Donnerstag, 30. Oktober 2014

Balinesische Tempel

Bali
Amed Scuba Diving Tauch- und Kulturrundreise in Bali - Besakih Tempel

"Morgen der Welt", wurde das paradiesische Eiland einst vom indischen Premierminister Nehru bezeichnet. " Insel der Götter und Dämonen" ist die Bezeichnung der Balinesen für eine Trauminsel, die für viele Touristen aus aller Herren Länder der Inbegriff des Paradieses auf Erden darstellt.
Amed Scuba - Tauchrundreise Bali
Die kleine, grüne Schale aus Bananenblättern gefaltet, steht vor dem gemächlich, plätschernd dahinfließenden Fluss in Ubud. Ein Keks, frische Früchte, ein Kaffee und eine Zigarette liegen neben dem Räucherstäbchen, neben bunten, süßlich duftenden Blüten. Eine Gabe für die Götter, die liebevoll mehrmals am Tag beschenkt werden, auch um Unglück vom Haus abzuhalten. Für mich liegt in dieser kleinen Schale Balis ganze Magie. Diese Düfte, diese liebevolle meditative Zubereitung, das sprechen der dazugehörigen Mantras. Es beruhigt, den Menschen bei dieser ausgeglichenen Tätigkeit allein zu beobachten. Um das Leben mit Göttern und Dämonen im Paradies im Ausgleich und im Einklang zu halten. Lebenslange Aufgabe eines Balinesen ist es, die Balance zwischen den positiven und negativen
Kräften zu wahren, da die Gesamtheit des Handelns eines Menschen bestimmend für sein Schicksal von einer Inkarnation zur anderen ist. Dieses Handeln manifestiert sich im Karma. Es entscheidet sowohl über die Zukunft der unsterblichen Seele (Atman), die einem kontinuierlichen Zyklus von Geburt, Sterben und Wiedergeburt (Samsara) unterliegt als auch über die Zukunft und den Charakter der eigenen Kinder und das Karma manifestiert sich bereits auf Erden, indem Fehler immer wieder wiederholt werden müssen, bis Verstanden und Gelernt worden ist. Die balinesische Kultur fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Wer Bali das erste Mal betritt, wird fast geblendet sein von der Flut an Opfergaben. Fünfmal täglich sollte den Hausgöttern in ihren Schreinen, aber auch Geistern und Dämonen geopfert werden. Über 20.000 Tempel, unzählige Schreine und Pagoden zeugen von der Anwesenheit der Götter und Dämonen auf Bali. Immer wieder bin ich fasziniert von bunten Tempelfesten und deren prächtigen religiösen Titualen, den feierlichen Prozessionen und prunkvollen Feuerbestattungen in balinesischen Tempeln.
Amed Scuba Tauch- und Kulturreise in Bali - Besakih Tempel

Balinesische Tempeltypen

Bali gilt als die Insel der zehntausend Tempel. Jedes balinesisches Familienanwesen verfügt über einen Familien- oder Haustempel (Sanggah). Ein Tempelschrein sollte dem Eingang zugewandt sein und ein Tempelschrein soll zum Agung hin ausgerichtet sein, um die Bewohner des Anwesens zu schützen. Hier werden die Opfergaben jeden Tag verteilt, aber auch an alle Dinge, die für die Balinesen energetisch sind, wie Flussläufe, Bäume oder Steine finden Verehrung. Der eigentliche Haustemple sollte aus vier Schreinen bestehen, von denen Sanggah Kemulan als Stätte der Ahnenverehrung am bedeutendsten ist.
Dorftempel stehen entlang der Berg Agung - Meer - Achse ausgerichtet. Drei sollten es mindestens
Amed Scuba - Tauchrundreise Bali, Besakih Tempel
zum Schutze des Dorfes sein. Jedoch hat jede Großfamilie zur Identitätsbindung oftmals ebenfalls einen größeren Familientempel in der Stadt aus der sie ihre Herkunft beziehen. (Balinesen besitzen keinen Nachnahmen, aber leiten ihre Familie aus der Tempelherkunft ab).
Die drei wichtigsten Tempel zum Schutz des Dorfes sind der Pura Dalem, der Pura Desa und der Pura Puseh.
Der Ursprungstempel Pura Puseh (puseh = Nabel, Ursprung), der den Dorfgründern geweiht ist, liegt immer bergwärts zum Mutterberg Agung hinweisend. Hier befindet sich der Sitz der Götter. Der Pura Puseh stellt den rituellen Mittelpunkt des religiösen Lebens des Dorfes dar. Der Tempel liegt immer im Zentrum des Dorfes und dient der Kontaktaufnahme mit den Göttern der Oberwelt. Im Pura Desa (Desa = Dorf) werden hauptsächlich die religiösen Tageszeremonien vollzogen. Er dient den
Amed Scuba - Tauch- und Kulturreise, Ulun Danu Tempel
Bewohnern auch als Versammlungsort. Der Pura Dalem hingegen liegt am Rande oder außerhalb  des Dorfes und ist dem Ozean hin zugewandt. Er ist der Todesgöttin Kali bzw. Durga der Rachegöttin geweiht und stellt die Verbindung zur Unterwelt her, denn hier in der Nähe befinden sich die Begräbnisstätten und der Verbrennungplatz an dem auch die Cremetion Zeremonien (Narben) vollzogen werden.

Amed Scuba Tauch- und Kulturreise, Menjangan Tempel

Baudekor
Reiseangebote Amed Scuba Tauchzentrum

Balinesische Tempel sind reich an Steinmetzarbeiten. Neben Blüten, Dämonenköpfen, Shivadarstellungen, unzähligen Arabesken und Spiralen finden sich auch Hexendarstllungen, Schildkröten oder Fahradfahrer. Die Kultstätten sind dekoriert mit fantasievollem Skulpturenschmuck und muten fast barock an. Am Eingang der Tempel befinden sich Tempelwächter. Diese haben schreckliche Gestallten und sollen böse Geister vom betreten der Tempel abhalten, den sie sehen diesen Unterweltwesen recht ähnlich.
Amed Scuba Tauch- und Kulturreise, kein Hindu Tempel, Buddhistisches Kloster in Bali

Anlage eines Tempels

Balinesische Tempel (Pura) unterscheiden sich nach Bedeutung und Bestimmung, sind sich hingegen in Anlage und Ausstattung recht ähnlich. Die Architektur soll das Wesen des hindu-balinesischen Glaubens wiederspiegeln. Es sind offene, helle Anlagen, die in verschiedene Höfe geteilt und von Mauern umschlossen sind. Die Anlage folgt dabei in der Regel einem festen Schema. Ein Tempel besteht aus drei (in Nordbali aus zwei) durch Mauern umfriedeten Plätzen, die im Baukastensysem von groß nach innen kleiner werden. Diese durch Mauern voneinander getrennte Plätze werden durch Tore miteinander verbunden. Dabei liegen die Tempelhöfe in Südbali normalerweise auf einem ebenen Niveau im Norden hingegen werden die Höfe in Terrassen gegliedert.
Amed Scuba - Tauch- und Kulturreise, Tanah Lot Tepmel
Die Tempel betritt man durch ein gespaltenes Tor (candi bentar). Dieses Eingangstor verkörpert die unser Sein bestimmenden Gegensatzpaare. Dabei enthält die Front des Tempels oftmals drei Eingangstüren. Die mittlere ist die am aufwendig gestaltete, rechts und links daneben befinden sich kleinere etwas unauffällig gestaltete Eingangs- und Ausgangstüren. Das mittlere Tor sollte niemals als Eingang benutzt werden, denn es dient den bösen Geistern als Vorgetäuschte Tür. Das Böse, das arrogant daherkommt, würde versuchen über die auffällig dekorierte mittlere Eingangsür zu schreiten und steht am Ende vor einer verschlossenen Tür. Die dezenten Seiteneingänge werden von den demütigen Gläubigen betreten. Durch die linke tritt der Gläubige ein und durch die rechte verlässt er den Tempel wieder. Ist man durch die linke Tür im ersten Hof (jaba sisi), eine Art Vorplatz, angelangt, so findet man kleine Pavillons (Bales) zur Erholung vor. Hier findet man auch manchmal eine Küche zur Vorbereitung von Opergaben oder für große Hochzeiten vor. Der erste Hof symbolisiert die irdische Welt. Gelegentlich steht in einer Ecke ein Turm oder ein Waringinbaum mit der hölzernen Signaltrommel (kulkul).
Muttertempel Besakin besteht aus über 200 Einzelkomplexen in ca. 900 Meter Höhe
In den nächsten, dem mittleren Hof (jaba tengah), der als Sammlungsplatz vor dem Gebet dient und wo man oft die Gamelanorchester antrifft, gelangt man über ein aufwendig verziertes weiteres Tor (Kori Agung).  Dieses in Südbali wohl am aufwendigsten gestaltetes Monument wird von den Tempelwächtern bewacht. Zur Bewachung stehen zwei Wächterdämonen (raksasa) oder die
Lampujang Tempel, einer der Haupttempel für die Richtung
Wächterhexen (rangda) vor dem Durchgang. Direkt hinter dem Eingang befindet sich eine Steinmauer (aling aling), die den bösen Geistern den Weg versperrt, da diese nur gerade gehen können. Die bösen Geister laufen daher immer wieder gegen die Mauer, bis sie aufgeben.
Der gute Barong kämpft in Bali gegen das Böse
Ein letzter Tordurchlass geleitet die Gläubigen in das innere des Tempels, das den Göttern und dem Beten vorbehalten ist. Dieser innere Tempelbereich (jeroan) beherbergt die eigentlichen Schrein und die Altäre, die mit dem Rücken zum Berg aufgestellt sind. Diese dienen den Göttern während ihres Besuches auf Erden als Aufenthaltsorte. Der Tempel ist also nicht die ganze Zeit über vom göttlichen besucht, sondern nur zu besonderen Anlässen, wenn die Priester die Pagoden, Altäre und Schreine öffnen, kommen die Götter und Ahnen zu Besuch. In den Schreinen befinden sich wertvolle und für die Balinesen göttliche Masken und Kultgegenstände aus alter Zeit wie zum Beispiel Lontarbücher, Kris, antike Steinskulpturen oder steinerne Phallussymboledes Shiva. Im inneresten Tempelbezikr fehlt nie der steinerene, dem Sonnengott Surya geweihte Lotosthron (Padmasana), der den Kosmos symbolisiert. Der Thron, dessen Rückseite immer dem Agung zugewandt ist, ruht auf der mythologischen Schildkröte Bedawang. Auf dieser Schildkröte Bedawang ruht auch Bali. Bewegt sie sich, so entstehen auf Bali Erdbeben.

Meru
Die Anzahl der mit Palmenfasern gedeckten Dächer einer Pagode werden Merus genannt und sind auf steinernen Sockeln errichtete Holzkonstruktionen mit unterschiedliche vielen, pagodenartig gestalteten Dächern. Sie symbolisieren den Weltenberg Meru, den Sitz der Götter. Die ungerade Anzahl der Dächer lässt erkennen, welchen Rang die jeweiligen Gottheit im balinesischen Götterhimmel einnimmt. Je höher die Anzahl, desto bedeutender der Gott. Elf Dächer stehen alleine Shiva dem Gott der Schöpfung und Zerstörung zu.



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