Mittwoch, 5. November 2014

Batur - Vulkanbesteigung

Um ein Uhr klopft es an der Tür und kündigt den heutigen Tag und unser kleines Abenteuer an, die Besteigung des Mt. Batur.
Eine kühle Dusche am Morgen bringt Dich schnell auf die Beine und dampfender heißer Kaffee oder süßer schwarzer Tee und ein Sandwich beenden die kurze Nachtruhe und der Fahrer wartet schon um uns an die Basis des Mt. Batur zu fahren, wo unser Aufstieg auf den Vulkanberg mit einem lokalen Bergführer beginnt, der uns zum Sonnenaufgang an die Spitze des Berges bringen soll und uns hoffentlich eine atemberaubende Aussicht auf die Kaldera und den Vulkansee und seine Kraterlandschaft bescheren wird.
Im leichten Gepäck haben wir eine Taschenlampe, warme Kleidung, Treckingschuhe, eine leichte Regenjacke, wärmende Jacke für die Bergspitze, Kekse und Wasser.
In einem trockenen Flussbett geht es zunächst leicht bergauf und über uns funkeln die Sterne des Äquatorhimmels in pechschwarzer Nacht und unsere Augen gewöhnen sich schnell an das vom Mond und den Sternen gespendete Licht, das uns den Weg weist.
Der sehr gut sichtbare und bereits durch Wanderer vor uns ausgetretene Pfad windet sich langsam den Vulkanberg hinauf. Wir lassen das letzte Dorf und seine Hütten von Toya Bungkah und seiner berühmten kläffenden Kintamani - Hunde zurück. Die Kintamani - Hunde mit ihrem langen für Bali ungewöhnlichen Fell sind inzwischen zu einer eigenen Hunderasse erklärt worden. Langsam wird der Aufstieg steiler und die Luft ist angenehm tropisch warm, ideal für den geplanten Aufstieg.

Während der ersten Stunde sprechen wir kaum, hören nur unsere eigenen Schritte auf dem körnigen Vulkansandboden und das keuchen von uns und unseren Wanderfreunden bei den langsam immer häufiger werdenden Steilstufen. Nur unserem lokalen Bergführer scheint der Aufstieg gar keine Schwierigkeiten zu bereiten und er wartet gelassen ein Stück voran auf uns.
Nachtnebel steigt vom Batursee auf und scheint sich im Kasuarinen - Wald festzuhalten den wir gerade hinter uns gelassen haben, um unserem jetzt steiler gewundenen Pfad über Lavafelder dem Gipfel entgegen zu folgen. Ab und an müssen wir auch über größere Felsblöcke klettern und unsere Hände zum Abstützen benutzen.

Als wir uns dem Gipfel nähern, warten dort schon eine Schar fliegender Händler, die kühle Softdrinks anbieten. Im Osten beginnt es langsam zu dämmern und wir erkennen im Morgengrauen die Silhouetten des 3142m hohen Mt. Agung und dem Mt. Rinjani auf der Nachbarinsel Lombok. Langsam erreichen wir den Kraterrand unseres Anak Gunung Batur in 1717 Meter Höhe. Eigentlich handelt es sich bei dem Berg um das Kind (Anak) des eigentlichen Gunung Batur, den man heute in der riesigen Caldera bewundern kann, die mit Wasser gefüllt am Fuße des Anak Batur zu finden ist.
Nach etwa drei Stunden Aufstieg erreichen wir endlich erschöpft aber glücklich die Spitze des Berges und erschrecken über den eisigen Wind, der unseren durch den Aufstieg erhitzten Körper schnell auskühlt. Schnell ziehen wir die von uns mitgebrachten wärmenden Jacken an und wir verspeisen unsere vom Bergführer mitgebrachten belegten Brote, während
Schwefeldämpfe dem Krater entsteigen, den der Gunung Batur ist noch immer aktiv. Etwas unter uns entströmt den Ritzen heißer Dampf aus Schwefel und Nebel und langsam färbt sich der Himmel in der Morgendämmerung intensiv violett und belohnt uns mit einer wundervollen Aussicht.
Erschöpft aber glücklich beginnen wir den Abstieg, wo unser Fahrer bereits auf uns wartet und uns zurück nach Amed in unser Hotel fährt.


Start: 03:00 Uhr
Rückkehr: ca. 10 Uhr
Kosten: 60 Euro pro Person (mindestens zwei Personen)
Was mitbringen: feste Schuhe, Pullover, Regenjacke, Rucksack
Weitere Informationen zum Radfahren und Trecken auf Bali findet man bei Lash einer erfahrenen Bali Tour Guide.

 Meine Erfahrungen bei der Besteigung des Mt. Batur ( Johanna):



Die Besteigung des Vulkanes Gunung Batur ist wirklich einmalig und lohnt sich sehr.
Allein das nächtliche Aufstehen und die Atmosphäre während des Aufstiegs sind toll.
Alle haben das gleiche Ziel vor Augen: Den Gipfel zu erklimmen.
Der Aufstieg ist relativ anstrengend aber nicht sehr anspruchsvoll. So ist die Wanderung also auch gut machbar für unerfahrene Bergsteiger und Nichtsportler mit normalem Fitnesslevel.
Oben angekommen wird man mit dem spektakulären  Sonnenaufgang belohnt und mit einem guten Gefühl, denn man hat es schließlich geschafft, die Besteigung des Mt. Baturs.

Die Sicht beim Sonnenaufgang ist meistens sehr klar und vor allem wunderschön. Man hat einen fantastischen Blick auf die benachbarten Berge, sogar bis aufs Meer.
Ich kann diese Vulkanwanderung nur allen empfehlen, die ein bisschen Abenteuer in ihre Balireise bringen wollen. Es ist ein bemerkenswertes Erlebnis und es offenbart einem eine ganz andere Seite der Insel Bali.
Für mich persönlich war es einer der Höhepunkte meiner Zeit hier auf Bali.
Der Abstieg ist ebenfalls atemberaubend, denn man gelangt über Kraterränder und Lavastaub, auf dem man praktisch herunterrutschen kann, in einem dschungelartigen Wald, der einen dann wieder nach Toya Bungkah führt.
Meistens, so war es zumindest bei uns der Fall, geht man einen anderen Weg hinab als hinauf. Das kann ich auch allen Interessierten weiter empfehlen, da somit der Spannungs- und Spaßfaktor erhalten bleibt.
Die Müdigkeit macht sich sowieso erst nach der Wanderung bemerkbar, da es nach Sonnenaufgang wieder brütend warm wird und die strahlende Morgensonne einen wach hält.

Eine der wichtigsten Erfahrungen allerdings war, dass die Vulkantour, die man bucht, meist billiger zu buchen ist außerhalb von Toya Bungkah. Am besten ist es, wenn man sich schon vorher schlau macht und einen Anbieter oder z.B.eine Tauchschule findet, die die Wanderung und den Transport etc. organisiert.
Vor Ort wollen die Einheimischen unheimlich viel Geld mit der Besteigung des Mt. Baturs machen, so dass sie Touristen Lügenmärchen auftischen und sie regelrecht hinter den Tisch ziehen. Also: die Buchung vor Ort tut keinem Portmonnai gut, deshalb lieber vorher informieren.

:-)


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