Symbiose und Parasitismus
http://www.amedscubabali.comUnter einer Symbiose versteht man das Zusammenleben unterschiedlicher Arten zum gegenseitigen Nutzen beider Partner.
Pygmeenseepferdchen sind perfekt an ihre Gorgonie angepasst |
Partnergarnele in ihrer Anemone |
Langnasenbüschelbarsch mit seiner Gorgonie |
Die Tiere haben bei der Symbiose Mechanismen der
Kommunikation und gegenseitigen Anpassung entwickelt, wobei eine der
häufigsten Formen die Symbiosen (sym[gr.] zusammen und bios [gr.] leben)
darstellen.
Amed Scuba Bali - Office am Sunsetpoint |
Eine Symbiose ist das Zusammenleben
unterschiedlicher Arten zum gegenseitigen Nutzen. Nicht nur Lebewesen
der selben Art schliessen sich zu Lebensgemeinschaften zusammen sondern
auch artverschiedene Tiere gehen recht unterschiedliche,
interspezifische Bindungen ein.
Wichtig für die Definition der Symbiose
ist, dass die Tiere nicht der selben Art angehören dürfen. Auch im
täglichen Sprachgebrauch benutzt man das Wort Symbiose und meint damit
ein Zusammenleben auf partnerschaftlicher Ebene. In der biologischen
Definition müssen die Tiere jedoch verschiedener Art sein. Symbiose wird
deutlich, wenn man all die verschiedenen Formen von Vergesellschaftung
(Soziation) betrachtet und miteinander vergleicht und die
unterschiedlichen Stufungen innerhalb der Lebensgemeinschaften
vergleicht - vom Parasitismus über den Kommensalismus bis zum Mutualismus.
Parasitismus:
Pom-pom or Boxer Crab (Lybia edmondsoni) mit Anemone zur Verteidigung |
Der Wirt wird vom Gast deutlich geschädigt
Kommensalismus:
Wörtlich "Tischgenossen" - der Wirt wird nicht erkennbar vom Gast geschädigt
Mutualismus:
Zusammenleben mit gegenseitigem Nutzen
Aber
auch bei einer gut eingespielten Symbiose handelt es sich um ein
stetiges Konkurrenzverhältnis zwischen den beteiligten Arten.
Es lassen sich drei Symbiosetypen einordnen:http://www.amedscubabali.com
Kommensalismus
Schiffshalter auf Blaupunktrochen |
Kardinalsbarsch im Seeigel |
Hier ist der Nutzen nicht gegenseitig, sondern eine Art profitiert von der gemeinsamen
Beziehung, die andere erleidet keinen Schaden, z.B. bei dem
Schiffshalter (Echeneis naucrates). Sie heften sich mit ihrer
Rückenflosse, die morphologisch zu einer Saugscheibe auf Vakuumbasis
umgeformt ist, an einen größeren Fisch. Hier entsteht eine Nahrungs- und
Schutzgemeinschaft von der der Schiffshalter profitiert. Das Ausmaß
des Nutzens den die Partner aus der symbiotischen Assoziation ziehen
ist häufig – zumal unter Wasser – wegen der komplexen Wechselwirkung
schwer zu erkennen. So wurde später erst festgestellt, dass auch der
Wirt von dieser Symbiose profitiert, da er von Parasiten befreit wird.
Daher spricht man in diesem Fall eher von einer fakultativen Symbiose.
Abgesehen davon, dass die Kategorisierung komplexer Phänomene schwierig ist, hängt eine Einordnung nicht zuletzt vom jeweiligen Forschungsstand ab.
Fakultative Symbiose
Bei der fakultativen Symbiose ziehen beide Partner Nutzen aus der Beziehung. Sie sind jedoch nicht aufeinander angewiesen.Z.B. der Putzerfisch (Labroides dimiatus)
Wimpelfische reinigen die Mondfische |
Dieses Verhalten des Putzerfisches macht sich auch der Parasit Aspidontus taeniatus zu nutze. Dieser falsche Puterfisch sieht dem echten zum verwechseln ähnlich und imitiert sein Vorbild perfekt. Auf diese Weise kann er sich seinem Wirten nähern, ohne dass dieser Verdacht schöpft. Der Parasit tanzt, bis der Wird sich entspannt aufstellt und bereit zum reinigen ist, dann nähert sich der Parasit, um ein Stück Fleisch aus ihm heraus zu beißen ( Batesische Mimikry).
Obligate Symbiose
Eine obligate Symbiose findet sich im Zusammenleben zwischen Zooxanthellen
und ihrem Korallenpolypen. Hier ist keiner der beiden Symbiosepartner
mehr in der Lage ohne den anderen auf Dauer zu überleben. Wenn man die
Korallenstöcke, Anemonen und Schwämme näher betrachtet, so nimmt man
eine bräunlich-grünliche Färbung war. Die Ursache dafür sind die
sogenannten Zooxanthellen
RANDALL'S SHRIMPGOBY (Amblyeleotris randalli) |
(verschiedene Symbiodinium Arten). Diese
winzigen gelbbraunen einzelligen Algen leben photoautotroph und
produzieren mit Hilfe von Sonnenlicht und Wasser im Prozess der
Photosynthese Zucker und Sauerstoff und vermehren sich in den Zellen der
riffbildenden Korallen. Sie versorgen die Riffbildenden Korallen unter
anderem mit ihrem Abfallprodukt Zucker. Ein Korallenpolyp hat einen
Zooxanthellenbestand von ca. 1 Million Algenzellen pro cm². Überzählige
Algen werden abgestossen. Juvenile Korallen müssen zuerst mit den
Zooxanthellen infiziert werden, hingegen geben lebendgebärende
Korallenarten ihren Larven ihren Symbionten die Zooxanthelle bereits
mit.
Bei der sogenannten Endosymbiose
handelt es sich um die engste aller Symbioseformen. Algen und tierische
Zellen stehen in einem regen Nährstoffaustausch. Verschiedene Produkte
wie Zucker, Glyzerin und Aminosäuren werden von den Polypen übernommen
und in die körpereigene Struktur teilweise mit eingebaut. Zooxanthellen
sind von immenser Bedeutung für das gesamte Korallenriff, denn ohne die
zusätzlichen Nährungsstoffe, die sie erzeugen können viele Korallen
nicht überleben.
Bei der sogenannten Korallenbleiche (Bleaching)
stossen die Korallen die mit ihnen in Gemeinschaft lebenden
Zooxanthellen ab und verliert dadurch ihre Farbe. Es konnte beobachtet
werden, dass Korallen ab Temperaturen von 29°C mit teilweisem
ausbleichen reagieren, ab 32°C werden alle Algen innert weniger Stunden
abgestoßen. Das hängt mit dem durch den Anstieg der Temperatur erhöhten
Photosyntheseleistung (RGT- Regel) zusammen. Die Zoochlorellen
erzeugen zu viel Sauerstoff und das Wasser um die Koralle wird dadurch
zu sauer und würde das Kalkgerüst der Riffbildenden Koralle angreifen.
Längerdauernde Erwärmungen der Ozeane können deshalb ganze Riffe
gefährden. Zooxanthellen spielen zudem eine entscheidende Rolle bei der
Kalkbildung selbst. Dies wird in dem Blogteil „Ein Dream-Team in
Gefahr“ genauer beschrieben.
Nicht
nur die hohe Artendichte eines Riffes hat stufenweise zu
zwischenartlichen Beziehungen geführt sondern auch die unterschiedlichen
Formen der Symbiosen haben zu dieser hohen Artendichte beigetragen.
Dies führt zu schellen biologischen Nährstoffkreisläufen. Eine dieser
engen Beziehungen umspannt die so genannte Mördermuschel (Tridacna sp.).
Die Muschel lebt in fakultativer Symbiose mit autotrophen
Zooxanthellen, die ihnen Farbe geben und sie mit Zucker aus der
Photosynthese versorgen. Gleichzeitig lebt die Muschel aber auch
kommensalistisch indem sie von einem roten Krustenschwamm (Mycale
fistulifera) überzogen wird, auf dem wiederum in obligater Symbiose
Polypen der Schirmqualle (Nausthoe sp.) wachsen. In dieser komplexen
Beziehung sind auf engstem Raum vier Tierstämme sensibel miteinander
vergesellschaftet.
Bei weiteren Fragen wendet Euch an Amed Scuba Bali.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen