groß und zählt damit zu den kleinsten Wirbeltieren weltweit. Die Tiere sind wirklich extrem schwer zu entdecken. Gerne zeigen wir sie und ihre Anpassung an die Gorgonie der Gattung Muricella.
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