„In all works on Natural History,
we constantly find details of the marvoelous adaption of animals to
there food, their habits, and the localities in which they are found“
Alfred R. Wallace, Naturalist 1823 – 1913
Wallace, ein Zeitgenosse von Charles
Darwin, nach dem die durch Indonesien verlaufende Trennlinie zwischen
der Eurasischen und der Australischen Kontinentalplatte bezeichnet
ist, forschte in Indonesien und stellte unabhängig von Darwin fest,
dass eine Anpassung der Lebewesen an Ihren Lebensraum zu verzeichnen
ist. Die sogennnante Walace Linie verläuft zwischen Bali und Lombok
und lässt zwei zoologisch verschiedene Zonen und
Lebensgemeinsachften aufeinander treffen, die hier in Indonesien
eines der artenreichsten Korarallenriffe dieser Welt entstehen
lassen.
Da das Korallenriff die artenreichste
Lebensgemeinschaft der Biosphäre bildet, fordert der gleichzeitige
Mangel an Nährstoffen und Raum komplexe aufeinander abgestimmte
Bevölkerungsmuster innerhalb des resourcenarmen Korallenriffraumes.
Die hohe Artendichte hat daher stufenweise zu einer durch Konkurrenz
um die knappen Ressourcen voneinander abgegrenzte zwischenartliche
Beziehung zwischen den Riffbewohnern geführt. Die Tiere die am
Besten an ihren Lebensraum angepasst sind überleben und gelangen zur
Fortpflanzung.
Die Tiere haben dabei Mechanismen der
Anpassung, der Kommunikation und gegenseitigen Anpassung entwickelt.
Eine der häufigsten Form des Zusammenlebens stellt die Symbiose
(sym[gr.] zusammen und bios [gr.] leben) dar. Eine Symbiose ist ein
gemeinsames Leben verschiedener Arten zum gegenseitigen Nutzen. Aber
auch bei einer gut eingespielten Symbiose handelt es sich um ein
stetiges Konkurrenzverhältnis zwischen den beteiligten Arten.
Es lassen sich drei Symbiosetypen
einordnen:
Hier ist der Nutzen nicht
gegenseitig, sondern eine Art profitiert von der gemeinsamen
Beziehung, die andere erleidet keinen Schaden, z.B. bei dem
Schiffshalter (Echeneis naucrates). Er heftet sich mit seiner
Rückenflosse, die morphologisch zu einer Saugscheibe auf Vakuumbasis
umgeformt ist, an einen größeren Fisch. Hier entsteht eine
Nahrungs- und Schutzgemeinschaft von der der Schiffshalter
profitiert. Das Ausmaß des Nutzens, den die Partner aus der
symbiotischen Assoziation ziehen, ist häufig – zumal unter Wasser
– wegen der komplexen Wechselwirkung schwer zu erkennen. So wurde
im Laufe der Forschung festgestellt, dass auch der Wirt von dieser
Symbiose profitiert, da er von Parasiten befreit wird. Daher spricht
man in diesem Fall eher von einer fakultativen Symbiose.
Abgesehen davon, dass die
Kategorisierung komplexer Phänomene schwierig ist, hängt eine
Einordnung nicht zuletzt vom jeweiligen Forschungsstand ab.
Bei der fakultativen Symbiose ziehen
beide Partner Nutzen aus der Beziehung. Sie sind jedoch nicht
aufeinander angewiesen z.B. der Putzerfisch (Labroides dimiatus)
In einer speziellen Putzerstation
reinigt der Putzerfisch andere Arten von Fischen von Parasiten. Auch
wenn der Ort stabil bleibt, wechseln doch die Fische, die kommen, um
sich putzen zu lassen. Eingeleitet wird der Vorgang durch spezielle
Schlüsselreize der beiden Tiere, wobei der Putzerfisch zur
Einleitung einen ganz bestimmten Tanz aufführt, der dem anderen
Fisch signalisiert, dass er zum Reinigen bereit ist.
Dieses Verhalten des Putzerfisches
macht sich auch der Parasit Aspidontus taeniatus zu nutze. Dieser
falsche Puterfisch sieht dem echten zum verwechseln ähnlich und
imitiert sein Vorbild perfekt. Auf diese Weise kann er sich seinem
Wirten nähern, ohne dass dieser Verdacht schöpft. Der Parasit
tanzt, bis der Wirt sich entspannt aufstellt und bereit zum Reinigen
ist, dann nähert sich der Parasit, um ein Stück Fleisch aus ihm
heraus zu beißen ( Batesische Mimikry).
- Obligate Symbiose
Eine obligate Symbiose findet sich im
Zusammenleben zwischen Zooxanthellen und ihrem Korallenpolypen. Hier
ist keiner der beiden Symbiosepartner mehr in der Lage ohne den
anderen auf Dauer zu überleben. Dies wird in dem Blogteil „Ein
Dream-Team in Gefahr“ genauer beschrieben.
Nicht nur die hohe Artendichte eines
Riffes hat stufenweise zu zwischenartlichen Beziehungen geführt
sondern auch die unterschiedlichen Formen der Symbiosen haben zu
dieser hohen Artendichte beigetragen. Dies führt zu schellen
biologischen Nährstoffkreisläufen. Eine dieser engen Beziehungen
umspannt die so genannte Mördermuschel (Tridacna sp.). Die Muschel
lebt in fakultativer Symbiose mit autotrophen Zooxanthellen, die
ihnen Farbe geben und sie mit Zucker aus der Photosynthese versorgen.
Gleichzeitig lebt die Muschel aber auch kommensalistisch indem sie
von einem roten Krustenschwamm (Mycale fistulifera) überzogen wird,
auf dem wiederum in obligater Symbiose Polypen der Schirmqualle
(Nausthoe sp.) wachsen. In dieser komplexen Beziehung sind auf
engstem Raum vier Tierstämme sensibel miteinander vergesellschaftet.
http://www.amedscubabali.com
E-Mail: halloscuba@yahoo.com
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4. Antibiose
Unter einer Antibiose versteht man das
Zusammenleben von unterschiedlichen Arten, bei der der eine der
Partner die Lebensäusserungen des anderen Partners einengt, sein
Wachstum hemmt oder sogar seinen Tod verursacht.
Bei dem Kampf um die kanppen Resourcen
im Korallenriff ist dies eine Möglichkeit potentielle Konkurrenten
um den zur Verfügung stehenden Raum auszuschalten. Man kann diese
Antibiosen auch in der zwischenartlichen Konkurrenz zwischen
unterschiedlichen Korallen beobachten.
Die Antibiosen werden durch Substanzen
verursacht, die demgemäß als Antibiotika bezeichnet werden. Marine
Organismen produzieren eine Reihe antibiotisch oder giftig wirkender
Substanzen. Diese werden während der Wachstumsphase ins Meer
entlassen und hemmen potentielle Konkurrenten um die knappen
Resourcen in ihrer Ausbreitung. Antibiosen lassen sich bei praktisch
allen Organismen nachweisen, die ihre Oberfläche nicht mechanisch
von Besiedlern freihalten können, wie bei Bakterien, Algen,
Plankton, Schwämmen, Seescheiden, Seewalzen, Weich- und Hartkorallen
und Gorgonien.
Schwämme zum Beispiel sondern Stoffe
aus, die gegen Bakterien und Pilze wirken und auch Stoffe werden
abgesondert, die die Zellteilung von Seeigel-Eiern hemmen.
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