Donnerstag, 16. Juli 2009

Korallensterben - Ein Dream-Team in Gefahr

Amed Scuba, Tischkorallen in Amed

Amed Scuba, Agropora Hartkoralle
Eine Zusammenarbeit von unschätzbarem Wert leisten Myriaden kleiner Algen -die so genannten Zooxanthellen (Symbiodinium microachiaticum) - in Zusammenarbeit mit ein bis zehn Millimeter großen Korallenpolypen. Symbiont und Wirt entwickeln dabei Unterwasserlandschaften von unglaublicher Formen- und Farbenpracht, die sogar vom Weltraum aus zu sehen sind und die hier auf Bali unberührt über Jahrhunderte eine besondere Pracht entwickelt haben. Die kleine Grünalge lebt als Symbiont in den gastrodermalen Zellen ihrer Wirtskoralle. Der Periplast schützt die Algenzelle vor der Verdauung durch die Korallenlysosomen. Auf engstem Raum können durch diese Koppelung der Partner die jeweiligen Stoffwechselreaktionen direkt aufeinander angepasst werden und laufen somit wesentlich ökonomischer ab und Verluste können in dem nährstoffarmen Milieu des Korallenriffes vermieden werden. Das Größenverhältnis zwischen Koralle und Alge liegt im Bereich 0,7 bis 1,2. Das bedeutet, dass ungefähr die Hälfte des Polypen aus pflanzlichem Material besteht. Um ein Riff aufzubauen, müssen die Korallen in der Lage sein sowohl Kolonien zu bilden als auch diese durch ein Kalkgerüst miteinander zu verbinden. Die Korallen bilden ihr Kalkskelett indem sie gelöste Calciumionen (Ca++) mit Bicarbonat zu festem Calciumcarbonat verbinden. Die Konzentration der Karbonationen im Wasser ist wichtig für alle kalkbildenden Organismen zu denen z.B. auch die Seesterne, Muscheln usw. neben den Korallen gehören.
Ca+++2 [HCO3-] <--> CaCO3+H2O+CO2
Amed Scuba, Weich-und Hartkorallen bauen das Riff auf.

<-->Bei dieser Reaktion entsteht auch CO2, das sich mit Wasser zu Kohlensäure verbinden würde, wenn es nicht aus dem Stoffkreislauf entfernt wird. Das würde den Riffaufbau
Tafelkoralle, Amed Scuba
erheblich verlangsamen bzw. stoppen, da die Säure den Kalk wieder löst. Die Ozeane würden saurer und das Verhältnis der Kohlenstoff- und Kalkverbindungen würde sich verschieben. Die Algen verarbeiten jedoch tagsüber das CO2 bei ihrer Photosynthese und kurbeln gleichzeitig die Bildung von Kalziumcarbonat an. Die Bindung von Kohlenstoff an das Riff beträgt zwischen 4-6g/m3/d. Im offenen Ozean bindet sich im Vergleich nur 0,06 bis 0,5g/m3/d Kohlenstoff. Die Bindung des Kohlenstoffes, aber auch anderer anorganischer Mineralstoffe, wie Stickstoff, Phosphat, Schwefel, erfolgt über photoautotrophe Algen wie sie in der Koralle als Symbiont leben.  Ohne photosynthetisch aktive Primärproduzenten wäre ein Riffleben daher gar nicht vorstellbar. Das bis zu 10mal schnellere Wachstum der Korallen ist ausschließlich dieser endosymbiotischen Beziehung zwischen Korallenpolyp und seiner Alge
Amed Scuba, Riffformation
zu verdanken. Denn bei der Photosynthese liefert die kleine Alge ihrem Wirten gleichzeitig den benötigten Sauerstoff und ca. 90 % der von der Koralle assimilierten Kohlenhydrate -aber auch Glycerin und Fettsäuren- für deren Energiegewinnung bei der Zellatmung. Gleichzeitig nimmt die Alge giftige Stoffwechselendprodukte ihres Wirten auf und verarbeitet das bei der Verdauung anfallende Ammoniak zu z.B. Aminosäuren. Auf dieser Symbiose beruht die gewaltige Produktivität des nährstoffarmen Ökosystems. Denn der Stoffwechselkreislauf zwischen Koralle und Alge, der sich im Meer gewöhnlich über viele Stufen der Nahrungskette mit daraus resultierenden hohen Verlusten abspielt, ist in der Symbiose zwischen Alge und Koralle kurz geschlossen!
Amed Scuba, Riffformation in Amed

<-->Die Anwesenheit von Zooxanthellen erklärt auch, warum sich das Riffwachstum auf die von den abiotischen Faktoren festgelegten Gebiete beschränken muss. Die lebensnotwendige Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit des Stoffwechsels des autotrophen Korallensymbionten ist zum einen das Licht und zum anderen die Temperatur.
Die Zooxanthellen absorbieren das Licht bei einem Spektrum zwischen 440-670nm (sie arbeiten jedoch am effektivsten zwischen 490-540nm). Diese Wellenlängen finden sich in einer Tiefe zwischen 20 bis 30m. Das direkt unter der Wasseroberfläche noch recht starke UV-Licht (200-400nm) kann dagegen die biochemischen Prozesse der Alge sogar beeinträchtigen. Um ihren Symbionten vor dieser schädlichen UV-Strahlung zu schützen, geben z.B. Acropora Korallenpolypen Aminosäuren wie Palythin und Glymycosporin als „Sonnencreme“ ab. Dieser Sonnenschutz absorbiert die
Amed Scuba, Riffformation in Bali


UV-Strahlung zwischen den Wellenlängen 310 bis 330 Nanometer. Bei zu wenig Licht ist der Polyp umgekehrt in der Lage aktiv seine Oberfläche auszudehnen, um mehr Licht für seinen Symbionten einzufangen. Diese lebenswichtige Symbiose zwischen Wirt und Symbionten kann jedoch abrupt enden, wenn die Alge unter Stress gerät. Ursachen für diesen Stress können die oben erwähnte zu hohe UV-Strahlung sein, Gifte im Wasser (z.B. zu hoher bzw. zu niedriger Salzgehalt) und eine durch die globale Erwärmung bedingte stetig steigende Wassertemperatur. Am besten gedeihen die Korallen bei gleichmäßigen
Amed Scuba, Lederkorallen finden sich im flachen Wasser
Temperaturen zwischen 25 und 29 Grad, wie man sie z.B. an Ostküsten von Kontinenten und auch hier bei uns in Amed permanent vorfindet. Die Korallenriffe sind auch hier stark bedroht, denn durch die globale Erwärmung steigt nicht nur der Meeresspiegel sichtbar an, sondern es ist auch zu befürchten, dass die Wärme sich fatal auf die Korallengärten auswirken wird. 

Dabei ist der Ozean seit beginn unseres Industriezeitalters einer unserer Hauptpuffer für das Hohlendioxid. Das Meer nimmt ca. 30% aller Kohlenstoffdioxidausstöße aus der Atmosphäre auf, wodurch das Meer den schnellen Anstieg der mit zur globalen Erwärmung beitragenden Kohlenstoffdioxidwerte abpuffert. Jedoch löst CO2 eine folgenreiche chemische Reaktion in Kraft. Wenn sich zu viel CO2 im Meer befindet und nicht gebunden wird, entsteht Kohlensäure und der pH-Wert sinkt und macht das Meer saurer. Dadurch nimmt auch die wie oben beschriebene, freie Menge an Karbonationen, die kalkbildende Organismen zum Aufbau ihres Skelettes benötigen ab. Als Reaktion auf den Stress durch permanent zu hohe Temperaturen und die Verauerung des Ozeans stoßen die Polypen ihre Zooxanthellen ab und erbleichen. Das so genannte „Coral Bleaching“ Korallenbleiche setzt ein. Dauert der Auszug der Alge länger als ein paar Wochen an, gehen dem Polypen die Energievorräte aus, die die photoautotroph arbeitende Alge ihm liefert. Die in Abhängigkeit von der Alge und dadurch phototrophisch lebenden Korallen müssen sterben, wenn ihr Symbiont nicht wieder zu ihnen zurück kehrt. Alan Strong vom Forschungszentrum Camp Springs in Maryland, der Sattelitenaufnahmen auswertet, sagt: „Erfahrungsgemäß setzt Korallenbleiche dort ein, wo der monatliche Mittelwert der Meerestemperatur an der Oberfläche das bisherige Maximum in einer Region um mehr als ein Grad Celsius überschreitet.“ Bei einer erhöhten Wassertemperatur schwindet die Fähigkeit der Zooxanthellen mit Hilfe des Lichtes, Wassers und Kohlenstoffdioxids daraus den für die Polypen lebenswichtigen Zucker zu erstellen. Stattdessen produzieren die Algen instabile reaktive Moleküle, woraufhin der Polyp seinen lebensnotwendigen Symbionten abstößt. Der Korallenpolyp muss somit mehr Energie aufbringen, um seine lebensnotwenigen Prozesse aufrecht erhalten zu können. Es fehlt ihm dann die Energie, um sich ausreichend vor gegen weitere Umweltbelastungen zur Wehr zu setzen. Der Schutz der Korallenriffe sollte unser aller Anliegen sein! Bieten sie doch Heimat für eine unzählige Zahl unterschiedlicher Arten. Verschwinden nur wenige Arten, so zieht dies das Sterben anderer Arten nach sich, da in dem empfindliche nährstoffarme Leben im Riff die Arten in enger Abhängigkeit voneinander leben. Und hier leben ebenfalls ca. ein Viertel der Fischarten der Erde, die Millionen von Menschen ernähren und damit Nahrungs- und Einkommensquelle nicht nur für die Anwohner darstellen. Korallenriffe gelten als Fundgrube für unzählige Pharmazeutika, als Wellenbrecher schützen sie die Küsten und ihre Bewohner und auch für den Tourismus bieten sie eine Attraktion. Weltweit wird der Kampf um die Rettung der Riffe zum Wettlauf gegen die Zeit. Die Zunahme der Treibhausgase in der Atmosphäre gefährdet die Korallen nicht nur indirekt. Durch die
Amed Scuba, Im Riff teilen sich die Tiere den knappen Raum
Globale Erwärmung ist eine Zunahme von Kohlendioxid in der Luft zu verzeichnen, das durch Regen zurück auf die Erde gespühlt wird und vor allem in die Meere gelangt und diese sauer werden lässt. Das Kohlendioxid schädigt dabei direkt durch die entstehende Kohlensäure, welches den Kalk der Korallen allmählich auflöst. Betroffen sind die Gehäuse der Schnecken, die Schalen der Muscheln und die Skelette der Korallen. Die Tiere bilden dabei jedoch auch unterschiedliche Kalkskelette aus. Manche Korallen bilden sogenannte Argonit-Kalk andere bauen eine Kalzit Struktur auf, die Kalke bewirken eine große Pufferkapazität des Meeres und lassen die Riffe wachsen. Nicht alle Korallen scheinen gleich auf die Versauerung der Meere zu reagieren. Wissenschaftler des Instituto di Scienze Marine in Venedig (ISMAR) konnten nachweisen, das sich die Korallen der Argonit Strukturen gegen die Versauerung besser schützen können. Porites und Acropora Arten haben die Fähigkeit entwickelt, ihren pH-Wert im Inneren zu erhöhen und auf diese Weise den sinkenden pH-Wert des Meerwassers zu puffern. (siehe Aquanaut, Ausgabe Nr. 1/2 2013, Afrika, S.92 ) Eine Entwarnung stellt dies jedoch nicht dar, denn neben der globalen Erwärmung tragen noch andere Umweltfaktoren zum Korallensterben bei. Blühende Unterwasserlandschaften von großer Arten und Formenfülle wie wir sie zur Zeit in Amed bewundern können oder artenarme Unterwasserwüsten, die Zukunft wird uns zeigen, wie unsere Korallenriffe sich entwickeln werden. 



Riffschutz
Tragen auch Sie zum Schutz dieser Korallenriffe bei, indem sie nichts aus den empfindlichen nährstoffarmen Riffen entfernen! Brechen Sie keine der langsam wachsenden Korallen ab oder erwerben sie diese auch nicht käuflich als Schmuck! Werfen Sie keinen Müll ins Wasser und beteiligen Sie sich an der Müllvermeidung! 
Besonders Gerätetaucher müssen wegen ihrer Ausrüstung ausgesprochen vorsichtig sein und können einiges zum Riffschutz beitragen:
Wichtig ist zunächst eine sichere Tarierungskontrolle! Durch sichere Kontrolle der Auftriebskraft lässt sich Schaden an den Korallen häufig vermeiden. Des Öfteren werden Schäden am Korallenriff von Tauchern verursacht, die ihre Tarierung nicht ausreichend beherrschen, die zu schnell beim Abstieg sinken und dabei auf Korallen fallen.
Achten Sie darauf, dass Ihre Gewichte stimmen und Sie nicht zu viel Blei aufgelegt haben. Sind Sie überbleit, so sinken Ihre Füße nach unten und können dabei Korallen verletzen.
Lernen sie die Auftriebskraft auszugleichen, indem sie unter Wasser entspannen und ihren Atemrhythmus verlangsamen.
Tauchen Sie nur im Korallenriff, wenn sie darin geübt sind.
Wenn Sie längere Zeit nicht getaucht sind, können sie bei der Tarierung außer Übung geraten sein. Nehmen Sie sich die Zeit mit dem Tauchlehrer einen Auffrischungstauchgang zu unternehmen, bevor Sie ins Riff hinein gehen. Die Auffrischung sollte an einer Stelle stattfinden, an der Sie keine Korallen zerstören.
Beim Fotografieren achten Sie darauf, dass Sie nicht gegen Korallen stoßen, während Sie sich auf das Objekt konzentrieren, das Sie fotografieren wollen.
Überprüfen Sie, dass Ihr Tiefen- und Druckmessgerät nicht am Boden entlang schleift, wo es Korallen zerstören kann.
Wenn Sie unter Überhängen entlang oder in Höhlen hinein tauchen, so achten Sie darauf, ausreichend Abstand zu lassen, da Sie auch noch einen Tank auf dem Rücken haben. Vermeiden Sie Gedränge an engen Plätzen.
Luftblasen steigen in Höhlen nach oben auf und sammeln sich in den Nischen des Höhlendaches, wo sie die dort lebenden Organismen in der ausgeatmeten Luft regelrecht ersticken.
Sammeln Sie umher treibendes Plastik und sonstigen Müll aus den Korallengärten, da dieser Müll die Korallenpolypen ersticken kann.
Helfen Sie mit die Korallen von Algenüberwuchs zu reinigen.
Entfernen Sie keine im Korallengarten lebenden Organismen aus dem Meer.
Taucher können dazu beitragen die Gesundheit der Riffe und anderer Küstenökosysteme zu überwachen. Wenn Sie einen Tauchurlaub machen wollen, sollten Sie erwägen, ob Sie an einem der Überwachungsprojekte teilnehmen können, die zum aktiven Riffschutz unternommen werden.

Korallenbleiche in Bali

Beim Tauchen in Bali ist diese Korallenbleiche bereits deutlich zu sehen. Entlang der Nordostküste von Bali finden sich die schönsten Korallenriffe mit einem enormen Artenreichtum. Von Permuteran in Buleleng nach Amed in Karangasem lässt sich ein rasches Fortschreiten der Korallenbleiche feststellen. Dringend muss gehandelt werden, um die schlimmsten Folgen auf Balis Korallenriffe abwenden zu können, berichtet die indonesische Gruppe der Reef Check Indonesia Foundation (RCIF).
Das Fortschreiten der Korallenbleiche muss besonders im Raum um Amed festgestellt werden. Rund 40% des Hartkorallenbewuchses sind in diesem Raum betroffen. In Tulamben hingegen, was ca. 15 Minuten von Amed entfernt liegt, scheinen nur ca. 10 % des Hartkorallenbestandes von der Korallenbleiche betroffen zu sein.
RCIF hat zu einem sechs Punkte Plan aufgerufen, um ein Zerstören der Korallen zu minimieren. Hauptursache für die Korallenbleiche ist zunächst einmal die erhöhte Wassertemperatur, welche in Bunutan im Monat November am Riffrand bereits 33° C und in 10m Tiefe bei 30 °C lag. Während die Korallenbleiche fortschreitet sind im Schnitt Temperaturen zwischen 29°C und 30°C in den Riffen um Amed zu verzeichnen.
Die Korallenspezialistin Naneng Seiasih, die das Projekt der RCIF leitet, sagt das Fortschreiten der Korallenbleiche erfordert eine Zusammenarbeit, um seine Auswirkung zu managen.
Neunzehn Arten von Hartkorallen und vier Arten von Weichkorallen wurden als betroffen identifiziert und vier weitere Arten von Hartkorallen sind teilweise betroffen.
Der sechs Punkte Plan sieht vor:
Ein strikteres Management der zu schützenden Gebiete, um Zerstörungen an Korallen vorzubeugen und zu verhindern.
Destruktive Angelmethoden wie sprengen oder vergiften sollen verboten werden.
Algen von toten Korallen entfernen, damit diese sich verjüngen können.
Darauf zu achten, das Füttern von Pflanzen fressenden Fischen zu reduzieren oder komplett zu verbieten, denn diese säubern die Korallen von den sie überwuchernden Algen.
Die Taucher sollen besser ausgebildet werden (z.B. durch bessere Tarierung), um einen Kontakt mit den Korallen zu minimieren.
Gesucht werden Volontiere, die das Riff beobachten und Berichte an Reef Check senden.

Eine Untersuchung der Hartkorallen in Südbali entlang des internationalen Ngurah Rai Flughafens im Jahre 2005 hat ergeben, dass sogar 75% der getesteten Hartkorallen von der Korallenbleiche betroffen sind. Eine weitere Untersuchung im Folgenden Jahr stellte fest, dass es keine Weichkorallen in diesem Gebiet mehr gab. RCIF sagt, Indonesien war auf verschiedene Art beeinflusst vom Phänomen der globalen Massen Korallenbleiche in den Jahren 1997-98. Berichten zu Folge waren letztendlich die Hälfte der Hartkorallen davon betroffen. Im Bali Barat Nationalpark waren von der Korallenbleiche 100 % der Korallen betroffen. Um die Gili Inseln in Lombok beeinflusste die Korallenbleiche ca. 90% des gesamten Gebietes. Anderswo beeinflusste die Korallenbleiche die Korallen im Seribu National Park im Osten Kilimantans und in Karimunjawa, wo 50-60% der Korallen starben.
Ebenfalls hoch sind die ökonomischen Kosten der Riffzerstörung. Die Riffzerstörung hat finanzielle Einbussen in der Fischereiindustrie und im Tourismus zur Folge.
Ein Report gibt an, dass wenn es zu einem weiteren Korallensterben in den nächsten 50 Jahren in Südost Asien kommt, mit finanziellen Schäden in Höhe von 38 Billionen US-Dollar zu Rechnen ist.
Steigende Wassertemperaturen sind sicherlich ein Grund für die Korallenbleiche in einigen Gebieten. Einige Spezialisten sagen voraus, nachdem sie die Toleranzbereiche der Korallenbleiche über die letzten 100 Jahre studiert haben, das ab dem Jahr 2020 die Korallenbleiche ein jährlich wiederkehrendes Phänomen sein wird.
Amed Scuba, Das Korallenriff lebt im Gleichgewicht

In Bali sind Korallenriffe ein kritischer ökonomischer Bereich sowohl für den Tourismus als auch für die Fischerei Industrie. Nachweislich investieren Touristen weniger in Gebiete mit Korallendegeneration und eine reduzierte Korallendecke reduziert auch die Anzahl der Fische. Eine Studie vermutet, dass eine Zerstörung der Korallendecke um mehr als 10 Prozent eine Reduzierung des Fischbestandes eines Gebietes um 62 Prozent zur Folge hat. „Wir können nicht die Globale Erwärmung verhindern, aber zusammen können wir die Auswirkung auf Natur und auf Menschen reduzieren“, sagt Naneng Setiasih auf der Pressekonferenz in Denpasar, wo die Resultate des RCIF Studie bekannt gegeben worden sind. Sie sagt weiter, ein erster Schritt müsse sein die lokalen Riffe zu schützen indem man andere Belastungen reduziert und dadurch erreicht das Riff gegen weiteres Ausbleichen zu stärken. Das müsse verschiedene Sektoren der Gesellschaft betreffen vom Fischereimanagement bis hin zum Tourismus Sektor. Bali entwickelt gerade ein marines Konservierungsgebiet und viele der ökofreundlichen Tourismusanbieter helfen den Druck auf unsere Riffe zu reduzieren indem sie den Korallenraubbau beseitigen, Boyen anstatt Anker für die Boote benutzen und Reinigungsaktionen organisieren. Flächenaufteilung war ein Bereich des Riff Managements und die technische Intervention kann zur Beschleunigung der Wiederherstellung des Riffes genutzt werden. Gemäß der Gesellschaftsordnung müssen diese in ein kontinuierliches Netzwerk von Aktivitäten zugeschnitten sein, die die wissenschaftlichen Erkenntnisse fördert, welche die Identifizierung der Korallenresistenz und ihre Widerstandskraft fördert und welches die Entwicklung des marinen Konservierungsmanagements unterstützt.
Die Gesellschaft sagt, sie erhalte bereits Unterstützung von der Regierung und von Nicht-Regierungsorganisationen (NGO´s). Regierungsprogramme unterstützen die Rifferforschung und die Widerherstellungsmaßnahmen. Balis Ministerium für Marine Angelegenheiten und für Fischereiwesen möchte helfen indem es Informationen direkt durch die Medien und kommunalen Gruppen weiterreicht.
Amed Scuba gibt Einheimischen Arbeit und Bildung

NGO´s und die Universitäten in Bali wie zum Beispiel das Mitra Bahasa Konservatorium sind in einem Partner Projekt vereinigt, das sich auf das Management von Küsten und Marinen Ressourcen konzentriert, diese sind Partner des Regierungsprojektes, welches eine Forschungsgruppe organisiert, die die Korallenriffentwicklung im Kontext auf die Globale Erwärmung hin erforschen soll. Die indonesische Marine Tourismusgesellschaft Balis will sich für umweltfreundlichen Tourismus engagieren und die Tourismusindustrie mit in das Sammeln von Daten über die Korallenbleiche mit einbinden. Soweit die Welt Koservierungsgesellschaft und die Bahtera Nusantar Gesellschaft will sich für das Projekt stark machen.
Aktuelles zum Korallensterben, Februar 2017

https://www.wissenschaftsjahr.de/2016-17/aktuelles/das-sagen-die-experten/weisse-weihnachten-unter-wasser.html

Während sich manch einer hierzulande eine weißere Weihnacht gewünscht hätte, hat sich in anderen Weltgegenden eine ganz andere Art der weißen Pracht in den vergangenen Monaten zu einem großen Problem entwickelt: Rund um den Globus bleichen zurzeit Korallenriffe aus. Das sorgt für gespenstisch weiße Landschaften unter Wasser. Für die Korallen und die ganze Lebensgemeinschaft eines Riffes ist eine solche Bleiche häufig tödlich.
Der Korallenriffökologe Dr. Sebastian Ferse leitet seit 2013 die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Nutzung, Resilienz und Diversität von Korallenriffen“ am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen. Er forscht zu Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur in Korallenriffen und befasst sich unter anderem mit Ökosystemfunktionen im Korallenriff und mit Riffrestauration.
Der globale Temperaturanstieg und das zuletzt besonders starke El Niño-Phänomen, einer periodischen Klimaschwankung bei der sich das Meerwasser vor allem im Pazifik deutlich erwärmt, haben vielerorts die Meere ungewöhnlich stark aufgeheizt. Dadurch wird die empfindliche Symbiose der Korallentiere und der Algenzellen, die in ihrem Gewebe leben und Photosynthese betreiben, gestört. Als Folge stoßen die Korallen ihre „Untermieter“ aus, zurück bleibt durchsichtiges Gewebe. Hält dieser Zustand über Wochen an, verhungern die Korallen.
Besonders das Große Barriereriff (Great Barrier Reef) vor Australien erregte hierbei Aufmerksamkeit: Über 90 Prozent des Riffs waren von der Bleiche betroffen, in einigen Bereichen sind bis zu zwei Drittel der Korallen abgestorben. Doch auch andere Regionen sind betroffen: In den vergangenen Wochen erreichten die Schäden am größten Riff Japans ähnliche Ausmaße.
Während stressbedingtes Ausbleichen von Korallen ein natürliches Phänomen ist, welches bereits vor rund hundert Jahren beschrieben wurde, trat eine Bleiche auf globaler Ebene zum ersten Mal Anfang der 1980er Jahre auf. Die zweite globale Bleiche fand 1997/98 statt, und die vergangenen zwei Jahre stellen nun das dritte, bisher stärkste globale Ausbleichen dar.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem rapiden Anstieg der globalen Temperatur, die der menschliche Ausstoß von Treibhausgasen verursacht. Im Zeichen des Treibhauseffekts werden die Abstände zwischen einzelnen Korallenbleichen immer kürzer. Zeit zur Regeneration bleibt den Riffen so kaum. Unter optimalen Bedingungen benötigen Riffe einige Jahrzehnte, um sich von den Schäden einer starken Bleiche zu erholen. Modellberechnungen zufolge werden jedoch bei den gegenwärtigen Emissionsraten im Jahre 2055 schon 90 Prozent aller Riffe jährlich von einer Bleiche betroffen sein.
Diese Aussichten sind jedoch kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen – vielmehr gilt es, nun rigorose Anstrengungen für den Schutz dieses einzigartigen Ökosystems zu ergreifen. An erster Stelle stehen hier Maßnahmen zur Einhaltung der im Pariser Vertrag vereinbarten Klimaschutzziele. Vielerorts sind Riffe allerdings auch durch lokale Faktoren wie Überfischung, hohe Nährstoffeinträge ins Meer und Habitat-Zerstörung, wie Küstenbebauung oder Dynamitfischerei, beeinträchtigt. Wenn diese Faktoren erfolgreich angegangen werden, kann ein Teil der Riffe die Phase des rapiden Klimawandels überstehen und als Ausgangspunkt für die Wiederbesiedlung benachbarter Regionen dienen.
Diese Maßnahmen sind mit hohen Kosten verbunden. Allerdings ist der gesellschaftliche Nutzen intakter Korallenriffe immens. Er wird auf acht Billionen Euro jährlich geschätzt. Denn tropische Riffe bieten mehr „Dienstleistungen“ als jedes andere Ökosystem auf unserem Planeten. Sie schützen unsere Küsten und bieten vielfältige Nahrungsressourcen – um nur zwei Beispiele zu nennen.

Wollt Ihr uns helfen zum Schutz beizutragen und mit uns zusammen abzutauchen, schreibt an Amed Scuba Bali.

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